Fußball-Bezirksliga In Nalbach steht eine große Hochzeit an

Nalbach/Piesbach · Früher Erzrivalen, jetzt Partner: Die Fußballer des FC Nalbach und des SV Piesbach gehen seit 15 Jahren als Spielgemein-schaft an den Start. Nun planen die Verantwortlichen des Bezirksligisten, aus den zwei Vereinen einen zu machen.

  Start in eine gute Zukunft:  Kurz vor der Eröffnung im Juli 2007 schickt Peter Mosbach, der damalige Vorsitzende der SG Nalbach-Piesbach, den Chef der  Piesbacher Leichtathleten Dieter Kaspar, Bürgermeister  Patrik Lauer und Nalbachs Ortsvorsteher Albert Steinmetz (von rechts) auf das 400-Meter-Oval  der Anlage. Der Bau des Kunstrasen-Platzes war ausschlaggebend für die Gründung der SG.  Foto: Rup

Start in eine gute Zukunft:  Kurz vor der Eröffnung im Juli 2007 schickt Peter Mosbach, der damalige Vorsitzende der SG Nalbach-Piesbach, den Chef der  Piesbacher Leichtathleten Dieter Kaspar, Bürgermeister  Patrik Lauer und Nalbachs Ortsvorsteher Albert Steinmetz (von rechts) auf das 400-Meter-Oval  der Anlage. Der Bau des Kunstrasen-Platzes war ausschlaggebend für die Gründung der SG. Foto: Rup

Foto: rup

Es begann mit einem Deal zwischen zwei Fußballvereinen und der Gemeinde Nalbach: Vor 15 Jahren kickten sowohl der FC Nalbach als auch der SV Piesbach auf einem eher unbeliebten Hartplatz. Der damalige Bürgermeister und heutige Landrat Patrik Lauer, ein großer Fußball-Fan, stellte den Bau eines modernen Kunstrasenplatzes in Aussicht – wenn beide Vereine ihre Kräfte in einer Spielgemeinschaft (SG) bündeln.

Der „sanfte Druck“ wirkte. Die beiden Clubs taten sich zusammen, die SG Nalbach-Piesbach war geboren. Und im Laufe der Jahre haben die Clubs, die vorher erbitterte Lokalrivalen waren, mehr und mehr zueinander gefunden. „Aus der früher noch vorhandenen Rivalität zwischen Nalbach und Piesbach ist ein Miteinander geworden“, sagt der Vorsitzende Verwaltung des SV Piesbach, Jan Erbel.

Holger Stöhr, der Vorsitzende des FC Nalbach, sieht dies ähnlich: „Die beiden Vereine sind zusammengewachsen und das nicht nur im sportlichen Bereich. Auch darüber hinaus wurden Dinge gemeinsam auf die Beine gestellt, wie beispielsweise der Umbau des Clubheims.“ Der 50-Jährige ergänzt: „Und es sind auch Freundschaften entstanden.“

So kam den beiden Vorständen vor einiger Zeit die Idee, aus den beiden Vereinen einen zu machen. Dies bringe viele Vorteile: Unter anderem müsste nur noch ein Vorstand gestellt werden und nur noch eine Kasse geführt werden. Entscheidungen sind einfacher und schneller zu treffen.

Für die Umsetzung dieses Vorhabens gibt es mehrere Möglichkeiten, wie eine Fusion oder eine Verschmelzung (diese unterscheiden sich in rechtlichen Details). Um die für Nalbach-Piesbach beste Lösung zu erarbeiten, haben sich die beiden Clubs mit Werner Kockler, ehemaliger Vorsitzender des Saarländischen Richterbunds, einen Experten mit ins Boot geholt. „Kockler ist ein ehemaliger Spieler des FC Nalbach. Er soll uns die unterschiedlichen Möglichkeiten aufzeigen und uns auch auf mögliche Fallstricke hinweisen“, berichtet Stöhr. Den Rat des Experten wollten sich die Verantwortlichen ursprünglich in diesen Tagen anhören. Doch wegen der Corona-Pandemie ruht dieses Vorhaben aktuell.

Für Stöhr aber kein Grund zur Panik: „Wir sind jetzt 15 Jahre in der SG, da kommt es aktuell nicht auf vier Wochen an. Das Ziel ist es aber dennoch, das Ding im Laufe dieses Jahres auf die Beine zu stellen.“ Erbel berichtet: „Dazu werden wir auch noch den Mitgliedern der beiden Vereine unser Konzept bei Info-Veranstaltungen vorstellen.“

Dann wird es auch darum gehen, wie der neue Verein heißen soll – und welche Farben die Teams künftig tragen: „Uns schwebt vor, dass wir alle Vereinsfarben beider Clubs einbauen“, berichtet Erbel. Beim FC Nalbach sind diese schwarz-weiß, beim SV Piesbach blau-weiß. Beim Namen sind die Überlegungen noch nicht ganz so weit fortgeschritten. „Es sollen auf jeden Fall beide Ortsnamen drin sein. Ob dann davor SV, 1. FC oder etwas anderes steht, das wissen wir noch nicht“, erklärt Piesbachs Vorsitzender Verwaltung.

Sollte der neue Verein kommen, würde für ihn übrigens auch gleich ein größeres Projekt anstehen: Die Sanierung des Kunstrasenplatzes in Piesbach, der damals mit einer der ausschlaggebenden Gründe für die SG war. Das 2007 eröffnete Geläuf ist nämlich mittlerweile in die Jahre gekommen. „Es gibt Probleme mit den Nähten und dem Belag. In den nächsten zwei, drei Jahren muss da was passieren“, weiß Stöhr. Der SV Piesbach ist allerdings nicht Eigentümer des Platzes, sondern die Gemeinde. „Mit ihr sind wir diesbezüglich im Austausch“, berichtet Stöhr.

Sportlich hofft die SG derzeit, dass die Saison noch zu Ende gespielt werden kann. Denn aktuell liegt das Team des zum Saisonende scheidenden Trainers Marko Hirt (pausiert ab Sommer und wird vom Spielertrainerduo Steven Biewer und David Schommer abgelöst) auf Rang zwei in der Bezirksliga Merzig-Wadern.

Dieser Tabellenplatz würde zur Teilnahme an einer Aufstiegsrunde zur Landesliga berechtigen. Ob der Ball noch einmal rollt, da hat Stöhr aber so seine Bedenken.

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