"Fußball ist mein Leben"

Neunkirchen. "Fußball ist mein Leben." Diesen Satz wiederholt der 33 Jahre alte Almir Delic ständig. Und mit diesem Satz erklärt der Bosnier auch seinen Wechsel vom Verbandsligisten SV Röchling Völklingen zum Oberligisten Borussia Neunkirchen. "Ich habe Völklingen nicht verlassen, weil es mir dort nicht gefallen hat

 Almir Delic (links, hier im Zweikampf mit Aalens Stefan Mittelbach) trug in Saarbrücken das Trikot mit der Nummer zehn. Auch in Neunkirchen ist er der Spielmacher. Foto: Rolf Ruppenthal

Almir Delic (links, hier im Zweikampf mit Aalens Stefan Mittelbach) trug in Saarbrücken das Trikot mit der Nummer zehn. Auch in Neunkirchen ist er der Spielmacher. Foto: Rolf Ruppenthal

Neunkirchen. "Fußball ist mein Leben." Diesen Satz wiederholt der 33 Jahre alte Almir Delic ständig. Und mit diesem Satz erklärt der Bosnier auch seinen Wechsel vom Verbandsligisten SV Röchling Völklingen zum Oberligisten Borussia Neunkirchen. "Ich habe Völklingen nicht verlassen, weil es mir dort nicht gefallen hat. Doch ich liebe Fußball und die Derbys gegen Saarbrücken und Homburg reizen mich einfach", erklärt er.

Für den 33-Jährigen ist Borussia Neunkirchen seine neunte Station, seit er als 16-jähriger Kriegsflüchtling nach Deutschland kam. Sein erster Verein in der neuen Heimat war der FK Pirmasens. "Als ich hierher kam, habe ich mich zuerst informiert, wo ich Fußball spielen kann", erinnert er sich.

Über den damaligen Landesligisten SV Niederauerbach landete er schließlich im Saarland bei der SV Elversberg. "Im Saarland fühle mich einfach am heimischsten", sagt Delic, der seit zwei Jahren in Saabrücken wohnt. Doch den wohl schönsten Moment während seiner Laufbahn erlebte er in seiner Zeit bei Waldhof Mannheim in der 2. Bundesliga (Saison 2000/01). Am vorletzten Spieltag hatte Delic seinen großen Auftritt: Die Waldhöfer spielten um den Aufstieg mit. Kurz zuvor eingewechselt, sorgte er gegen Rot-Weiß Oberhausen in letzter Minute für den Siegtreffer (2:1) und hielt damit die Aufstiegsträume zumindest bis zum letzten Spieltag am Leben. "So einen Moment erlebst du nur einmal. Das war unglaublich", erzählt Delic. Am Ende fehlte gegenüber dem FC St. Pauli nur ein Punkt. "Für sieben Minuten war ich Erstliga-Spieler", erinnert er sich fast ungläubig.

Nach dem Fast-Aufstieg mit Mannheim folgte in der Saison 2003/04 der Aufstieg mit dem 1. FC Saarbrücken in die Zweite Liga. Doch Delic verließ die Blau-Schwarzen. "Es war kein so gutes Jahr. Ich brauche auch meine Freiheiten auf dem Platz. Die habe ich damals nicht so gehabt. Faysal El Idrissi hatte einen Vorsprung", erklärt der Mittelfeldakteur.

Neben seinen Erfolgen erlebte Delic durch Verletzungen auch immer wieder Rückschläge. Daher macht er sich auch Gedanken über die Zeit nach seiner aktiven Laufbahn. "Ich bemühe mich um eine Umschulung - will aber auf jeden Fall etwas mit Sport machen", sagt er. Als Trainer will er sich auch ausbilden lassen. Denn er ist sicher: "Fußball wird immer eine große Rolle in meinem Leben spielen." Nun verfolgt er große Ziele mit der Borussia. "Wir können etwas reißen", sagt Delic, der sich in einer Führungsrolle sieht: "Nächste Saison wollen wir vorne angreifen." Und falls es das Wetter zulässt, steht morgen im Ellenfeld-Stadion das Saar-Derby gegen den FCS an (14.30 Uhr).

Zur Person

Almir Delic wurde am 26. Februar 1975 in Gradacac in Bosnien-Herzegowina geboren. Nach Stationen beim FK Pirmasens und beim SV Niederauerbach wechselte er im Januar 1997 zur SV Elversberg (damals Regionalliga West/Südwest).

Insgesamt bestritt Delic für die SV Elversberg, den 1. FC Saarbrücken, TuS Koblenz und den FC Schweinfurt 216 Regionalliga-Spiele (44 Tore). Für Waldhof Mannheim und den FC Schweinfurt spielte er 21 Mal in der 2. Liga (ein Tor). rix

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