Federer hat Paris fest im Blick

Madrid/Hamburg. Nach dem Meisterstück von Madrid peilt Roger Federer den langersehnten Premieren-Titel in Paris an. "Ich hatte diesen Sieg sehr nötig", bekannte der Schweizer Tennisprofi am Sonntagabend nach dem 6:4, 6:4 gegen seinen Dauerrivalen Rafael Nadal (Foto: afp)

Madrid/Hamburg. Nach dem Meisterstück von Madrid peilt Roger Federer den langersehnten Premieren-Titel in Paris an. "Ich hatte diesen Sieg sehr nötig", bekannte der Schweizer Tennisprofi am Sonntagabend nach dem 6:4, 6:4 gegen seinen Dauerrivalen Rafael Nadal (Foto: afp). Tief im Inneren der "Caja Magica", der Zauberdose am Stadtrand der spanischen Hauptstadt, durfte der 13-malige Grand-Slam-Gewinner erstmals seit Oktober 2008 wieder als Turniersieger das zuletzt so nervige Frage- und Antwortspiel mitmachen. Kurz vor Beginn der French Open scheint der 27-jährige Schweizer befreit und bereit für Roland Garros in Paris. "Vor ein paar Wochen war ich mir meiner Chancen bezüglich Paris noch nicht so sicher. Jetzt weiß ich aber, dass ich dieses Jahr da gewinnen kann", sagte Federer. Tatsächlich war der Coup in Nadals Heimatland mehr wert als 585 000 Euro, 1000 Weltranglisten-Punkte und eine Luxus-Karosse: Nach wochenlangen Diskussionen um Form, Fitness, Privatleben und Trainersuche zeichnete Federer ein überdimensionales Ausrufezeichen auf den ungeliebten Sandplatz.Nach 18 Monaten und fünf Siegen, darunter die Endspiele in Paris, Wimbledon und den Australian Open, musste der Weltranglisten-Erste Nadal erstmals wieder seinem schärfsten Verfolger gratulieren. "Nadal auf Sand zu schlagen, ist natürlich die Krönung. Und dass mir das nun zum zweiten Mal gelungen ist, lässt natürlich auch für Paris hoffen", sagte Federer nach seinem 15. Masters-Titel. "Federer stiftet Verwirrung", schrieb die französische Sportzeitung "L'Équipe" sechs Tage vor dem Auftakt des zweiten Grand-Slam-Turniers des Jahres. Bislang hatte kaum jemand auch nur den leisesten Zweifel daran, dass der 22 Jahre alte Linkshänder aus Mallorca am 7. Juni zum fünften Mal in Serie den Coupe des Mousquetaires des French-Open-Siegers in die Höhe stemmen würde. Auch jetzt ist Nadal noch immer Favorit Nummer eins. Doch Roger Federer will diesen einen Titel, der in seiner Grand-Slam-Sammlung noch immer fehlt, mehr als jeden anderen. "Federer hat das Potenzial, in Paris zu gewinnen", sagte Rafael Nadal nach seiner ersten Niederlage auf Sand nach zuletzt 33 Siegen in Serie.Nadal glaubt an sich Allerdings lässt der Titelverteidiger keine Zweifel an seinen Ambitionen: "Wenn ich nach dieser Sandsaison nicht an mich glauben würde, dann würde etwas nicht stimmen. Dieses Turnier hat nichts mit Paris zu tun." Auch Trainer und Onkel Toni bekräftigte: "Wir sind nicht verunsichert."An diesem Abend jedoch galt die größere Aufmerksamkeit dem Schweizer Roger Federer. "Es war zum Teil schwierig, in die Pressekonferenzen reinzukommen", räumte er ein. "Für andere Spieler, die nicht so viel gefragt werden, ist es einfacher, auch wenn ich einen stärkeren Willen und Kopf habe. Zuerst haben die Leute von 20 Grand-Slam-Titeln gesprochen, dann plötzlich davon, dass ich wohl gar keinen mehr gewinnen werde. Das geht mir etwas zu schnell", sagte Federer.

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