"Ferner war menschlich"

Saarbrücken. Der Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken ist am Samstag mit einem 1:1 bei Carl Zeiss Jena ins neue Jahr gestartet - und hat trotz Überzahl eine Führung verspielt. FCS-Präsident Paul Borgard glaubt nicht, dass das ein schlechtes Signal im Kampf um den Aufstieg ist. "Das macht nix", sagte er am Abend bei der Jubiläumssitzung der Kesselflicker in Altenkessel

Saarbrücken. Der Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken ist am Samstag mit einem 1:1 bei Carl Zeiss Jena ins neue Jahr gestartet - und hat trotz Überzahl eine Führung verspielt. FCS-Präsident Paul Borgard glaubt nicht, dass das ein schlechtes Signal im Kampf um den Aufstieg ist. "Das macht nix", sagte er am Abend bei der Jubiläumssitzung der Kesselflicker in Altenkessel.Auch und vor allem habe der angekündigte Rücktritt von Sportdirektor Dieter Ferner zum Ende der Saison keinen negativen Einfluss auf die sportlichen Leistungen. Ferner habe, sagt Borgard, das Amt des sportlichen Leiters schon länger nicht behagt. Und er habe sich halt entschieden, jetzt aufzuhören. "Er ist ein typischer Tormann. Wenn er sich entscheidet rauszulaufen, dann macht er das nicht mehr rückgängig", meinte Borgard.

Und doch sorgt diese Entscheidung für Diskussionen - vor allem unter den Fans. Während in den Internetforen insbesondere nach den Gründen geforscht wird (Ferner hatte persönliche angegeben, ohne dies zu konkretisieren), schauen bei einer Umfrage der SZ viele FCS-Anhänger nach vorne. Auch Sonja Klein (24) aus St. Ingbert. Sie schaut sich oft mit ihrem Partner den FCS an und hofft, dass das Team in der 3. Liga weiter vorne mitmischen wird. Trotzdem findet sie den Rücktritt Ferners nicht gut, weil er es war, der die Truppe wieder zurück in den Profi-Fußball brachte. "Der Rücktritt wird ein Verlust sein für den Verein, weil Ferner menschlich war und das Team immer unterstützt hat", sagt Klein.

Dirk Alberts (52), Frührentner aus Saarbrücken, ist ein großer Fan des FCS und verpasst kein Spiel. "Ich bedauere den Rücktritt von Dieter Ferner, weil er vielleicht negative Auswirkungen auf die Arbeit haben wird. Die sportliche Leistung wird darunter aber nicht leiden", sagt er.

Karl-Heinz Kaspar (67) ist Rentner und wohnt in Heusweiler. "Anscheinend", sagt er, "hat Ferner mit dem Vorstand oder dem Trainer nicht gut kooperiert." Ob der angekündigte Rückzug Auswirkungen auf die Leistung der Mannschaft hat, könne er nicht genau einschätzen. Das Unentschieden am Samstag sei nicht gut, aber auch nicht schlecht, denn gerade bei einer Niederlage hätte der Verein mit harten Reaktionen der Fans rechnen müssen. "Das hätten die dann auf den Vorstand geschoben", meint Kaspar.

Franz Josef Noss (53) aus Saarbrücken sieht das Ausscheiden Ferners - trotz der unbestrittenen Verdienste - unproblematisch: "Wenn Ferner keine Lust mehr hat, soll er eben aufhören, so ist das im Leben. Auf die Leistung der Mannschaft wird der Weggang sich nicht auswirken, das kommt nur auf den Trainer an", sagt Noss und setzt voll auf Jürgen Luginger.

Christian Hinke (34) aus Hüttigweiler findet es "schade, dass Ferner geht, denn er war seit Jahren ein Sympathieträger. Der Verein verdankt ihm sehr viel. Ich frage mich, was da los war?" Sportlich hofft Hinke, dass der Verein seinen Kurs hält und erfolgreich bleibt. Steven Cottone (21) aus Spiesen-Elversberg hofft das auch. Und auch ihm tut es leid, dass Ferner geht. "Er kam in einer schwierigen Zeit zum FCS und hat sehr gute Arbeit geleistet. Direkte Auswirkungen auf die kommenden Spiele wird es nicht haben. Immerhin spielen die Spieler - und nicht das Management", sagt er. Deswegen gehe auch das 1:1 in Jena ausschließlich auf das Konto von Team und Trainer.Foto: becker & bredel

Foto: becker & bredel

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