Für den FCS zählt nur ein Sieg

Saarbrücken · Die Spieltage werden weniger, und deshalb zählen für den 1. FC Saarbrücken vor allem in den Heimspielen nur noch Siege. An diesem Samstag ist Borussia Dortmund II zu Gast im Saarbrücker Ludwigsparkstadion.

 Stefan Reisinger (rechts, hier mit Florian Ballas) hat auch seine eigenen Erwartungen noch nicht erfüllt. Foto: Schlichter

Stefan Reisinger (rechts, hier mit Florian Ballas) hat auch seine eigenen Erwartungen noch nicht erfüllt. Foto: Schlichter

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30 000 Fans waren da, als Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken im Dezember im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund spielte. Am Samstag hofft der FCS auf 20 Prozent dieser Zuschauerzahl, dabei ist das Liga-Spiel gegen die 2. Mannschaft des BVB deutlich wichtiger als das Pokal-Achtelfinale vor drei Monaten. "Wir wollen gewinnen, wir müssen gewinnen, wir werden gewinnen", gibt FCS-Trainer Fuat Killic die Richtung vor.

Gegen die jungen Wilden des BVB sind beim FCS gerade die Erfahrenen gefragt - Verteidiger Martin Forkel (34) und Stürmer Stefan Reisinger (32). Dabei lief es für beide bei der jüngsten 0:2-Niederlage in Chemnitz nicht gut. Forkel kam vorm 0:1 durch Ronny Garbuschewski nicht in den Zweikampf, Reisinger vergab im zweiten Durchgang eine gute Möglichkeit zum Ausgleich. "Auf der langen Heimfahrt denkst du dann auch nochmal nach, diskutierst Situationen mit den Kollegen aus", erzählt Reisinger von der Busfahrt. Forkel ergänzt: "Aber die Zeit ist knapp. Da müssen Negativerlebnisse schnell aus den Köpfen. Fehler passieren, wir Erfahrenen müssen vorangehen."

Genau das hatten sich viele Fans der Blau-Schwarzen von Winter-Neuzugang Reisinger gewünscht. Die Erwartungen an den bundesliga-erfahrenen Stürmer waren enorm. "Ich bin nicht blauäugig und wusste, auf was ich mich einlasse. In den ersten Spielen haben wir ganz wenig Fußball gespielt. Gegen Unterhaching war es schon besser, gegen Heidenheim habe ich getroffen, dann war ich krank", zieht Reisinger eine Kurzbilanz seiner FCS-Zeit: "Ich habe mit dem Athletiktrainer Extraschichten gemacht. Jetzt bin ich körperlich in der Lage, die Leistung abzurufen, die auch ich mir vorstelle."

Vom BVB erwartet Trainer Kilic eine ähnliche Spielanlage wie zuletzt vom Chemnitzer FC - nur mit deutlich größerer fußballerischer Qualität. "Die werden versuchen, die Mitte zu überspielen. Sie haben nach dem zweiten Ball ein gutes Gegenpressing, um dann in der gegnerischen Hälfte ihr Kombinationsspiel aufzuziehen", berichtet der Übungsleiter.

Die Rechnung, dass der FCS seine verbliebenen sechs Heimspiele gewinnen muss, um in der 3. Liga zu bleiben, macht Kilic nicht auf - ihm ist es egal, wo die Punkte gesammelt werden. "Wir sind keine Träumer, wir sind Realisten", sagt er. Den vorhandenen Druck verneint niemand. "Wir stehen seit Monaten unten drin, kennen die Situation und haben es darum leichter, damit umzugehen, als Mannschaften, die jetzt nochmal da unten reinrutschen", glaubt Martin Forkel, "zumal unser Trend in den letzten Wochen positiv ist".

Nicht für Juri Judt. Der Winter-Neuzugang gehört nicht zum Kader, für ihn ist U19-Spieler Nico Floegel dabei. "Es ist egal, ob jung oder alt", sagt Stefan Reisinger, "wir dürfen hinten keine Chancen zulassen und müssen vorne unsere Möglichkeiten ausnutzen." Oder wie Forkel es formuliert: "Rausgehen und gewinnen."

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