Furcht vor einem Chaos-Rennen

Monte Carlo. "Wir sind schon etwas schizophren, in Monaco ein Formel-1-Rennen zu fahren", sagte Michael Schumacher zu seiner aktiven Zeit. Für Bruder Ralf war der Höllenritt durch den Leitplanken-Dschungel "nicht mehr zeitgemäß"

 Lewis Hamilton zählt im McLaren-Mercedes zu den Sieganwärtern im prestigeträchtigen Rennen von Monaco. Im Training hinterließ der Vorjahres-Zweite einen hervorragenden Eindruck. Foto: dpa

Lewis Hamilton zählt im McLaren-Mercedes zu den Sieganwärtern im prestigeträchtigen Rennen von Monaco. Im Training hinterließ der Vorjahres-Zweite einen hervorragenden Eindruck. Foto: dpa

Monte Carlo. "Wir sind schon etwas schizophren, in Monaco ein Formel-1-Rennen zu fahren", sagte Michael Schumacher zu seiner aktiven Zeit. Für Bruder Ralf war der Höllenritt durch den Leitplanken-Dschungel "nicht mehr zeitgemäß". Wer mit rund 170 Sachen Durchschnitts- und knapp 290 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit durch die Häuserschluchten rast, muss schon ein bisschen verrückt sein. Der kleinste Fehler, die geringste Konzentrationsschwäche - und der Bolide klebt in den Planken. Und jeder Fehler kann einen Unfall verursachen.

Der 3,340 Kilometer lange Stadtkurs hat keine Auslaufzone. Wird der Grand Prix auch noch zu einem Regenrennen - wie für diesen Sonntag mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit vorhergesagt - ist das Chaos perfekt. In diesem Jahr um so schlimmer, da die Piloten auf ihre elektronischen Fahrhilfen verzichten müssen. Toro-Rosso-Pilot Sebastian Vettel sieht das gelassen: "Im Regen kann man generell etwas wettmachen." Mut braucht es laut Vettel "erst ab 300 Stundenkilometern. Aber die fahren wir ja nicht, höchstens 289".

Mercedes-Sportchef Norbert Haug sieht Vettels Einschätzung etwas anders: "Es ist nach wie vor skurril, dass hier eine Rennstrecke sein kann." Ein Kräfteverhältnis möchte der Schwabe aber nicht benennen: "In diesem Jahr rechne ich damit, dass mindestens eine Hand voll Teams für den Sieg und die vorderen Plätze in Frage kommen. Auch BMW zähle ich dazu. Monaco ist das Rennen, das es zu gewinnen gilt."

Im Vorjahr feierte McLaren-Mercedes mit Fernando Alonso und Lewis Hamilton einen Doppelsieg. Der soll in diesem Jahr nach dem überzeugenden Donnerstag-Training Hamilton und Teamkollege Heikki Kovalainen gelingen. Ferraris letzter Sieg in Monaco liegt sieben Jahre zurück - Michael Schumacher gewann im Jahr 2001.

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