Fourcade dominiert, Schempp schickt Kampfansage

Gelsenkirchen · Martin Fourcade hat noch lange nicht genug. Nach seinem überlegenen Sieg beim Schalke-Biathlon peilt der Franzose im Weltcup und bei der WM weitere Erfolge an. Aber auch Simon Schempp fühlt sich in guter Form.

Martin Fourcade hat in diesem Biathlon-Winter noch eine Menge vor. "Ich will bei jedem Rennen der Beste sein. Das gilt auch für die nächsten Weltcups und die Weltmeisterschaft in Oslo", sagte der Franzose, nachdem er am Montagabend beim Biathlon auf Schalke erneut seine Dominanz bewiesen hatte. Überlegen gewann Fourcade an der Seite von Marie Dorin-Habert die 14. Auflage der World Team Challenge. Simon Schempp, einer seiner hartnäckigsten Kontrahenten, meinte anerkennend: "Martin ist momentan der perfekteste Biathlet. Es ist schwierig, ihn zu schlagen."

Fourcade machte nach der abschließenden perfekten Schießeinlage mit geballter Faust deutlich, dass mit ihm auch 2016 zu rechnen ist. Hinter dem tschechischen Team Ondrej Moravec und Gabriela Soukalova belegte Schempp mit Partnerin Vanessa Hinz in einem überaus spannenden Wettkampf den dritten Platz. Weltcup-Punkte gab es bei diesem Show-Event nicht.

Durch Nervenstärke in seinem letzten Schießen erarbeitete sich Schempp den entscheidenden Vorsprung auf die viertplatzierten Russen. "Somit konnte ich den Zieleinlauf genießen, die Atmosphäre war ein Wahnsinn", erklärte der Dritte des Gesamtweltcups, der ebenso wie Hinz erstmals bei dem mit 156 000 Euro dotierten Event startete und von den 40 900 Zuschauern in der Arena des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 gefeiert wurde.

Zwischenzeitlich hatten Schempp und Hinz, die kurzfristig für die erkrankte Laura Dahlmeier eingesprungen war, sogar die Führung übernommen. Fourcade, der sich im Vorjahr im Schnee von Schalke mit dem fünften Platz begnügen musste, wirkte aber wie aufgedreht. Der Weltcup-Führende setzte mit schnellen und präzisen Schießeinlagen ein deutliches Signal an seine Konkurrenten und lief Schempp davon. Mit Dorin-Habert teilte sich Fourcade die Siegprämie von 28 000 Euro.

"Am Ende fehlten mir die Körner, die anspruchsvolle Strecke hatte es in sich", erläuterte Hinz, die Dorin-Habert auf ihrer Schlussrunde nicht mehr folgen konnte. Um die Attraktivität zu erhöhen, war der Parcours für die zehn Mixed-Teams verschärft worden: Sie mussten 18 Runden über je 1299 Meter mit mehreren Steigungen bewältigen.

Schempp und Hinz freuten sich über den Platz auf dem Podium und sammelten Selbstvertrauen für die nächsten Starts. "Ich fühle mich gut, auf der Strecke und beim Schießen läuft es", sagte Schempp, der in dieser Saison bereits drei Weltcupsiege gefeiert hat. Er bereitet sich jetzt auf die anstehenden beiden Weltcups im Januar in Ruhpolding vor. In der Gesamtwertung liegt Schempp als Dritter derzeit zwar 53 Zähler hinter Fourcade, doch den Gesamtsieg hat er noch lange nicht abgeschrieben. "Die letzten Wochen verliefen einfach traumhaft. Nächstes Jahr soll auch erfolgreich werden. Warum soll es denn nach Silvester nicht so weitergehen?" Und Schempp hat bereits den Jahreshöhepunkt im Hinterkopf: die WM am Holmenkollen im Biathlon-Mekka Oslo (3. bis 13. März). "Ich glaube fest daran, dass ich konstant durch die Saison komme. Natürlich wird es Höhen und Tiefen geben. Aber ich hoffe, dass es am Ende die beste Saison meiner bisherigen Karriere wird."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort