Für Haug zählt nichts anderes als das Olympia-Ticket

Kapstadt · Noch kein deutscher Triathlet hat die Teilnahme an den Olympischen Spielen sicher. Anne Haug vom LAZ Saarbrücken ist kurz davor. Der 33-Jährigen fehlt noch ein Leistungsnachweis. Den will sie jetzt in Kapstadt erbringen.

 Anne Haug will sich ihr Olympia-Ticket schnappen. Foto: Kleindl/DTU

Anne Haug will sich ihr Olympia-Ticket schnappen. Foto: Kleindl/DTU

Foto: Kleindl/DTU

Enttäuschender hätte der Start in die Olympia-Saison nicht verlaufen können. Bei den ersten WM-Rennen in Abu Dhabi und Gold Coast blieben die deutschen Triathleten alles schuldig, was eine Teilnahme an den Sommerspielen in Rio de Janeiro rechtfertigt. Dementsprechend dürftig ist die Ausbeute an sicheren Olympia-Tickets. Die Deutsche Triathlon Union (DTU) klammert sich an das Prinzip Hoffnung - und an die eigentlich schon qualifizierte Anne Haug.

An diesem Sonntag kämpft die 33-Jährige vom LAZ Saarbrücken beim dritten WM-Rennen in Kapstadt um den geforderten Leistungsnachweis, der ihr die Olympia-Teilnahme endgültig sichert. Dafür muss sie unter die besten 15 kommen. Bundestrainer Ralf Ebli ist fest davon überzeugt, dass Haug es schafft: "Sie muss den Sack jetzt zumachen. Nichts anderes erwarte ich von ihr." Haug ist optimistisch. "Meine Trainingsform ist wirklich super. Und das will ich jetzt endlich auch im Rennen zeigen", sagt die Vize-Weltmeisterin von 2012 vor dem Rennen über die Sprint-Distanz mit 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen.

Die DTU ist mit sechs Athleten beim WM-Rennen in Südafrika vertreten. Neben Haug starten in Kapstadt Hanna Philippin, Sophia Saller, Gregor Buchholz, Justus Nieschlag und Jonathan Zipf. Für alle außer Haug ist Kapstadt die Generalprobe vor der letzten Chance auf die Olympia-Qualifikation am 14. und 15. Mai im japanischen Yokohama. Dort können sich die deutschen Athleten mit einer Top-acht-Platzierung noch den Traum von den Olympischen Spielen im August in Rio de Janeiro erfüllen. Doch das scheint nach den Eindrücken der ersten WM-Rennen wenig wahrscheinlich. Bei den Sportlern herrscht daher Zweckoptimismus. "Ich freue mich, endlich wieder an der Startlinie zu stehen und Gas geben zu dürfen", sagt Philippin: "Ich will zeigen, was in mir steckt - und dieses Mal ohne Zwischenfall auf dem Rad." In Abu Dhabi war die 23-Jährige gestürzt.

Auch Gregor Buchholz will sich zeigen. Mit Heimtrainer Joel Filliol hat er seine Rennen in Abu Dhabi und Gold Coast analysiert. "Dabei sind uns auch einige taktische Fehler aufgefallen", erklärte der 30-Jährige. In Kapstadt wolle er dies nun besser machen.

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