Fußball-Regionalliga: 1. FC Saarbrücken nach 2:0 gegen Kassel auf Relegations-Kurs

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken hat in der Fußball-Regionalliga Südwest sein Heimspiel gegen Hessen Kassel mit 2:0 gewonnen und durch den Patzer der SV Elversberg nun vier Punkte Vorsprung. Eine Vorentscheidung?

 Die FCS-Spieler feiern nach dem Schlusspfiff das eigene Ergebnis gegen Kassel (2:0), aber auch den erneuten Ausrutscher der SV Elversberg. Foto: Schlichter

Die FCS-Spieler feiern nach dem Schlusspfiff das eigene Ergebnis gegen Kassel (2:0), aber auch den erneuten Ausrutscher der SV Elversberg. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Am Samstag um 15.18 Uhr brandete Applaus auf im Saarbrücker Ludwigsparkstadion, obwohl das Fußball-Regionalliga-Spiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Hessen Kassel beim Stande von 2:0 eher ruhig dahin plätscherte. Die Meldung von Walldorfs 2:2-Ausgleich in Elversberg sorgte für Stimmung, die 25 Minuten später und nach dem 3:2 der Walldorfer sogar in Euphorie umschlug. "So ein Tag, so wunderschön wie heute", sangen die 3700 Besucher im Park und feierten den eigenen Erfolg und das Straucheln des Konkurrenten gerade so, als ob das Erreichen der Relegation nun schon feststehen würde.

"Wir haben uns endlich etwas abgesetzt, aber wir dürfen uns darauf nicht ausruhen. Noch sind wird nicht durch", warnte FCS-Schlussmann David Hohs, der vier Wochen nach seiner Kopfverletzung ein ruhiges Comeback erlebte. Nur einmal merkte man ihm die Pause an. Nach einem Eckball von Enrico Gaede unterlief Hohs den Ball, Kassels Steffen Friedrich war aber zu überrascht, um das 1:1 zu markieren. Diese Aktion aus der 35. Minute war die einzige echte Torchance der extrem defensiv auftretenden Gäste.

Der FCS tat sich mit dieser Taktik 21 Minuten lang schwer. Dann konnte Marco Meyerhöfer 60 Meter unbehelligt über die linke Seite mit dem Ball nach vorne laufen, über Marius Willsch und Sven Sökler kam das Spielgerät zu Matthew Taylor, und der lupfte nach fast zwölf Stunden ohne Torerfolg zum 1:0 über Torwart Kevin Rauhut hinweg. "Ich kann vielleicht nur, wenn es warm wird", scherzte der Amerikaner, der auch am 2:0 maßgeblich beteiligt war. Kassels Pechvogel Friedrich brachte Saarbrückens Angreifer im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Stefan Faller gab Elfmeter. Alexander Hahn übernahm die Verantwortung und traf. "Ich hatte einfach die Eier, habe ihn reingemacht, und das war auch wichtig", sagte Hahn stolz.

Kassel hatte nach den 120 Minuten im Hessenpokal unter der Woche (1:0 nach Verlängerung gegen Wehen Wiesbaden) nicht mehr die Kraft zurückzukommen, der FCS spielte die Partie souverän zu Ende. "In der zweiten Halbzeit wollten wir Kassel keine Räume geben und sicher zu null spielen", erläuterte FCS-Trainer Fuat Kilic die Vorgabe. Er hatte von Beginn an Daniel Döringer für den gesperrten Peter Chrappan in die Abwehr gezogen, Steffen Schäfer spielte im defensiven Mittelfeld.

Für die FCS-Fans endete am Samstag auch eine Ära. Wegen der im Sommer beginnenden Umbauarbeiten im Ludwigsparkstadion verabschiedeten sie den traditionsreichen Fanblock D mit einer tollen Choreografie und Unterstützung für die Mannschaft von der ersten Minute an. Auf diese Hilfe von allen Anhängern hofft Trainer Kilic am Mittwoch beim nächsten Spiel beim FK Pirmasens."Gegen wen spielen wir denn jetzt?" Diese Frage machte am Samstag im Vip-Raum des 1. FC Saarbrücken nach der Auslosung zur Relegation zur 3. Fußball-Liga die Runde. Zunächst hieß es, dass der Zweite der Regionalliga Südwest auf den Meister der Nordost-Regionalliga treffen wird. Das wäre derzeit der FCS und der 1. FC Magdeburg oder der FSV Zwickau. Wenig später meldete Meister Kickers Offenbach , dass der Südwest-Erste auf den Nordost-Vertreter träfe. Die Mobiltelefone glühten, die Auflösung ließ zunächst aber auf sich warten.

Dann war klar: Die Moderatoren beim Hessischen Rundfunk, wo die Auslosung stattfand, waren irrtümlich davon ausgegangen, die Offenbacher seien als Südwest-Meister dem bayerischen Vertreter zugelost worden. Ein Fehler, der in der Sendung nicht mehr aufgelöst und vom Deutschen Fußballbund erst später im Internet erklärt und korrigiert wurde.

Gegner des Südwest-Zweiten sind nun voraussichtlich die Würzburger Kickers, die aus den letzten vier Spielen nur noch fünf Punkte brauchen, um den Titel zu sichern. Aktuell hat Würzburg (71) fünf Punkte Vorsprung auf den Verfolger FC Bayern München II (66).

"Wir werden alles daran setzen, die Relegation zu erreichen", sagte FCS-Trainer Fuat Kilic angesichts von vorentscheidenden vier Zählern Vorsprung auf den Tabellendritten SV Elversberg , "wenn das gelingt, freuen wir uns auf zwei super Spiele auf den Vertreter der Regionalliga Bayern." Das Hinspiel findet - wenn es denn so bleibt - am Mittwoch, 27. Mai, im Saarbrücker Ludwigsparkstadion statt, das Rückspiel ist Sonntag, 31. Mai, in Bayern angesetzt.

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