Knysna. Frankreich kommt vorm WM-Auftakt heute gegen Uruguay (20.30 Uhr/RTL) nicht zur Ruhe. Aus Mannschaftskreisen war zu hören, dass Abwehrchef William Gallas wegen der an Patrice Evra verlorenen Kapitänsbinde weiter schmollt. Beim Training gestern in Knysna blickte der Profi des FC Arsenal mürrisch. Zu allem Übel berichtete die Zeitung "L'Équipe", dass der von Trainer Raymond Domenech bevorzugte Spielmacher Yoann Gourcuff geschnitten werde. Es heißt, nur noch drei oder vier Spieler würden mit dem Mann von Girondins Bordeaux reden. Ins Kreuzfeuer der Kritik gerät zunehmend auch Bayern-Star Franck Ribéry. "Es reicht nicht, wenn er nur gut spielt. Er muss entscheidend sein", forderte Ex-Nationalspieler Emmanuel Petit. Ribéry soll zur Gruppe von Spielern gehören, die den Aufstand gegen Domenech proben und Gourcuff im Quartier im luxuriösen Pezula Resort wie einen Aussätzigen behandeln. Der Trainer, der trotz vieler schwacher Testspiele gnädig mit den Spielern umgegangen war, hat jedenfalls eine neue Marschroute ausgegeben: "Es gibt keine Ausreden mehr." Beim Gegner Uruguay herrschte eitel Sonnenschein. "Wir wollen hier Spaß haben", sagte Trainer Oscar Tabárez. Abwehrspieler Diego Lugano ergänzte: "Wir haben Hunger nach Ruhm." Doch der Weltmeister von 1930 und 1950 ging in den letzten 16 WM-Spielen nur einmal als Sieger vom Platz. Gegen Frankreich blickt er aber auf eine positive Bilanz zurück: In fünf Partien gab es zwei Siege und eine Niederlage. Tabárez setzt vor allem auf das Sturmduo mit Diego Forlán von Atlético Madrid, der den Goldenen Torjäger-Schuh der Europäischen Fußball-Union 2005 und 2009 gewann, sowie Luis Suarez von Ajax Amsterdam, der als einer der besten Spieler in der holländischen Liga gilt. dpa