Fifa und Uefa lehnen im Anti-Doping-Kampf ein Meldesystem ab

Nyon. Fifa und Uefa sprechen sich gegen das Meldesystem der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) aus. Die internationalen Fußballverbände erklären, dass sie die Haltung der Wada zur Meldepflicht und speziell zur Nennung der Aufenthaltsorte von Mannschaftssportlern ablehnen. Fußball-Profis müssen seit Beginn des Jahres ihre Aufenthaltsorte für mögliche Dopingproben drei Monate im Voraus angeben

Nyon. Fifa und Uefa sprechen sich gegen das Meldesystem der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) aus. Die internationalen Fußballverbände erklären, dass sie die Haltung der Wada zur Meldepflicht und speziell zur Nennung der Aufenthaltsorte von Mannschaftssportlern ablehnen. Fußball-Profis müssen seit Beginn des Jahres ihre Aufenthaltsorte für mögliche Dopingproben drei Monate im Voraus angeben. Dies wird unter anderem vom deutschen Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack kritisiert: "Der Zweck ist positiv. Aber es wird teilweise massiv ins Privatleben eingegriffen." Fifa und Uefa betonen Unterschiede zwischen Einzelsportlern, die alleine trainieren, und Mannschaftsathleten, die an sechs von sieben Tagen der Woche gemeinsam im Stadion präsent seien und dadurch leicht zu erreichen seien. Daher soll es für Mannschaften ein Team-Meldesystem geben, von dem nur gesperrte oder verletzte Spieler ausgenommen seien. Und in der Saisonpause sollten Fußballer in ihrer "kurzen Urlaubsphase" nicht den Meldeauflagen unterliegen. Fifa und Uefa wollen die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass das Privatleben der Spieler eine fundamentale individuelle Freiheit bedeute und die Meldepflicht daher hinterfragt werden müsse. Zwischen 25 000 und 30 000 Tests pro Jahr würden belegen, dass der Anti-Doping-Kampf im Fußball mit aller Konsequenz betrieben werde. dpa

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