Regionalliga Südwest Kackert darf seinen Traum leben

Saarbrücken · Torwarttrainer des 1. FC Saarbrücken wechselt nach Gladbach. Geschäftsführer Fischer bleibt.

  Ein Bild, das es kommende Saison nicht mehr geben wird: FCS-Torwarttrainer Frank Kackert, Co-Trainer Robert Roelofsen und Trainer Dirk Lottner (v.l.).

Ein Bild, das es kommende Saison nicht mehr geben wird: FCS-Torwarttrainer Frank Kackert, Co-Trainer Robert Roelofsen und Trainer Dirk Lottner (v.l.).

Foto: Thomas Wieck

Dass Fußball-Spieler aus dem Saarland direkt in die Bundesliga wechseln und leitende Positionen einnehmen, ist selten geworden. Bei Trainern scheint der Weg von der Saar auf die große Fußball-Bühne fast noch länger. Frank Kackert hat jetzt den nächsten Schritt gemacht. Der 45-jährige Saarbrücker unterzeichnete am Donnerstag bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach einen Zweijahresvertrag als Torwarttrainer. Kackert wird bei den Fohlen im Team von Torwart-Cheftrainer Uwe Kamps im Bereich der U23 und U19 Verantwortung übernehmen. „Es ist ein neuer Lebensabschnitt. Ich werde nach 45 Jahren das Saarland verlassen und darf meinen Traum leben“, sagt Kackert begeistert, „als der Anruf der Borussia vor ein paar Wochen kam, konnte ich das erst garnicht glauben.“

Bislang arbeitete Kackert als Prozessleittechniker in der Abfallverwertungsanlage Velsen. Beim 1. FC Saarbrücken verantwortete er seit sieben Jahren das Training der aktiven und Jugendtorhüter mit. Darüber hinaus bereitete er Talente an der Eliteschule des Sports sowie der Auswahlmannschaften des Saarländischen Fußballverbandes auf höhere Aufgaben vor – wie den aktuellen Torhüter des FSV Mainz 05, Florian Müller, oder die Nationalspielerinnen Nadine Winckler, Tilda Novitny, Helen Kuhn und Laura Dick. „Frank bringt viel Leidenschaft mit, ist sehr ehrgeizig“, sagt FCS-Torwarttrainer-Kollege Heinz Böhmann, „er bildet sich ständig weiter.“ Kackert hospitierte in Köln, Hoffenheim, Freiburg, Frankfurt – und in Gladbach. So kam dann auch der Kontakt zustande, der letztlich zum Wechsel führte.

„Man schaut sich Dinge ab, tauscht sich aus“, sagt Kackert, „viele Puzzleteile sind zusammengekommen und machen mein Training aus. Wichtig ist mir, dass bei aller Ernsthaftigkeit und Präzision im Ausführen der Übungen der Spaß beim Fußball im Mittelpunkt stehen muss.“ Abwechslungsreich ist sein Training, lehrreich zu beobachten für den Außenstehenden, fordernd und fördernd für die Trainierten. „Er arbeitet enorm innovativ – auch wenn ein Torwart letztlich ja nur den Ball halten soll“, sagt FCS-Torhüter Daniel Batz: „Er hat einen riesigen Pool an Übungen, dabei werden immer auch die kognitiven Fähigkeiten geschult. Ich freue mich für ihn, schließlich ist die Anfrage eines Bundesligisten sowas wie die Chance des Lebens. Für uns ist es schade.“

Kackert selbst war ein guter Amateur-Torhüter, brachte es auf einige Einsätze in der Oberliga beim FCS II. „Gladbach, das kannte ich nur aus dem Fernsehen. Mein Arbeitgeber hat mich freigestellt, und auch der FCS mir keine Steine in den Weg gelegt“, sagt Kackert, „ich bin allen dankbar für die Möglichkeiten.“

Während der Torwarttrainer geht, wird Geschäftsführer David Fischer bleiben. „Wir setzen mit dieser Vertragsverlängerung im organisatorisch-administrativen Bereich auf Kontinuität“, sagte FCS-Präsident Hartmut Ostermann, „wir wollen die anstehenden logistischen Aufgabenstellung im zZsammenhang mit der voraussichtlichen Rückkehr in den Ludwigspark mit einem eingespielten Team in Angriff nehmen.“

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