Fußball-Oberliga Und wieder (fast) nichts

Jägersburg · Der FSV Jägersburg schafft im Abstiegskamf auch gegen den VfB Dillingen keinen Sieg. Am Ende steht es 2:2. Was bleibt, ist die Hoffnung auf drei Absteiger.

 Jägersburgs Torwart Oliver Habelitz (l.) ist machtlos. Dillingens Jan Demmerle (Mitte) erzielt den Treffer zum 1:2, rechts kommt Sven Schreiber zu spät.

Jägersburgs Torwart Oliver Habelitz (l.) ist machtlos. Dillingens Jan Demmerle (Mitte) erzielt den Treffer zum 1:2, rechts kommt Sven Schreiber zu spät.

Foto: Mischa

„Zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig.“ So ungefähr könnte man die Gefühlslage beim FSV Jägersburg nach dem enttäuschenden 2:2 in der Fußball-Oberliga zu Hause gegen das abgeschlagene Schlusslicht VfB Dillingen zusammenfassen. Da zeitgleich der Tabellen-16. TSV Emmelshausen überraschend mit 2:1 beim FV Diefflen gewann, hat sich die Jägersburger Situation im Kampf um den Klassenverbleib weiter verschärft. Der FSV ist mit 24 Punkten 15., direkt dahinter folgt Emmelshausen (23 Zähler). Neben Dillingen (zwölf Punkte) kann auch mittlerweile der SC Idar-Oberstein (17) für eine Etage tiefer planen. Wie viele Absteiger es am Saisonende geben wird, ist weiterhin offen. Da die Jägersburger bereits acht Zähler Rückstand auf den Tabellen-14. Hassia Bingen haben, kann es für sie nur noch darum gehen, Rang 15 zu halten. Und dann muss man im Homburger Norden darauf hoffen, dass es nur drei Absteiger gibt.

Am vergangenen Samstag waren in Jägersburg 150 Zuschauer vor Ort. Sowohl die Heimelf als auch die Gäste konnten bei weitem nicht in Bestbesetzung antreten. Die erste Großchance gehörte den Gastgebern, als Luis Kiefer zunächst an VfB-Schlussmann Jan Philipp Greff scheiterte. Den Nachschuss von Murat Adigüzel konnte Dillingens Spielertrainer und Kapitän Marius Neumeier mit dem Kopf ins Toraus klären (12.). Nach der anschließenden Ecke von Steven Simon köpfte Kiefer den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei (13.).

Beide Mannschaften waren darum bemüht, einen geordneten Spielaufbau an den Tag zu legen. Allerdings gab es immer wieder Fehlpässe. Und so blieb es bis kurz vor dem Pausenpfiff beim 0:0, ehe sich die Ereignisse förmlich überschlugen. Jägersburgs 1:0 ging eine Kofballverlängerung von Tim Schäfer voraus. Kiefer konnte dann in halbrechter Position trotz Bedrängnis von Neumeier in die Mitte passen, wo Kristof Scherpf genau Maß nahm (42.). Allerdings ließ die Dillinger Antwort nicht lange auf sich warten: Florian Hasemann wollte den Ball ins Toraus laufen lassen, aber Matthias Krauß jagte ihm das Spielgerät ab. Nach seiner Hereingabe traf Hassan Srour zum 1:1 (45.).

In der Halbzeitpause ordnete FSV-Trainer Thorsten Lahm seine Elf neu. Er nahm den angeschlagenen Mentor Shabani vom Platz und ersetzte ihn im Mittelfeld durch Kapitän Steven Simon. Der hatte zuvor hinten links gespielt. Diese Position nahm nun Joker Florian Steinhauer ein. Mitten in der Jägersburger Drangphase gab es eine strittige Situation, als Dillingens Jan Basenach Kiefer am Trikot zog und somit auf dem Weg zum Tor unsanft stoppte (50.). Die Jägersburger forderten aufgrund einer vermeintlichen Notbremse Rot für den VfB-Akteur. Seitlich versetzt waren noch zwei Dillinger Spieler in der Nähe. Kiefer wäre aber wohl auf direktem Weg zum Tor nicht mehr aufzuhalten gewesen. Schiedsrichter Sascha Fischer beließ es jedoch bei Gelb, da sich das Geschehen auch noch etwas entfernt vom Strafraum abspielte.

Beide Mannschaften ließen in der Folge ihre Chancen aus. Dann patzte Jägersburgs Sven Schreiber bei einem langen Ball, was Jan Demmerle zum 1:2 ausnutzte (70.). Mit dem Mute der Verzweiflung warfen die Jägersburger noch einmal alles nach vorne. Der gerade erst eingewechselte Shkodran Rexhaj brachte den Ball von links in die Mitte, wo Neumeier bei seinem Klärungsversuch ein unglückliches Eigentor unterlief (84.).

„Wir gehen hier in Führung und bekommen dann direkt danach völlig unnötig das 1:1. Ich kann der Mannschaft eigentlich nichts vorwerfen, wir haben alles probiert“, meinte Lahm. Und Neumeier sagte: „Wir sind als Team stark gemeinsam aufgetreten. Die Lauf- und Kampfbereitschaft hat gestimmt. Das Remis war okay.“

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