Triathlon Die Siegesserie soll auch am Geburtstag weitergehen

Immenstadt · Ironman-Star Jan Frodeno ist seit zwei Jahren unbesiegt. An diesem Sonntag startet er über die olympische Triathlon-Distanz.

Jan Frodeno scheint derzeit unbesiegbar. Zuletzt gewann er am vergangenen Sonntag beim 70.3 Ironman im polnischen Gdynia nach 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen.

Foto: dpa/Jan Dzban

Seinen 38. Geburtstag feiert Jan Frodeno im Wasser, auf dem Rad und in Laufschuhen. Standesgemäß. Jünger wird auch ein Triathlon-Olympiasieger nicht, von Altersschwäche ist bei dem zweimaligen Ironman-Weltmeister aber so gar nichts zu spüren. Frodeno ist seit nunmehr fast zwei Jahren unbesiegt. Wenn der gebürtige Rheinländer im Rennen war, hat er es auch gewonnen. Die Serie soll auch an diesem Sonntag beim Kultrennen in Immenstadt halten.

„Ich habe ja irgendwie bald auch Geburtstag“, sagte Frodeno bei der Verkündung seiner Teilnahme. Ibiza oder Mallorca? Nein, dort will er den Ehrentag nicht verbringen. „Die geilste Party ist eigentlich im Allgäu“, betonte Frodeno und hofft auf den ein oder anderen, der bei seiner „kleinen Laktat-Party“ mit ihm an den Start geht. Frodeno wird die olympische Distanz in Angriff nehmen. 1,5 Kilometer Schwimmen im Großen Alpsee, es folgen 42 Kilometer auf dem Rad, zum Schluss 10 Kilometer Laufen mit dem Ziel bei Immenstadt. In etwa über diese Distanzen gewann Frodeno 2008 in Peking olympisches Gold. Der Beginn der Karriere eines Champions.

Die wichtigsten Frodeno-Erfolge bis jetzt: Ironman-Weltmeister 2015 und 2016, Ironman-Europameister 2015, 2018 und 2019, Halb-Ironman-Weltmeister 2015 und 2018. Inhaber der Weltbestzeit über die lange Distanz von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen. Es ist aber auch die Art und Weise, wie Frodeno Rennen gewinnt: Von vorne. Seine exzellenten Schwimmqualitäten und 1,94 Meter Körpergröße sind die idealen Anfangsbeschleuniger.

Erst am vergangenen Sonntag gelang dem Athleten des LAZ Saarbrücken ein weiterer eindrucksvoller Sieg, als er beim 70.3 Ironman im polnischen Gdynia der Konkurrenz keine Chance ließ. „Jan hat eine hochklassige Leistung in allen Disziplinen gebracht“, sagte der Zweitplatzierte Maurice Clavel nach dem Rennen. Er kam über vier Minuten nach Frodeno ins Ziel. „Glückwunsch zu einer herausragenden Leistung“, meinte der Viertplatzierte Jan Stratmann. Ihm fehlten neun Minuten auf den Seriensieger, der im vierten Rennen in diesem Jahr seinen vierten Erfolg feierte.

Ende Juni hatte Frodeno bei der WM auch den ebenfalls zweimaligen Ironman-Weltmeister Patrick Lange distanziert, der bald 33-Jährige (Geburtstag am 26. August) hatte einen Reifendefekt und später mit Magenproblemen beim Laufen zu kämpfen. Am 12. Oktober treffen beide wieder aufeinander, dann im Mekka der Triathleten. Mit dabei beim Showdown der drei deutschen Champions ist auch Sebastian Kienle: Der Weltmeister von 2014 hatte sich Frodeno in Frankfurt als Zweiter auch geschlagen geben müssen.

Schon 2018 hatte Frodeno jedes Rennen gewonnen, an dem er teilgenommen hatte. Auf Hawaii hatte Frodeno nicht starten können. Ein Jahr, nachdem er wegen einer Rückenverletzung ausgebremst worden war, zwang ihn ein Ermüdungsbruch im Hüftbereich zu einer Zwangspause. In diesem Jahr läuft bisher alles nach Plan. Das sollte an seinem 38. Geburtstag nicht anders sein.