1. FC Kaiserslautern Frontzeck will den Kampfgeist wecken

Kaiserslautern · Der Ex-Profi wurde gestern als neuer Trainer des Zweitliga-Schlusslichts 1. FC Kaiserslautern vorgestellt. Helfen soll auch Neuzugang Halil Altintop. Der erkrankte Jeff Strasser wird wohl nicht zurückkommen.

 Mit Michael Frontzeck (links) als Trainer will der 1. FC Kaiserslautern noch das Fußball-Wunder schaffen und den erstmaligen Abstieg aus der 2. Bundesliga vermeiden. Hier geben sich Frontzeck und FCK-Sportdirektor Boris Notzon bei der Präsentation des neuen Trainers im Stadion die Hand.

Mit Michael Frontzeck (links) als Trainer will der 1. FC Kaiserslautern noch das Fußball-Wunder schaffen und den erstmaligen Abstieg aus der 2. Bundesliga vermeiden. Hier geben sich Frontzeck und FCK-Sportdirektor Boris Notzon bei der Präsentation des neuen Trainers im Stadion die Hand.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Zum ersten Termin an der neuen Wirkungsstätte erschien Michael Frontzeck ganz in Schwarz. Das dunkle Outfit sollte aber keinesfalls Resignation beim neuen Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern symbolisieren. Vielmehr kündigte der 53-Jährige bei seiner Vorstellung am gestrigen Donnerstag an, sich mit aller Kraft gegen den drohenden Absturz in die Drittklassigkeit stemmen zu wollen. „Wir können alle die Tabelle lesen. Die sportliche Lage ist sicherlich nicht lustig“, sagte Frontzeck. „Ich habe aber ein gutes Gefühl. Es sind in der Vergangenheit schon außergewöhnliche Dinge auf dem Betzenberg passiert.“

Mit neuem Führungspersonal, zu dem auch Sportvorstand Martin Bader und Marketingdirektor Klaus Drach gehören, will der Tabellenletzte das benötigte Fußball-Wunder noch möglich machen. Frontzeck übernimmt mit sofortiger Wirkung die Nachfolge von Jeff Strasser, der das Traineramt aus gesundheitlichen Gründen derzeit nicht ausüben kann. Frontzeck unterschrieb einen Vertrag bis Sommer 2019, der sowohl für die 2. als auch die 3. Liga gilt. „Wir wollten in der jetzigen Situation einen erfahrenen Trainer und keine Experimente eingehen“, kommentierte Bader die Verpflichtung.

Eine Rückkehr Strassers nach dessen Genesung wird es also nicht geben. „Die Diagnosen der Ärzte haben ergeben, dass eine Trainertätigkeit für Jeff Strasser vorerst nicht möglich ist“, begründete Sportdirektor Boris Notzon den zweiten Trainerwechsel in der laufenden Saison. Erst im vergangenen September hatte Strasser den Job von Norbert Meier übernommen.

Bader und Frontzeck wirkten bereits beim Bundesligisten Hannover 96 zusammen. „Es ist hilfreich, wenn man weiß, wie ein Trainer arbeitet“, erläuterte der neue Sportchef die Wahl. Den Abstiegskampf kennt Frontzeck, der als Spieler 463 Bundesligaeinsätze bestritt, bereits aus seinen Trainerstationen in Aachen, Bielefeld, Mönchengladbach, Hannover und beim FC St. Pauli.

Doch angesichts von zehn Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz steht er mit dem Zweitliga-Schlusslicht vor der wohl schwierigsten Mission seiner Trainerkarriere. „Die Art und Weise, wie Michael den Fußball sieht, seine Persönlichkeit und seine Arbeitsweise, passen zum FCK wie die Faust aufs Auge“, sagte Notzon.

Mit der Verpflichtung von Bader und Drach hat der Verein nun auch die Lücke geschlossen, die seit dem Abgang des Vorstandsvorsitzenden für Marketing und Vertrieb, Thomas Gries, seit Anfang des Jahres klaffte. Die Position des Sportvorstandes war sogar seit der Trennung von Stefan Kuntz im April 2016 unbesetzt. Den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernimmt in der neuen personellen Konstellation Finanzchef Michael Klatt.

„Ich möchte nicht mit Visionen um mich werfen, sondern mit Taten überzeugen“, sagte Bader bei seiner Vorstellung. Seine Hauptaufgabe sieht der neue starke Mann darin, dass der Verein zur Ruhe kommt und auf den entscheidenden Posten endlich Kontinuität einkehrt. Auch wenn die Hoffnung auf den Klassenverbleib beim 49-Jährigen weiterlebt, verschließt er die Augen nicht vor der Realität. „Wir müssen gut vorbereitet sein für den Fall, dass wir in die 3. Liga absteigen“, sagte er.

In diesem Fall stünde der viermalige deutsche Meister vor der großen Herausforderung, überhaupt eine Lizenz zu bekommen. 15 Spiele bleiben Frontzeck und seinem Team nun noch, um das Horrorszenario des erstmaligen Abstieges aus der 2. Liga abzuwenden.

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