Frodeno kann's auch auf der langen Strecke

Wiesbaden · Jan Frodeno hat den Wechsel von der Kurz- auf die Halbdistanz gut gemeistert: Bei der EM in Wiesbaden untermauerte der Triathlon-Olympiasieger von 2008 mit dem zweiten Platz seine Ambitionen für die WM in Las Vegas.

 Zufrieden mit Platz zwei: Triathlet Jan Frodeno vom LAZ Saarbrücken. Foto: Ingo Kutsche/DTU

Zufrieden mit Platz zwei: Triathlet Jan Frodeno vom LAZ Saarbrücken. Foto: Ingo Kutsche/DTU

Foto: Ingo Kutsche/DTU

Gezeichnet, aber glücklich stand Jan Frodeno nach seiner Premiere über die Ironman-Halbdistanz im Zielbereich. Drei Wochen nach seinem Abschied von der Kurzstrecke kam der Triathlon-Olympiasieger von 2008 bei der Europameisterschaft in Wiesbaden nach 1,9 Kilometern Schwimmen, 90 Kilometern Radfahren und 21,1 Kilometern Laufen mit 40 Sekunden Rückstand als Zweiter hinter dem Briten Ritchie Nicholls ins Ziel. "Ich habe alles gegeben, was in mir steckt. Es war eine Grenzerfahrung, bei der ich immer kurz vor dem Krampf war, daher bin ich unheimlich froh über diese Platzierung", erklärte Frodeno.

Seine Leistung war umso beeindruckender, da Nicholls am Sonntag in 3:56:55 Stunden eine Rekordzeit aufstellte und dabei die bisherige Bestmarke des verletzt fehlenden Vorjahressiegers Michael Raelert um sieben Minuten verbesserte. Dritter wurde der Italiener Alessandro Degasperi. Weltmeister Sebastian Kienle aus Bruchsal landete trotz einer fulminanten Leistung auf dem Rad nur auf Platz sechs.

Nach dem Startschuss um 7.30 Uhr war Frodeno gestern als Erster aus dem 23 Grad warmen Wasser des Langener Waldsees gestiegen. Er hielt sich auf dem schweren und steigungsreichen Radkurs durch den Taunus mühelos in einer zwölfköpfigen Spitzengruppe. Beim Wechsel auf die Laufstrecke verlor der Saarbrücker anderthalb Minuten auf den führenden Kienle, weil er seinen Beutel mit seinen Laufschuhen nicht auffinden konnte. Er arbeitete sich jedoch schnell zurück nach vorne. Nach fünf Kilometern lag er an Position zwei hinter Nicholls, während Kienle immer weiter zurückfiel. "Es gibt nicht viele 70.3-Rennen, wo so viele Topathleten am Start sind. Auch die Strecke ist hammerhart. Ein Podium hier ist mehr wert als ein Sieg anderswo", sagte Frodeno. Er hofft nun, mit einer "Wildcard" bei der WM in Las Vegas im September starten zu können.

Bei den Frauen setzte sich in Abwesenheit von Titelverteidigerin Anja Beranek die Schweizerin Daniela Ryf durch. In 4:31:34 Stunden stellte auch sie einen Streckenrekord auf. Anja Dittmer kam mit 15:42 Minuten Rückstand auf Platz acht.

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