Fußball-Regionalliga Für Weber kommt das Beste zum Schluss

Völklingen · Der Leitwolf des Regionalliga-Aufsteigers Röchling Völklingen betreibt Fußball als Hobby. Vorbild für seine Mitspieler ist er trotzdem.

Rouven Weber ist beim SV Röchling Völklingen eine feste Größe. Während Torwart Sebastian Buhl, den er hier umarmt, jetzt Konkurrenz bekommt, ist Weber fest gesetzt: als Anführer mit viel Erfahrung in der 4. Liga.

Rouven Weber ist beim SV Röchling Völklingen eine feste Größe. Während Torwart Sebastian Buhl, den er hier umarmt, jetzt Konkurrenz bekommt, ist Weber fest gesetzt: als Anführer mit viel Erfahrung in der 4. Liga.

Foto: Andreas Schlichter

Nein, das habe er sich damals wirklich nicht vorstellen können. „Als ich bis vor zwei Jahren noch in Elversberg in der zweiten Mannschaft gespielt hatte, hätte ich mir nicht träumen lassen, noch einmal in die Regionalliga aufzusteigen“, sagt Rouven Weber. Immerhin war der Innenverteidiger bei seinem Wechsel zum SV Röchling Völklingen 2015 schon stolze 32 Jahre alt. Im September wird der Völklinger Mannschaftskapitän 35. Und er spielt nach dem Aufstieg in der letzten Saison mit dem SV Röchling zum ersten Mal in der Fußball-Regionalliga. Das Beste kommt für ihn eindeutig zum Schluss.

Dabei hat Weber bereits lange Jahre in der vierthöchsten Liga gekickt. Nachdem er 2002 von der A-Jugend des FC Homburg in die erste Mannschaft aufgerückt war, spielte er bis 2008 für die Saarpfälzer in der Oberliga. Erst durch die Einführung der 3. Liga 2008 wurde die Oberliga zur fünfthöchsten Klasse im deutschen Fußball degradiert. In seinem letzten Jahr in Homburg gelang ihm mit dem FCH 2010 der Aufstieg in die Regionalliga. Danach wechselte Weber allerdings zusammen mit Trainer Jens Kiefer zur SV Elversberg.

Die Verbindung zur damaligen Meistermannschaft mit Spielern wie Thorsten Hodel, Tobias Mansfeld, Michael Petri oder Michael Berndt, der inzwischen die U19 des FCH trainiert, ist bis heute erhalten geblieben. Erst in der vergangenen Woche haben sich die Jungs wiedergesehen. „Wir haben uns in Homburg getroffen. Es waren leider nicht alle dabei, aber ich habe mich sehr gefreut, sie wiederzusehen. Ich hatte in Homburg eine wunderschöne Zeit und freue mich immer, dort wieder Leute zu treffen“, erzählt Weber. Ein Wiedersehen mit dem heutigen FCH gibt es morgen Abend um 19 Uhr. Dann bestreitet der SV Röchling gegen den Topfavoriten der Oberliga sein vorletztes Testspiel im Homburger Waldstadion. Die Generalprobe für die Völklinger findet nur einen Tag später in Körprich gegen den FSV Salmrohr statt. In der Woche darauf startet der SV Röchling mit einem Heimspiel gegen die TuS Koblenz in die Regionalliga-Runde.

Das bevorstehende „Neuland für uns alle“, das den Überraschungs-Aufsteiger aus der Hüttenstadt erwartet, sieht Weber realistisch. „Wir können nicht erwarten, mit allen Mannschaften über die gesamte Saison auf Augenhöhe zu spielen. Wir haben eine andere Rolle als der 1. FC Saarbrücken, die SV Elversberg oder Waldhof Mannheim. Aber wir können in dem ein oder anderen Spiel eine Überraschung schaffen“, sagt der Abwehrchef. Der Routinier setzt auf die mannschaftliche Geschlossenheit, die aus seiner Sicht den Aufstieg erst möglich gemacht hat.

Die Rolle des erfahrenen Anführers, die ihm auch sein Trainer Günter Erhardt klar zuweist, nimmt Weber an. „Ich sehe es als meine Aufgabe an, jüngeren Spielern zu helfen – auf und neben dem Platz. Als ich selbst in Homburg aus der A-Jugend kam, war ich froh über hilfreiche Tipps von Spielern, die mehr Erfahrung hatten. Das ist eine ganz andere Welt bei den Aktiven“, sagt Weber. Und er fügt hinzu: „Mein Ansatz ist, alle einzubinden, ganz egal, welches Alter sie haben. Nur wenn alle dabei sind, ergibt sich aus der Mannschaft eine geschlossene Einheit.“

Wie fast alle seine Kollegen ist auch Weber berufstätig, der Fußball nur ein Hobby. Er arbeitet als Angestellter beim saarländischen Finanzministerium. Wie sich die in der höheren Liga gestiegenen Anforderungen zeitlich auswirken werden, will der Spieler erst abwarten. „Ich muss sehen, wie sich Regionalliga und Beruf vereinbaren lassen. Der Job steht für mich absolut im Vordergrund“, sagt Weber. Wenn es nach seinem Willen geht, soll seine Fußballer-Laufbahn noch lange weitergehen. Dass er die nötige Fitness und die nötige Einstellung dazu mitbringt, auch im gehobenen Fußballer-Alter mitzuhalten, bestätigt ihm auch sein Trainer. „Die Zeit als aktiver Fußballer geht so schnell vorbei. Das will ich so lange wie möglich erleben. Es gibt nichts Schöneres als Spiele zu gewinnen“, sagt Weber.

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