Folger fehlt vor 212 000 Fans am Sachsenring nur ein Wimpernschlag

Hohenstein-Ernstthal · Unter ihren Regenschirmen hielten die 212 000 Fans am Sachsenring den Atem an, als Jonas Folger in der letzten Kurve volles Risiko ging. Am Ende fehlte dem Motorrad-Piloten nur ein Wimpernschlag zum Sieg beim WM-Heimspiel in der Klasse Moto2. Im Fotofinish zog der 22-Jährige gestern gegen Johann Zarco den Kürzeren. 0,059 Sekunden betrug der Rückstand auf den künftigen Teamkollegen. Im kommenden Jahr fahren beide für Tech3-Yamaha in der Königsklasse MotoGP. "Es war richtig eng. Einen Moment lang habe ich gedacht, ich gewinne", sagte Folger.

Trotz der verpassten Chance auf den Sieg war Folger rundum zufrieden: "Das Ergebnis ist großartig", sagte er. Nach schwierigen Wochen mit schlechten Ergebnissen hatte sich der Bayer zurückgemeldet. Und das auf dem ungeliebten Sachsenring . Nie zuvor hatte es für den Piloten hier ein Top-Drei-Ergebnis gegeben. Auch die Fans waren in Ekstase. Vier Jahre mussten sie auf einen Podestplatz eines einheimischen Piloten warten.

Folger sah als einziger deutscher Moto2-Pilot das Ziel. Sandro Cortese (Berkheim), 2012 in der Moto3 letzter einheimischer Sieger, schied kurz vor Schluss aus, Marcel Schrötter (Tordera) schon nach vier Runden.

Das Aus von Stefan Bradl in der Moto GP kam sogar vor dem Rennen. Im Warm-up flog der Aprilia-Pilot von der Strecke und blieb zunächst regungslos liegen. Die Ärzte diagnostizierten eine Gehirnerschütterung, Prellungen sowie ein Schleudertrauma und erteilten Bradl Startverbot. Das Rennen gewann der Spanier Marc Marquez. Der Honda-Pilot bestätigte damit seinen Ruf als "Mister Sachsenring ", er feierte seinen siebten Sieg in Folge in Deutschland - einmal bei den 125ern, zweimal in der Moto2 und jetzt viermal in der MotoGP. Marquez gewann vor seinem Markenkollegen Cal Crutchlow sowie Ducati-Pilot Andrea Dovizioso (Italien).

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