Fußball-Oberliga Röchling Völklingens schwieriger Spagat

Völklingen · Winterpause in der Fußball-Oberliga, Zeit für eine Bilanz bei den vier Saar-Vereinen: Vor allem in Völklingen ging es turbulent zu. Der Vorjahres-Vizemeister liegt nur im hinteren Mittelfeld. Deshalb soll Verstärkung her.

 Au Backe: Die Knieverletzung von Felix Dausend hat sich mittlerweile als Kreuzbandriss herausgestellt. Er fällt wohl die ganze Saison aus. Der Stürmer wird derzeit genauso schmerzlich vermisst wie Ex-Abwehrchef Rouven Weber.

Au Backe: Die Knieverletzung von Felix Dausend hat sich mittlerweile als Kreuzbandriss herausgestellt. Er fällt wohl die ganze Saison aus. Der Stürmer wird derzeit genauso schmerzlich vermisst wie Ex-Abwehrchef Rouven Weber.

Foto: Thomas Wieck

Fußball-Oberligist SV Röchling Völklingen konnte in der ersten Saisonhälfte den eigenen Erwartungen nicht gerecht werden: Mit nur vier Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz steht der Tabellenzweite der vergangenen Saison zur Winterpause nur im hinteren Mittelfeld.

„Nach einem personellen Umbruch im Sommer sind wir nicht in die Saison gegangen, um wieder Vizemeister oder sogar Meister zu werden“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Brenner. „Aber unter die ersten sechs, sieben der Tabelle wollten wir schon.“

Doch dann hatte der Club von Beginn an Probleme. Der ohnehin nicht gerade große Kader wurde durch verletzte Spieler weiter ausgedünnt. „Die Mannschaft hat sich daher zumeist von alleine aufgestellt“, weiß Brenner. Folge: Unter anderem kam mit Jan Wollbold ein Akteur zu zehn Einsätzen, der eigentlich noch in der U 19 spielen kann. Immerhin: Im Laufe der Runde kehrten Verletzte wie Luka Dimitrijevic aufs Feld zurück. Auch nach der Winterpause sollen wieder Akteure zur Mannschaft stoßen, die zuletzt zum Pausieren gezwungen waren.

Ein wichtiger Eckpfeiler wird aber weiter fehlen. „Felix Dausend wird diese Saison mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr aufs Feld zurückkehren“, berichtet Brenner. Der 31-jährige Stürmer hatte sich in der Vorsaison am Knie verletzt. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass sich der Angreifer dabei, neben anderen schweren Blessuren, auch noch einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.

Schmerzlich vermisst wurde auch Abwehrchef Rouven Weber, der sich in der Saison 18/19 die Achillessehne riss. „Mit Rouven wollen wir uns unbedingt zusammensetzen und reden, ob er wieder für uns spielen will“, kündigt Brenner an. Weber ist aktuell vereinslos, da sein Vertrag bei Völklingen im Sommer auslief.

Ohnehin will Brenner dem Kader des Clubs in der Winterpause ein etwas anderes Gesicht geben: „Drei, vier Spieler sollen gehen“, erklärt der Geschäftsführer, ohne deren Namen zu nennen. „Dafür wollen wir durch Neuzugänge die Qualität im Kader erhöhen.“ Brenner weiß aber: „Das wird nicht einfach, weil wir finanziell nicht auf Rosen gebettet sind.“ Die Suche nach Verstärkungen wird für Völklingen so zu einem schwer zu bewältigenden Spagat.

Finanzielle Unsicherheit herrscht bei Röchling vor allem, weil immer noch nicht klar ist, ob der Club eine Steuernachzahlung leisten muss – und falls ja, wie hoch diese ausfallen wird. Im Mai dieses Jahres hatte die Staatsanwaltschaft Geschäftsräume und Wohnungen von Vorstandsmitgliedern durchsucht (wir berichteten). Dabei ging es um ein Steuerverfahren. „Wir haben durch Professor Britz, der uns in dieser Angelegenheit vertritt, Zahlen an die Behörden weitergeleitet“, erklärt Brenner. „Wir wissen aber noch nicht, was letztlich dabei herauskommt. Ich kann auch noch keine Aussage darüber treffen, wann wir diesbezüglich Klarheit haben.“

Klar ist dagegen schon, dass die Hüttenstädter mit ihrem Interims-Trainer-Duo Justin Erhardt und Nico Zimmermann in die Rück­runde gehen. Beide hatten die sportliche Leitung Mitte September übernommen. Damals hatte sich der Club nach sechs Niederlagen in Serie von Übungsleiter Andreas Wellner getrennt. Wellner, der eigentlich als Co-Trainer vorgesehen war, hatte wiederum den Übungsleiter-Posten kurz vor Saisonbeginn von Günter Erhardt übernommen, der das Amt aus persönlichen Gründen ruhen ließ.

Ob Justin Erhardt und Zimmermann auch eine Option für die Besetzung des Trainerpostens in der kommenden Saison sind, soll zeitnah entschieden werden. „Gespräche darüber sind am Laufen“, verrät Brenner. Mit der bisherigen Arbeit des Duos zeigt sich der Geschäftsführer zufrieden. „Sie haben ihre Sache bislang sehr gut gemacht.“

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