Ferner schweigt, Marina bleibt

Saarbrücken. Zum zweiten Mal in dieser Woche war die saarländische Sportpresse zu einer Pressekonferenz (PK) des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken geladen. "Es ist die erste in diesem Jahr, in der es um Fußball geht", sagte Dieter Ferner lächelnd. Der sportliche Leiter hatte in der PK am Dienstag seinen Rückzug angekündigt

 FCS-Torhüter Enver Marina steht kurz vor der Vertragsverlängerung. Foto: Schlichter

FCS-Torhüter Enver Marina steht kurz vor der Vertragsverlängerung. Foto: Schlichter

Saarbrücken. Zum zweiten Mal in dieser Woche war die saarländische Sportpresse zu einer Pressekonferenz (PK) des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken geladen. "Es ist die erste in diesem Jahr, in der es um Fußball geht", sagte Dieter Ferner lächelnd. Der sportliche Leiter hatte in der PK am Dienstag seinen Rückzug angekündigt. Die angeführten "persönlichen Gründe" sorgen dabei aber weiterhin für Spekulationen und Nachfragen. "Irgendwann muss das Thema auch durch sein", gab es von Ferner keine weiterreichenden Aussagen und auch Trainer Jürgen Luginger wollte nur über Fußball reden: "Es weiß doch jetzt jeder, wo er dran ist. Wir können alle unsere Arbeit weitermachen."Ferners Arbeit ist nun Gespräche mit Spielern zu führen, deren Verträge auslaufen. Einer davon ist Torwart Enver Marina. "Grundsätzlich sind wir uns schon einig, einige Details sind noch zu klären, aber das bekommen wir in den nächsten Wochen sicher hin", erklärte Marina, der sich am Mittwoch im Training einen Pferdekuss abholte und am Donnerstag nur Lauftraining absolvierte. Auch der Kontrakt von Talent Johannes Wurtz läuft aus. Dem Bexbacher liegen Angebote unter anderem von Werder Bremen, dem VfL Bochum und dem 1. FC Nürnberg vor (wir berichteten mehrfach). "Wir werden noch mal mit allen Vereinen sprechen - auch mit dem 1. FC Saarbrücken", sagte Wurtz-Berater Rainer Derber, "ich hoffe, dass wir bis Mitte Februar zu einer Entscheidung kommen." Einer Entscheidung, die der FCS nicht weiter beeinflussen kann - und will. "Wir haben unsere Zahlen vorgelegt. Das Angebot ist das Ende der Fahnenstange", sagte Ferner, "wir werden sehen, was passiert." Wurtz selbst ist der Rummel um seine Person fast schon zu viel. "Natürlich macht es mich stolz, wenn so namhafte Vereine Interesse an mir haben. Aber man darf jetzt nicht abheben, nur weil etwas in der Zeitung steht. Ich will konzentriert Fußball spielen und beschäftige mich im Moment nur mit dem nächsten Gegner Jena."

Denn zum Restrundenauftakt will der FCS am Samstag um 14 Uhr bei Carl-Zeiss Zählbares mitnehmen. "Jena hat sich mit dem neuen Trainer Petrik Sander stabilisiert und gefestigt", sagte Luginger über den Vorletzten, "aber sie stehen natürlich mit dem Rücken zur Wand." Sieben Punkte Rückstand haben die Thüringer auf den rettenden Platz 17 und auch das 0:7 gegen die Saarländer aus der Vorsaison ist in Jena noch nicht vergessen. "Wir müssen einfach weniger Fehler machen als zuletzt beim 0:1 gegen Chemnitz", betonte Abwehrchef Marc Lerandy, "wenn uns das gelingt, traue ich uns am Ende der Saison auch Platz eins zu." Und nur ein sportlicher Sieg in Jena wird weitere Nachfragen zum Rückzug des sportlicher Leiters verhindern. Ferners würde dies freuen.

saarbruecker-zeitung.de/fcs

Foto: Wieck

Hintergrund

Etwa 500 Fans werden den 1. FC Saarbrücken zum Auswärtsspiel bei Carl-Zeiss Jena begleiten. Trotz der Ausschreitungen nach dem 7:0-Erfolg der Saarländer im Vorjahr, als Chaoten aus Jena die Fahrzeuge der abreisenden FCS-Fans angriffen, Pfefferspray der Polizei anscheinend kaum Unterschied zwischen Angreifern und Opfern machte. Es gab Sachschäden, Verletzte und Lehren zu ziehen. "Wir versuchen diesmal ein etwas anderes Konzept", sagt Peter Eichhorn, der Sachbearbeiter Einsatz bei der Polizei in Jena. Fans aus dem Saarland sollen zu einem eigenen Parkplatz geleitet und von dort zum Stadion geführt werden. Eichhorn: "Wir wissen, dass viele Gäste kommen und werden dementsprechend aufgestellt sein." cor

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