Mit Stürmer Samuel Eto'o, den Zuschauern im Rücken und der totalen Identifizierung mit seiner Aufgabe will Volker Finke Kameruns Traum von der siebten WM-Teilnahme Wirklichkeit werden lassen. "Jeden Tag, den ich arbeite, fühle ich mich als Kameruner", sagte der Ex-Trainer des SC Freiburg vor dem Playoff-Rückspiel an diesem Sonntag in Jaunde gegen Tunesien. Nach dem 0:0 im Hinspiel haben die "unzähmbaren Löwen" beste Chancen, ihr nächstes WM-Kapitel hinzuzufügen.

Der 65 Jahre alte Finke fordert von seinem Team Geduld: "Natürlich kann man in den ersten Minuten ein Tor erzielen, aber wenn das nicht passiert, muss man geduldig sein." Noch wichtiger wird es sein, dass auch das Publikum hinter seinen Löwen steht. "Gegen Libyen waren die Fans fantastisch. Wenn es wieder so sein wird, können wir zusammen den Erfolg feiern", sagte Finke und appellierte, auf Pfiffe gegen Pierre Webó zu verzichten. Der Pechvogel des Hinspiels hatte das Kunststück fertig gebracht, den Ball aus einem Meter neben das Tor der Tunesier zu stochern, und damit eine Vorentscheidung für die Mannschaft der Bundesliga-Profis Joel Matip (Schalke) Eric-Maxim Choupo-Moting (Mainz) und Jacques Zoua (Hamburg) verpasst. "Webó ist in dem Spiel viel gelaufen und war einfach müde", sagte Finke.

Mit der Qualifikation will Kamerun wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Nach der verpassten WM-Teilnahme2006 in Deutschland schieden sie völlig zerstritten 2010 in Südafrika als Gruppenletzter aus. Danach verpassten sie die Qualifikation für die Afrikameisterschaften 2012 und 2013. Im Mai holte man dann Finke, der das Ruder herumzureißen scheint.

Am Samstag muss die Elfenbeinküste ihren 3:1-Vorsprung aus dem Hinspiel im Senegal verteidigen, Nigeria kann gegen Äthiopien auf ein 2:1-Polster aus dem Auswärtsspiel bauen.