Frankreich schummelt sich zur WMAuslosung: DFB-Elf ist wohl gesetztAuslosung: DFB-Elf ist wohl gesetzt

Paris. Eine "Hand Gottes", die Frankreich das Ticket für die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika brachte, sorgt für Empörung. Das aus einem doppelten Handspiel von Thierry Henry resultierende Tor zum 1:1 nach Verlängerung im Relegations-Rückspiel gegen Irland löste nicht nur beim Gegner, sondern sogar im eigenen Land Empörung aus

Paris. Eine "Hand Gottes", die Frankreich das Ticket für die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika brachte, sorgt für Empörung. Das aus einem doppelten Handspiel von Thierry Henry resultierende Tor zum 1:1 nach Verlängerung im Relegations-Rückspiel gegen Irland löste nicht nur beim Gegner, sondern sogar im eigenen Land Empörung aus. "Darauf kann man nicht stolz sein", schrieb die Zeitung "Le Figaro" nach der erschummelten Qualifikation. Henry hatte den Ball mit dem Unterarm angenommen und ihn sich dann mit der Hand auch noch selbst vorgelegt. Hätte es nach der Verlängerung 1:0 für Irland gestanden, hätte es Elfmeterschießen gegeben.

Während Henrys Seite im Internet-Netzwerk www.facebook.com von Tausenden wütenden irischen und auch französischen Fans attackiert wurde, machte sich im Pariser Regierungspalast Enttäuschung breit. "Die Franzosen sind beunruhigt und enttäuscht", klagte Sport-Ministerin Roselyne Bachelot. Verbandspräsident Jean-Pierre Escalettes erklärte, man müsse "den Abend ganz schnell vergessen".

Das werden die Iren und ihr Trainer Giovanni Trapattoni so schnell nicht können. "Sie haben uns beraubt. Der Schiedsrichter hätte Henry fragen müssen, dann hätte er das Handspiel zugegeben", polterte der Italiener. Das "Handspiel von Räuber Henry versagt den Iren ihr WM-Märchen", bedauerte die Zeitung "Daily Mirror", während "The Sun" die Parallele zum Tor des Argentiniers Diego Maradona gegen England bei der WM 1986 zog: "Die Hand Gottes - Betrüger Thierry macht einen Maradona".

"Wir sind angewidert! Sie wollten uns nicht bei der WM", polterte Irlands Stürmer Robbie Keane. Mannschaftskollege Richard Dunne erklärte: "Henry hat mir gesagt, dass wir den Sieg verdient hätten. Aber was soll ich damit? So fühle ich mich noch schlechter."

Frankreichs Spieler suchten verlegen nach Ausreden. "Es war Hand, aber ich bin nicht der Schiedsrichter", sagte Henry. Das Schummeltor tue der Freude keinen Abbruch. Domenech meinte dreist, er habe von seiner Position aus kein Handspiel gesehen. "Lassen Sie mich die Qualifikation genießen", fuhr er Reporter an. Solche Tore "gehören zum Spiel", sagte Gallas, der in der 103. Minute die Führung durch Keane (32. Minute) wettmachte und nach dem 1:0-Hinspielsieg Frankreichs WM-Teilnahme sicherte.

Letztlich retteten drei Hände am Mittwochabend in Paris die desolaten Franzosen. Torwart Hugo Lloris habe seine Elf mit seinen Paraden "am Leben erhalten", schrieb "L'Equipe". Die Iren kämpften und spielten den Favoriten lange in Grund und Boden - in einer Internet-Umfrage von "Le Monde" meinten 89 Prozent von 38 000 Lesern, Frankreich habe die Qualifikation nicht verdient.Kapstadt. Die Elf des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird bei der Auslosung für die WM wohl im Topf der besten acht Mannschaften gesetzt sein. Damit würde Deutschland Favoriten wie Brasilien, Italien oder Spanien in der Vorrunde aus dem Weg gehen. Das Reglement der Einteilung der vier Lostöpfe zu je acht Mannschaften wird der Weltverband Fifa zwei Tage vor der Auslosung am 4. Dezember in Kapstadt verkünden. Sicher ist, dass Südafrika als Gruppenkopf A das Eröffnungsspiel bestreitet. dpa

Kapstadt. Die Elf des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird bei der Auslosung für die WM wohl im Topf der besten acht Mannschaften gesetzt sein. Damit würde Deutschland Favoriten wie Brasilien, Italien oder Spanien in der Vorrunde aus dem Weg gehen. Das Reglement der Einteilung der vier Lostöpfe zu je acht Mannschaften wird der Weltverband Fifa zwei Tage vor der Auslosung am 4. Dezember in Kapstadt verkünden. Sicher ist, dass Südafrika als Gruppenkopf A das Eröffnungsspiel bestreitet. dpa

Auf einen Blick

Uruguay hat sich in der Nacht zu gestern mit einem 1:1 (0:0) gegen Costa Rica als letzte Mannschaft für die WM 2010 qualifiziert. Die Tore in Montevideo erzielten Sebastián Abreu (69. Minute) für die Gastgeber und Walter Centeno (74.) für Costa Rica. Dem zweimaligen Weltmeister (1930 und 1950) reichte im Relegations-Rückspiel ein Unentschieden, nachdem er das Hinspiel am vergangenen Samstag in San José mit 1:0 gewonnen hatten. dpa Hintergrund

Wegen des Handspiels von Thierry Henry fordert der Irische Verband FAI eine Wiederholung des Spiels gegen Frankreich. Er legte gestern beim Weltverband Fifa Beschwerde ein. Durch das Handspiel, das dem Tor zum 1:1-Endstand vorausging, sei die Integrität des Spiels beschädigt worden. Der Verband erinnerte daran, dass schon einmal ein WM-Qualifikationsspiel wiederholt wurde. Die Partie zwischen Usbekistan und Bahrain (1:0) wurde wegen einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters neu angesetzt. Beim verwandelten Elfmeter eines Usbeken war ein Mitspieler zu früh in den Strafraum gelaufen. Statt den Strafstoß wiederholen zu lassen, gab der Schieri Freistoß für Bahrain. "Der irische Fußballverband hofft, dass die Fifa im Sinne der Fußballfans in aller Welt genauso reagieren wird, so dass die Standards des Fairplays und die Integrität beschützt werden", so der FAI. dpa

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