Friedrich will (noch) nichts vom Weltrekord hören
Leiria. Die Latte lag diesmal zu hoch. "Für den Kopf ist es aber wichtig, dass sie die Angst vor der Höhe verliert", begründete Trainer Günter Eisinger, warum Ariane Friedrich bei der Team-EM die deutsche Rekordhöhe von 2,07 Meter angehen sollte
Leiria. Die Latte lag diesmal zu hoch. "Für den Kopf ist es aber wichtig, dass sie die Angst vor der Höhe verliert", begründete Trainer Günter Eisinger, warum Ariane Friedrich bei der Team-EM die deutsche Rekordhöhe von 2,07 Meter angehen sollte. Die 25-jährige Hochspringerin hatte trotz Gluthitze und eines nicht auskurierten Infekts nichts gegen die Therapie gegen Höhenangst einzuwenden. "Ich hätte mich geärgert, wenn ich es nicht angegangen wäre, obwohl ich mich wie ausgekotzt fühlte", sagte sie. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) rechnet es seinem Aushängeschild hoch an, trotz Erkrankung angetreten zu sein und zum Gesamtsieg bei der ersten Team-EM beigetragen zu haben. "Dass sie nach dem Rekord in Berlin an den Start gegangen ist, obwohl sie nicht in Topform war, macht mich glücklich", meinte Herbert Czingon, DLV-Chefbundestrainer für die Technischen Disziplinen. Dass bereits spekuliert wird, wann sie denn den seit 1987 gültigen Weltrekord der Bulgarin Stefka Kostadinowa (2,09 Meter) übertreffen wird, lässt sie kalt. "Das macht mich nicht scheckig", meinte Friedrich nach dem zwölften gewonnenen Wettkampf in Serie. "Mein Ziel ist, ungeschlagen zu bleiben", sagte Friedrich und zog eine positive Zwischenbilanz: "Ich bin in diesem Jahr Hallen-Europameisterin geworden, ungeschlagen geblieben und Rekord gesprungen - was kann man mehr verlangen?"Bei der Heim-WM im August in Berlin erwartet Trainer Eisinger einen harten Luftkampf. Auf Eisingers Rat verzichtet Friedrich deshalb auf das Golden-League-Meeting am 3. Juli in Oslo. Stattdessen soll Friedrich bei den deutschen Meisterschaften in Ulm (4./5. Juli) und danach bei der Universiade in Belgrad (10. bis 12. Juli) antreten. dpa