Ironman Austria Frodenos Belohnung wartet im Ziel

Klagenfurt · Triathlet des LAZ Saarbrücken gewinnt souverän den Ironman Austria in Klagenfurt und löst das Ticket für die WM.

Nach getaner Arbeit musste sich Jan Frodeno erst einmal hinlegen. Ausgepumpt ließ sich der Triathlet des LAZ Saarbrücken im Ziel des Ironman Austria in Klagenfurt hinfallen und erfuhr seine Krönung mit dem Sieger-Lorbeerkranz durch den Klagenfurter Bürgermeister im Sitzen. Nach gut einer Minute kämpfte sich „Frodo“ langsam wieder nach oben, nahm einen kräftigen Schluck aus einem riesigen Weißbier-Glas und holte sich anschließend zwei Siegerküsschen von Ehefrau Emma und Söhnchen Lucca ab, die hinter der Ziellinie sehnsüchtig auf ihn gewartet hatten.

Lange hatten Emma Frodeno, wie ihr Ehemann 2008 Olympiasieger in Peking, und Lucca nicht auf „Frodo“ warten müssen. Der 35-Jährige benötigte für die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen gerade einmal 7:57:20 Stunden und blieb damit deutlich unter der für Ironman-Triathleten magischen Acht-Stunden-Schallmauer. An seine Weltbestzeit von 7:35:39 Stunden kam er bei seinem ersten Start in Klagenfurt allerdings nicht heran. Das war aber angesichts einer Viruserkrankung, die ihn etwa zwei Wochen in der Vorbereitung deutlich einschränkte, auch nicht zu erwarten. „Ich habe solche Schmerzen“, sagte Frodeno kurz nach dem Rennen und bedankte sich bei den Zuschauern: „Ihr habt es geschafft, dass ich sie kurz vergessen konnte.“

Der Tag hatte früh für Frodeno begonnen – und gut. Der zweimalige Weltmeister lag nach 46:29 Minuten Schwimmen im Wörthersee bereits knapp zwei Minuten vor dem Rest des Feldes. Für die schnelle, aber auch nicht flache Radstrecke benötigte Frodeno 4:19:45 Stunden. Den Marathon beendete er in 2:46:10 Stunden. Damit war der Streckenrekord aus dem Jahr 2011 von Marino Vanhoenacker (7:45:58 Stunden) für Frodeno nicht erreichbar.

Das scherte ihn im Ziel aber nicht. Frodeno genoss nach den Strapazen die letzten Meter und ging durchs Ziel. Für die endgültige Hawaii-Qualifikation hätte er lediglich das Rennen solide beenden müssen. So aber gelang Frodeno sein insgesamt fünfter Sieg über die Langdistanz. Eneko Llanos aus Spanien kam nach 8:12:43 Stunden als Zweiter ins Ziel, der Ukrainer Wiktor Sjemzew wurde Dritter in 8:17:05 Stunden.

Für Frodeno läuft es auf dem Weg nach Kona zum angestrebten dritten WM-Titel in Serie am 14. Oktober ziemlich optimal. Anfang April hatte er nach einer beschwerdefreien zweiten Winterhälfte noch Pech, als er über die Halbdistanz nach einem Reifendefekt aufgab. Danach gelangen dem Olympiasieger von 2008 drei Siege über diese Distanz nacheinander, darunter beim 70.3-Rennen in Barcelona. Was er unbedingt vermeiden wollte: im Sommer bereits den Leistungshöhepunkt zu erreichen und bis zur WM nicht mehr nachlegen zu können.

Mit seinem Erfolg in Klagenfurt kann er sich nun voll auf Hawaii konzentrieren. Und er kann entspannt am kommenden Sonntag verfolgen, in welcher Verfassung seine Konkurrenten sind. Denn dann stehen die Challenge Roth, wo Frodeno 2016 den Weltrekord aufgestellt hatte, und die Ironman-EM in Frankfurt auf dem Programm. Dort tritt auch Sebastian Kienle an, der Weltmeister von 2014 und WM-Zweite von 2015 und 2016 hinter Frodeno.

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