Aus einer Freundschaft abseits der Formel-1-Piste ist ein erbitterter Kampf auf der Piste geworden. Es ist der Wettstreit zweier rasender Egozentriker. Sie sind Teamkollegen, aber WM-Gegner wie sie unterschiedlicher nicht sein können: der Brite Hamilton als talentierter Instinktfahrer, der Wiesbadener Wahl-Monegasse Rosberg als Techniker und Grübler. Eins aber ist ihnen gemeinsam: der reinste Egoismus.

Vier Niederlagen in Folge und die entrissene WM-Führung durch Teamkollege Hamilton - das fuchst Rosberg. Auf Attacke ausgerichtet will er das Rennen an diesem Sonntag angehen. Mercedes setzt volles Vertrauen in seinen Angestellten. Der deutsche, aber britisch geprägte Werksrennstall hat den Rosberg-Vertag um zwei Jahre bis Ende 2016 verlängert. Das berichtete der britische TV-Sender BBC - was Mercedes aber nicht kommentieren will. Rosberg wechselte 2010 von Williams zu Mercedes und hat nach vier Jahren Aufarbeit mit dem überlegenen Silberpfeil erstmals eine realistische Chance auf den WM-Titel. Der 28-Jährige liegt vor dem sechsten Weltmeisterschafts-Lauf drei Punkte hinter dem WM-Führenden Hamilton (100 Punkte).