Fußball-Bundesliga Finnbogason und der gute Virus aus Reykjavik

Augsburg · () Als Alfred Finnbogason am Mittwoch aus Reykjavik nach Augsburg zurückkehrte, sah es gar nicht gut aus. Ein Virus, den er sich bei der isländischen Nationalmannschaft eingefangen hatte, setzte dem Stürmer massiv zu. Finnbogason konnte nicht trainieren. Stattdessen habe er an Medikamenten alles genommen, „was erlaubt ist“.

Es hat geholfen. Der 28-Jährige war am Samstag beim 3:0 des FC Augsburg gegen den 1. FC Köln topfit und mit drei Toren (22., 32., Foulelfmeter und 90.+4) der gefeierte Held. „Wahrscheinlich hat er einen guten Virus mitgebracht. Den kann er ruhig länger behalten", witzelte sein Trainer Manuel Baum nach der Großtat seines Torjägers. Wie wichtig der Isländer für den FCA ist, unterstreicht folgende Statistik: Finnbogason gelang bereits zum achten Mal in Folge das wichtige 1:0 für sein Team. Er stellte damit den Bundesliga-Rekord von Gerald Asamoah und Marc Wilmots ein.

Entsprechend glücklich war Finnbogason nach seinen Saisontreffern zwei bis vier: „Drei Tore, erster Heimsieg. Es kann nicht besser sein.“ Doch zufrieden gibt er sich noch lange nicht. Er habe weiter große Ziele mit der Mannschaft und auch persönlich. Wie die genau ausschauen würden, wollte er nicht verraten. Nur soviel: Er befinde sich auf einem „guten Weg“.

Finnbogason ist vorsichtig geworden. In der vergangenen Saison war der Nationalspieler nach sechs Spieltagen wegen einer Schambein-Entzündung sechs Monate ausgefallen. Erst im Schlussspurt hatte er noch sieben Partien absolvieren können. Die lange Pause sei „Motivation für mich“ gewesen, sagte Finnbogason, der 2016 von Olympiakos Piräus nach Augsburg gewechselt war.

In Island werden die Auftritte des 38-maligen Nationalspielers aufmerksam verfolgt. Dort hofft man auf ähnliche Heldentaten auch im Nationalteam. In der WM-Qualifikation hat der EM-Teilnehmer von 2016 in Gruppe I noch gute Chancen, sich den Traum von der ersten WM-Teilnahme 2018 in Russland zu erfüllen. Doch erst einmal genoss Finnbogason den Augenblick. Ein Gläschen Rotwein wollte er am Samstagabend noch mit seinem Vater trinken. Der war aus Island zu Besuch in Augsburg gewesen – und dürfte auf der Tribüne sehr stolz auf seinen Sohn gewesen sein.

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