Formel 1: Mercedes-Duell zwischen Hamilton und Rosberg tobt

Spa-Francorchamps · Mercedes will nach der Schlappe von Ungarn zurückschlagen. Lewis Hamilton und Nico Rosberg sollen die Silberpfeile in Belgien wieder in die Erfolgsspur steuern. Ferrari-Star Sebastian Vettel will ins Duell eingreifen.

Nach der dreiwöchigen Formel-1-Sommerpause heulen am Sonntag in den Ardennen die V6-Hybridmotoren wieder auf. Für Mercedes ist beim Belgien-Grand-Prix Wiedergutmachung angesagt. Erstmals seit Saisonbeginn stand zuletzt in Ungarn keiner der Mercedes-Piloten auf dem Podium. Lewis Hamilton wurde Sechster, Nico Rosberg Achter. Dennoch ist die Bilanz der Silberpfeile beeindruckend - acht Siege (Hamilton fünf, Rosberg drei) in zehn Saisonrennen. Für den Klassiker ist Mercedes erneut der große Favorit. Wie schon 2014 kämpfen Hamilton und Rosberg um den WM-Titel. Weltmeister Hamilton peilt nach 2010 seinen zweiten Sieg auf der letzten "freien Wildbahn" an, der werdende Vater Rosberg möchte gerne seinen Premieren-Triumph einfahren. Im Duell der Titelrivalen führt der Brite (202 Punkte) mit 21 Zählern vor dem Deutschen (181).

Hamilton, der impulsive In stinkt-Pilot, gegen Rosberg, den kühlen Analytiker - der Zweikampf tobt. Der Wiesbadener glaubt, dass er seine WM-Chance noch selbst in der Hand hat. "Es liegt an mir, ob ich Lewis schlage oder nicht. Ich habe es in der Vergangenheit immer geschafft, zurück zu schlagen", gibt sich der werdende Vater Rosberg kämpferisch. Der Vize-Weltmeister: "Meine besten Rennen kamen manchmal nach schwierigen Phasen. So sieht es auch in diesem Jahr aus." Für Mercedes-Oberaufseher Niki Lauda wäre es "ein Meisterstück, wenn Nico das Ding noch dreht".

Völlig unbeeindruckt davon gibt sich Hamilton. Der 30-Jährige, der im Urlaub im Gegensatz zu seinem Teamkollegen keinen Gedanken an die Rennerei verschwendete, sondern auf Barbados und in New York ausgiebig Partys feierte, macht einfach nur "mein Ding". Das heißt: Wild entschlossen auf Sieg fahren und den Punktevorsprung vergrößern.

Diese feste Absicht hat auch Sebastian Vettel . "Wir werden alles versuchen, das Unmögliche noch möglich zu machen", lautet die Kampfansage Vettels (160 Saisonpunkte). Sein zweiter Saisonsieg in Ungarn (nach Malaysia) hat dem Hessen einen kräftigen Schub gegeben. Ob es aber in Spa, wo Vettel sein 150. Rennen bestreitet, zu seinem dritten Sieg nach 2011 und 2013 reichen wird, bezweifelt er: "Spa ist eine Power-Strecke, Mercedes hat diese Power. Aber wir haben einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht."

Mit zwei Saisonsiegen liegt Ferrari schon voll im Plan. Teamchef Maurizio Arrivabene betonte in Spa erneut: "Zwei Siege sind gut, drei perfekt, und wenn es mehr werden, laufe ich 100 Kilometer barfuß durch die Berge von Maranello." Noch kann er seine Schuhe anlassen. Zumindest in den Ardennen, wo Ferrari zum 900. Mal an einen Start geht.

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