Fußball-Saarlandpokal Dausch weiß, was der FCS nicht mag

Hasborn · Fußball-Saarlandligist Hasborn erwartet am Mittwoch zum Pokal-Knaller den 1. FC Saarbrücken. Der SV hofft auf 1000 Zuschauer und darauf, den Favoriten zu ärgern. Zumal Hasborns Martin Dausch weiß, was Profis in solchen Partien nicht mögen.

Großer Kampf vor großer Kulisse: 2012 standen sich der 1. FC Saarbrücken und der SV Hasborn im Pokalfinale in Dillingen gegenüber. Es war das bislang letzte Aufeinandertreffen der beiden Clubs im Pokal, der FCS gewann 2:1. Hier trifft Stephan Sieger zum 1:0 für den FCS.   Foto: Ruppenthal

Großer Kampf vor großer Kulisse: 2012 standen sich der 1. FC Saarbrücken und der SV Hasborn im Pokalfinale in Dillingen gegenüber. Es war das bislang letzte Aufeinandertreffen der beiden Clubs im Pokal, der FCS gewann 2:1. Hier trifft Stephan Sieger zum 1:0 für den FCS. Foto: Ruppenthal

Foto: rup/RUPPENTHAL

Das wird ein ganz besonderes Spiel für den SV Hasborn und insbesondere für Neuzugang Martin Dausch: An diesem Mittwoch-Abend um 19 Uhr empfängt der Fußball-Saarlandligist in der vierten Runde des Saarlandpokals Titelverteidiger 1. FC Saarbrücken. „Ich hatte zwar gehofft, dass es mal ein Wiedersehen mit dem FCS geben würde. Dass es so schnell geht, hätte ich aber nicht gedacht“, sagt Dausch und lacht.

Gerade einmal etwas mehr als fünf Monate ist es her, dass der 33-Jährige beim 0:0 des FCS gegen Astoria Walldorf zum letzten Mal für die Blau-Schwarzen in der Regionalliga auf dem Feld stand. Nun spielt der Mittelfeld-Akteur mit seinem neuen gegen seinen alten Club.

Zum Pokalkracher erwartet Hasborn eine große Kulisse im Waldstadion. „Wenn mehr als 1000 Zuschauer kommen, wäre das gut“, sagt Sportvorstand Tobias Scholl. Damit diese sich wohlfühlen, wurde im Waldstadion noch einmal Hand angelegt. Auf der Laufbahn der Gegengeraden wurden binnen vier Tagen von mehr als 20 ehrenamtlichen Helfern 34 Paletten Pflastersteine verlegt. „Insgesamt waren es 350 Quadratmeter. Zudem haben wir an den Barrieren noch Bandenwerbung angebracht“, berichtet Rudi Niehren, einer der beiden Beiräte des Hasborner Vorstandes.

„Das Verlegen der Steine war nötig, damit dort überhaupt Zuschauer stehen können“, ergänzt Niehren. Viele Hände werden auch während der Partie vonnöten sein. Mehr als 50 Helfer sollen als Ordner und an den Verkaufsständen für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Den Besuchern will Hasborn einen heißen Pokalkampf liefern. Dausch hat Tipps parat, wie man dem Favoriten das Leben schwer machen kann. Denn der 33-Jährige weiß, was ein Profi-Team in solchen Begegnungen nicht mag. Schließlich hat er während seiner Karriere in der 2. und 3. Liga sowie in der Regionalliga schon öfters in Landespokalen solche Duelle erlebt.

„Als Spieler hat man solche Begegnungen nie wirklich gemocht“, gibt Dausch zu. „Es sind Pflichtaufgaben, in denen jeder davon ausgeht, dass man gewinnt.“ Und das nach Möglichkeit noch souverän: „Oft ist die Vorgabe von Trainern, dass man pro Liga-Unterschied zwei Tore mehr als der Gegner erzielen soll.“

Ein gewisser Druck ist für die Spieler des Favoriten also immer da. „Wenn der Gegner dann noch kratzt und beißt und es lange Unentschieden steht, wird es für Profispieler dann so richtig unangenehm“, weiß Dausch.

Dass der FCS die Pflichtaufgabe beim zwei Klassen tiefer spielenden Gegner keineswegs auf die leichte Schulter nimmt, beweist die Tatsache, dass Saarbrückens Trainer Dirk Lottner die Rot-Weißen am Mittwoch bei deren 1:6-Niederlage bei der Spvgg. Quierschied beobachtete.

Für den SV war dies die erste von zwei Pleiten in Folge. Am Sonntag verpatzte das Team, das zuvor gut in Form war, die Generalprobe vor dem Pokal-Duell: Beim FC Homburg II unterlag die Elf von Trainer Pascal Bach mit 1:2 – obwohl Hasborn bis zur 88. Minute durch ein Tor von Christian Lensch (45.) mit 1:0 führte.

„Wir haben es verpasst, vorher den Sack zuzumachen“, ärgert sich Dausch. „Eigentlich hatten wir hinten kaum etwas zugelassen – und dann ist Homburg mit einem Torschuss zum 1:1 gekommen.“ Sven Sökler überwand Hasborns Schlussmann Simon Graf, der erstmals anstelle von Pascal Blass als Nummer eins aufgeboten wurde, zum Ausgleich. Valdrin Dakaj erzielte in der Nachspielzeit das 2:1 für Homburg II. „Da haben wir mit unserer jungen Mannschaft Lehrgeld bezahlt“, sagt Dausch.

Der 33-Jährige hält es für möglich, dass die beiden jüngsten Niederlagen auch mit dem anstehenden Pokal-Kracher zu erklären sind. „Vielleicht ist es gut, dass das Duell gegen Saarbrücken jetzt endlich kommt. Denn das war bei vielen Spielern zuletzt schon in den Köpfen drin. Was aber auch klar ist, weil sich der ganze Verein darauf freut.“

 Martin Dausch würde mit dem SV Hasborn gerne seine Ex-Kollegen ärgern.

Martin Dausch würde mit dem SV Hasborn gerne seine Ex-Kollegen ärgern.

Foto: Andreas Schlichter

Für Dausch wird das Duell gegen seinen Ex-Club übrigens eine Premiere sein: Erstmals muss der ehemalige Profi nach einem Arbeitstag aufs Feld: „Ich habe eine Ausbildung als Elektriker begonnen. Letzte Woche war Berufsschule und diese Woche bin ich zum ersten Mal im Betrieb.“

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