Erfolg gegen Schwäbisch Hall Unicorns Saarland Hurricanes beenden reguläre Saison mit einem Paukenschlag – in den Playoffs warten die Dresden Monarchs

Saarbrücken · Die Footballer der Saarland Hurricanes besiegen die Schwäbisch Hall Unicorns vor 7600 Fans im Ludwigspark mit 36:30 und beenden die GFL-Runde auf Rang drei. Im Playoff-Viertelfinale geht es nun nach Dresden.

 Jonathan Roebuck und seine Teamkollegen der Saarland Hurricanes feiern den Sieg gegen die Schwäbisch Hall Unicorns.

Jonathan Roebuck und seine Teamkollegen der Saarland Hurricanes feiern den Sieg gegen die Schwäbisch Hall Unicorns.

Foto: Andreas Schlichter

7600 Zuschauer waren am Samstag zum Spiel der Saarland Hurricanes gegen die Schwäbisch Hall Unicorns gekommen – Rekord. Die meisten werden wohl wiederkommen, erlebten sie doch eine „unfassbare Achterbahnfahrt mit allem, was American Football so begeisternd macht“, wie Canes-Cheftrainer Jakob Lawrence es hinterher formulierte.

Die Ausgangslage war kompliziert wie die Spielzüge auf dem Feld. Ein Sieg gegen den deutschen Meister mit mehr als 16 Punkten Unterschied, und die Canes könnten die reguläre Runde sogar als Tabellenführer beenden. Fällt der Sieg knapper aus, winkt noch Rang zwei, der in den Playoffs ebenfalls Heimrecht bedeutet. In jedem Fall müssten die Allgäu Comets gleichzeitig ihr letztes Spiel verlieren. Spannung also auf dem Feld und im Fernduell.

Canes zeigen vor 7600 Zuschauern ein „fantastisches Spiel“

Doch die Canes verpennten den Auftakt, lagen nach kaum mehr als zwei Minuten mit 0:7 zurück und hatten den Ball schon wieder verloren. Dann gelang Paul Berberich eine Interception – der Defensive Back fing einen Ball der Gäste ab, brachte seinem Team das Angriffsrecht. Quarterback Robert Rowell schickte zunächst James Brania auf die Reise – der Spielmacher und sein Wide Receiver fanden sich am Samstag fast blind. „Robert ist unglaublich. Er weiß immer genau, was zu tun ist“, lobte Brania.

Marian Menden brachte das Spielgerät dann in die Endzone – die Canes gingen in Führung und wirbelten ab diesem Moment die Gäste beinahe aus dem Park. Zur Pause führten die Hurricanes mit 30:7. Auch weil Jonathan Roebuck ein besonderer Streich gelungen war. Der Defensive Back fing einen zu kurz geratenen Fieldgoal-Versuch der Unicorns in der eigenen Endzone, rannte quer über das ganze Feld zum Touchdown für die Canes. „Ein fantastisches Spiel“, fand auch Sebastian Jacob, Stürmer des 1. FC Saarbrücken, der die Partie mit den Teamkollegen Bjarne Thoelke und Frederik Recktenwald verfolgte.

Canes rangierten zwischenzeitlich an der Tabellenspitze

Nach der Pause wendete sich das Blatt komplett. Nun waren es die Gäste, die fleißig punkteten. Zu Beginn des letzten Viertels stand es plötzlich 30:30 – die Comets lagen in Ingolstadt zu dem Zeitpunkt 0:13 hinten. Knapp vier Minuten vor dem Ende passte Rowell auf Jan Pietsch, die Canes führten mit 36:30, mussten aber den kommenden Angriff der Unicorns noch irgendwie überstehen. Die spielten sich bis sieben Yards an die Endzone heran.

„Wir wussten, dass wir jetzt alles reinwerfen müssen, um den Sieg festzuhalten“, sagte Defensive Back Thomas Jacobs, der zum Held des Abends wurde. Wieder flog ein Ball Richtung Canes-Endzone. „Der Receiver wollte mich abschütteln, ich konnte aber dagegenhalten“, erzählte Jacobs die spielentscheidende Situation aus seiner Sicht: „Dann kam der Ball, und ich konnte ihn auf den Boden schlagen.“

Die Canes feierten den ersten Sieg gegen Schwäbisch Hall wie einen Titelgewinn und schauten angespannt nach Ingolstadt, wo die Comets am Ende doch noch gewinnen konnten. Die Canes, zwischendurch Tabellenführer, beenden die Vorrunde damit auf Rang drei. „Zum dritten Mal in Folge in den Playoffs, das ist ein großartiger Erfolg für uns“, freute sich Präsident Boris Röder.

Im Playoff-Viertelfinale gegen die Dresden Monarchs

„Die Mannschaft hat toll gearbeitet. Die Defense hat sich mehr und mehr gesteigert“, sagte Coach Lawrence: „Schwäbisch Hall ist ja nicht irgendein Gegner.“ Gegner im Viertelfinale werden die Dresden Monarchs sein. „Natürlich ist das ärgerlich, dass wir jetzt auswärts antreten müssen“, sagte Brania: „Nach der Leistung gegen die Unicorns bin ich mir sicher: Wir fahren dahin, um sie zu besiegen.“