Frankreich träumt vom Tour-Sieg

Montpellier. Die 98. Tour de France bleibt ein Kampf zwischen Cadel Evans, Andy und Frank Schleck, dem bisher nicht überzeugenden Titelverteidiger Alberto Contador - und Überraschungsfahrer Thomas Voeckler. In den Pyrenäen konnte keiner der Favoriten glänzen. In der letzten Tour-Woche müssen die Alpen entscheiden

 Thomas Voeckler (vorne) führt nach den Bergetappen in den Pyrenäen weiterhin das Gesamtklassement an. Der Franzose hat 1:49 Minuten Vorsprung auf den Luxemburger Frank Schleck. Foto: dpa

Thomas Voeckler (vorne) führt nach den Bergetappen in den Pyrenäen weiterhin das Gesamtklassement an. Der Franzose hat 1:49 Minuten Vorsprung auf den Luxemburger Frank Schleck. Foto: dpa

Montpellier. Die 98. Tour de France bleibt ein Kampf zwischen Cadel Evans, Andy und Frank Schleck, dem bisher nicht überzeugenden Titelverteidiger Alberto Contador - und Überraschungsfahrer Thomas Voeckler. In den Pyrenäen konnte keiner der Favoriten glänzen. In der letzten Tour-Woche müssen die Alpen entscheiden. "Die Lage ist nicht schlecht für mich, aber das heißt noch nicht, ich habe gewonnen", sagte der australische Radprofi Evans, einer der aussichtsreichsten Kandidaten für den Gesamtsieg ist.Das Grüne Trikot des besten Sprinters ist wohl an Marc Cavendish (Foto: afp) vergeben. Gestern düpierte der Brite die Konkurrenz im Ziel der 15. und flachen Etappe erneut. Nach 193 Kilometern ließ er in Montpellier Tyler Farrar (USA) und Alessandro Petacchi aus Italien hinter sich und feierte seinen 19. Tageserfolg und seinen vierten Etappensieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt.

Die Pyrenäen-Etappen brachten unterdessen zuvor die Klarheit, dass der als große Hoffnung gestartete Deutsche Tony Martin, der auf der 14. Etappe 17:03 Minuten auf den Sieger Jelle Vanendert (Belgien) verloren hatte, die Gesamtwertung abhaken kann.

Zu ungeahnten Höhenflügen setzte dagegen Voeckler an, der sein Gelbes Trikot mit 1:49 Minuten Vorsprung aus den Pyrenäen brachte. Gestern hatte er keine Mühe, es wieder zu verteidigen. Vorjahressieger Contador muss spätestens ab am kommenden Mittwoch in den Alpen attackieren, wenn er seinen Titel verteidigen will. Knapp zwei Minuten liegt der Spanier hinter den Schlecks und Evans, gar vier hinter Voeckler. Der dreimalige Tour-Sieger spielte seine mäßige Form herunter: "Ich fühle mich von Tag zu Tag besser." Auf die Frage, ob er die Frankreich-Rundfahrt trotz des Rückstands noch gewinnen könne, antwortete der dopingverdächtige Madrilene: "Ja!" dpa

Auf einen Blick

Nach seinem Unfall bei der 98. Tour de France hat der vor vier Jahren als Dopingsünder erwischte Radprofi Alexander Winokurow sein Karriereende verkündet. Der Radprofi aus Kasachstan, der sich auf der neunten Etappe bei einem Sturz den Oberschenkelkopf brach, sagte gestern: "Ich werde nicht mehr als Profi auf das Rad steigen." Der 37-Jährige hatte die Tour als Astana-Kapitän in Angriff genommen, ehe ihn der Unfall am Sonntag zur Aufgabe zwang. Im kommenden Winter wollte er seine Karriere ohnehin beenden. dpa

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