"Frauenhandball braucht Zuschauer"

Marpingen/Neunkirchen. "Ganz klar: Unser Ziel ist der Klassenerhalt, das wird schwer genug." Karin Buchholz, Abteilungsleiterin Handball bei der DJK Marpingen, hätte sich auch eine leichtere Aufgabe für ihre Mannschaft gewünscht

Marpingen/Neunkirchen. "Ganz klar: Unser Ziel ist der Klassenerhalt, das wird schwer genug." Karin Buchholz, Abteilungsleiterin Handball bei der DJK Marpingen, hätte sich auch eine leichtere Aufgabe für ihre Mannschaft gewünscht. Doch durch die vom Deutschen Handball-Bund geplante Neuregelung in den Spielklassen zur kommenden Saison steigen fünf statt der bisher üblichen zwei Mannschaften aus der Regionalliga Südwest der Frauen ab. Platz neun ist damit Pflicht. Fehler, wie beim Aus im DHB-Pokal beim Oberligisten Sulzbach/Leidersbach (19:35), darf sich der ehemalige Zweitligist, der vergangene Saison Sechster wurde, nicht mehr erlauben.

Das Pokal-Aus ist mittlerweile abgehakt, und Krzysztof Wroblewski ist - bei seiner ersten Station als Frauen-Trainer - "im Allgemeinen sehr zufrieden" mit der Entwicklung der Mannschaft. Die Niederlage im Pokal sei da "nicht unwichtig" gewesen, "denn jetzt kennt jede Spielerin ihre Schwächen", sagt Wroblewski. Zumal sein Team auf vielen Positionen ein anderes Gesicht hat als vergangene Saison - vor allem die Abgänge von Daniela Jung und Torfrau Andrea Kockler unmittelbar nach dem Trainingsauftakt schmerzten. Spannend wird für Wroblewski deshalb auch die Frage, wie gut sich die jungen Neuzugänge um die erst 16-jährige Joline Müller in der Regionalliga zurecht finden: "Wir müssen aufpassen, dass wir den jungen Spielerinnen nicht zu viel Druck machen."

Noch schwerer dürfte es für die Frauen des TuS Neunkirchen werden, die als Zweiter - hinter dem damals nicht aufstiegsberechtigten HBC Bacherage aus Luxemburg - aus der RPS-Oberliga aufgestiegen sind. Immerhin haben die Neunkircher mit Aleksandra Jelicic (35) eine echte Erfolgsgarantin in ihren Reihen. Nachdem sie die Marpinger Moskitos 2007 in die 2. Liga geführt hatte, soll sie nun den TuS in der Liga halten. Doch auch Lucy Unbehend (26), vom HSV Merzig-Hilbringen zurückgekehrt, soll mit ihrer Regionalliga-Erfahrung helfen, die Klasse zu sichern. "Die beiden geben unserem Spiel eine neue Philosophie mit ihrer Präsenz auf dem Feld", sagt Mirko Pesic (Foto: SZ), der Trainer der TuS-Frauen, über seine beiden Schlüsselspielerinnen: "Mit ihnen sind wir individuell noch stärker." Dennoch weiß auch er, "dass wir versuchen müssen, eine gute Mischung zu finden, die anderen arbeiten ja auch für sie".

Eine Woche nach dem Auftakt am Wochenende folgt das mit Spannung erwartete Derby in der Sporthalle in Marpingen (Samstag, 26. September, 19.30 Uhr). Nicht nur aus sportlicher Hinsicht ein wichtiger Schritt für beide Mannschaften. "Das Derby wird uns Aufmerksamkeit und Zuschauer bringen. Denn das ist auch klar: Frauenhandball braucht mehr Zuschauer", erklärt Wroblewski. jbö "Die beiden geben unserem Spiel eine neue Philosophie."

Mirko Pesic über Aleksandra Jelicic

und Lucy Unbehend

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