Basketball Der TBS Saarbrücken sucht einen Trainer

Saarbrücken · Fred Addae gibt beim Basketball-Oberligisten seine Doppelfunktion auf. Er erklärt: „Als Spielertrainer ist es manchmal schwierig, die bestmögliche Entscheidung für das laufende Spiel zu treffen.“

 Fred Addae (rechts), hier im Duell mit Philipp Spengler vom TuS Herrensohr, will dem TBS Saarbrücken nur noch als Spieler zur Verfügung stehen.

Fred Addae (rechts), hier im Duell mit Philipp Spengler vom TuS Herrensohr, will dem TBS Saarbrücken nur noch als Spieler zur Verfügung stehen.

Foto: Thomas Wieck

In der kommenden Saison soll beim Basketball-Oberligisten TBS Saarbrücken ein neues Gesicht an der Seitenlinie stehen. Spielertrainer Fred Addae hat sein Amt nach der abgelaufenen Runde niedergelegt. Er will nur noch als Spieler zur Verfügung stehen. Bis ein neuer Trainer gefunden ist, macht er aber nach eigener Aussage weiter und kümmert sich auch um die Saisonplanung.

Die Entscheidung Addaes, seine Doppelfunktion aufzugeben, ist nicht die Konsequenz nach einer schlechten Saison. Ganz im Gegenteil. Der TBS Saarbrücken belegte den fünften Tabellenplatz und gehörte damit zur Spitzengruppe in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.

„Wir suchen einen neuen Trainer, der unserem Team einen neuen Schub gibt“, sagt Addae, und erklärt, warum er seine Doppelfunktion aufgibt: „Als Spielertrainer ist es manchmal schwierig, die bestmögliche Entscheidung für das laufende Spiel zu treffen.“ Die Mannschaft brauche jemanden, der von außen auf das Spiel schaut – und es dann lenkt. „Wenn ich selbst spiele, dann treffe ich oft Entscheidungen aus der Emotion heraus. Jemand, der am Spielfeldrand steht, hat einfach eine andere Perspektive“, begründet Addae. Derjenige habe den Spielverlauf im Auge und müsse sich nicht zusätzlich auf sein eigenes Spiel konzentrieren.

Der TBS Saarbrücken spielte trotz zahlreicher Ausfälle eine erfolgreiche Saison. „Wir sind mit dem fünften Platz sehr zufrieden“, sagt Jimmy Peter Lauter. Der „Shootingguard“ der Saarbrücker erzielte im Schnitt 22,6 Punkte pro Spiel und war damit der erfolgreichste Werfer der Liga. Seine Mannschaft sei konditionell schwächer als andere Teams. Denn Lauter kritisiert: „Wir haben kaum zusammen trainiert. Wenn wir Glück hatten, haben wir zwei Mal in der Woche trainiert.“

Die fehlende Trainingseinheiten führt Addae auf das fehlende Spielerpersonal zurück: „Es gibt verschiedene Gründe für die Abwesenheit von Spielern.“ Mal seien einige Spieler im Urlaub, mal beruflich verhindert gewesen. Die Mannschaft sei immer wieder stark dezimiert gewesen. Zum Auswärtsspiel in der Rückrunde gegen ASC Theresianum Mainz II fuhr der TBS Saarbrücken mit nur sieben Spielern. Trotzdem gab es einen 80:76-Erfolg.

„Die Mannschaft hat einen starken Zusammenhalt und hohe individuelle Klasse“, lobt Addae, der über das Verletzungspech klagt. Mit Arafat Tebonou und Papa Edouard Diouf fielen zwei Leistungsträger langfristig aus. Tebonou verletzte sich an der Schulter und fiel fast für die gesamte restliche Saison aus. Diouf plagten schon länger Rückenschmerzen. Nach dem Spiel in Mainz war für ihn endgültig Schluss. Er fehlte daraufhin die restliche Saison. „Dass Papa Edouard Diouf fehlte, haben wir vor allem gegen Mannschaften mit großen Spielern gemerkt. Es war infolgedessen schwer für uns, unter dem Korb zu verteidigen“, erklärt Addae.

Trotz vieler Sorgen hat die Mannschaft des TBS Saarbrücken auch schöne Momente erlebt. „Das Rückspiel gegen Mainz war etwas ganz Besonderes. Es ist nicht selbstverständlich, mit sieben Spielern dort zu gewinnen“, sagt Addae. Außerdem sei der Sieg gegen den damaligen Spitzenreiter MJC Trier schön gewesen. „Wir waren die erste Mannschaft, die Trier bezwungen hat“, sagt der TBS-Spielertrainer stolz. Allerdings gibt es auch ein Negativereignis, welches die Saison überschattet: die deutliche Niederlage im Saarlandpokal-Halbfinale gegen Regionalligist SG DJK SLS-Roden/BBF Dillingen. Der TBS Saarbrücken kassierte eine 52:83-Klatsche. Lauter sagt rückblickend: „An diesem Tag klappte bei uns nichts.“

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