Fußball-Bezirksliga Steigt die große Party schon am Sonntag?

St. Wendel · Der FC Blau-Weiß St. Wendel führt die Tabelle der Fußball-Bezirksliga vor dem Derby gegen die SG Linxweiler klar an. Bereits am Sonntag könnte die Mannschaft Meister werden – allerdings nur, wenn Verfolger Alsweiler patzt.

 Thorsten Wirges (Mitte) im Zweikampf mit Bliesens Tim Schorr. Mit 13 Saisontreffern ist Wirges gemeinsam mit Marvin Stutz und Mathis Zeyer der erfolgreichste Torschütze des FC Blau-Weiß St. Wendel.

Thorsten Wirges (Mitte) im Zweikampf mit Bliesens Tim Schorr. Mit 13 Saisontreffern ist Wirges gemeinsam mit Marvin Stutz und Mathis Zeyer der erfolgreichste Torschütze des FC Blau-Weiß St. Wendel.

Foto: Horst Peter

Gleich im ersten Jahr seines Bestehens winkt dem FC Blau-Weiß St. Wendel ein Riesenerfolg: Der aus dem FC St. Wendel und dem SV Blau-Weiß St. Wendel hervorgegangene Verein steht dicht vor der Meisterschaft in der Bezirksliga St. Wendel und dem damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga Nord.

Gewinnt der FC am Sonntag um 15 Uhr zu Hause das Derby gegen die SG Linxweiler und verliert zeitgleich Verfolger SC Alsweiler bei der SG Wolfersweiler-Gimbweiler, stünden die Blau-Weißen als Titelträger fest.

Sportvorstand Roland Rein hält den Ball aber noch flach. „Theoretisch ist das am Sonntag zwar möglich, praktisch aber wohl eher nicht“, sagt der 41-Jährige, der nicht an einen Ausrutscher des SC Alsweiler glaubt. Der ehemalige Regionalliga-Spieler ergänzt: „Wir werden auch nur auf uns schauen. Denn die Partie gegen Linxweiler ist nicht irgendein 08/15-Spiel, sondern ein besonders heißes Derby, in dem es für beide Clubs um viel geht.“ Linxweiler schwebt als Fünftletzter zudem noch in akuter Abstiegsgefahr. Bei drei Absteigern hat das Team von Trainer Guido Cullmann nur zwei Zähler Vorsprung vor der „roten Linie“.

Dass St. Wendel kurz vor dem Aufstieg in die Landesliga steht, kommt für Rein überraschend. „Ziel war es eigentlich, nichts mit dem Abstieg zu tun zu bekommen“. Denn mit Steffen Lenhardt (wechselte zum SV Hasborn) verlor das Team von Trainer Stefan Schön vor der Runde seinen besten Torjäger. Satte 44 Mal hatte der 27-Jährige vergangene Saison getroffen. Zudem kehrten 17 weitere Spieler aus dem Gesamtkader dem Verein ebenfalls den Rücken. „Darunter waren mit Christopher Zeyer und Alexander Wegel auch zwei Stützen unserer Abwehr“, erklärt Rein.

Aber warum lief es dennoch so gut für die Kreisstädter? „In der Mannschaft passt es menschlich überragend. Das ist der Hauptgrund für den Erfolg“, analysiert der Sportvorstand. Zudem konnte der Abgang von Lenhardt kompensiert werden. „Wir haben jetzt nicht mehr einen Spieler, der 40 Tore schießt, sondern mehrere die über zehn Mal getroffen haben. Dadurch sind wir noch schwerer auszurechnen“, freut sich Rein.

Thorsten Wirges, Marvin Stutz und Mathis Zeyer sind mit je 13 „Buden“ die erfolgreichsten Schützen des Spitzenreiters. Beim 21-jährigen Zeyer werden bis Saisonende aber keine weiteren Treffer mehr hinzukommen. Der zentrale Mittelfeldspieler riss sich im Abschlusstraining vor der Partie am letzten Sonntag bei der FSG Ottweiler-Steinbach II (2:1) das Kreuzband – und wird nun monatelang ausfallen.

Während der Meister der Bezirksliga St. Wendel direkt aufsteigt, bestreitet der Tabellenzweite eine Aufstiegsrunde, in der aus drei Bezirksliga-Vizemeistern ein zusätzlicher Aufsteiger ermittelt wird. Nach derzeitigem Stand würden an dieser Runde die beiden letztjährigen Landesliga-Absteiger SC Alsweiler und SV Humes sowie der ehemalige Verbandsligist SV Reiskirchen teilnehmen. Die entsprechenden Paarungen wurden auch schon ausgelost: Zunächst stehen sich die Vizemeister der Bezirksligen Homburg und Neunkirchen gegenüber. Erst danach greift der Vizemeister der Bezirksliga St. Wendel ein.

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