Fed Cup Petkovic genießt Außenseiterrolle

Braunschweig · Zwei Jahre musste die Tennisspielerin auf ihre Rückkehr ins deutsche Fed-Cup-Team warten. Nun ist sie in Braunschweig wieder dabei – gegen die starke Mannschaft aus Weißrußland.

 Erfahrung trifft Talent: Andrea Petkovic (links) in Braunschweig mit der Weißrussin Aryna Sabalenka, ihrer Gegnerin im Fed Cup.

Erfahrung trifft Talent: Andrea Petkovic (links) in Braunschweig mit der Weißrussin Aryna Sabalenka, ihrer Gegnerin im Fed Cup.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Andrea Petkovic und Tatjana Maria krümmten sich vor Lachen. Das Tennis-Duo amüsierte sich rund um die Auslosung des Erstrundenduells im Fed Cup gegen Favorit Weißrussland prächtig über einen Verhaspler. „Einer für alle, alle für einen“, das Motto, das die ersatzgeschwächte deutsche Mannschaft ausmacht, wollte Maria im Altstadt-Rathaus von Braunschweig nicht so recht über die Lippen kommen.

In Abwesenheit von Wimbledonsiegerin Angelique Kerber und Julia Görges, die beide lieber beim WTA-Turnier in Doha aufschlagen, trifft zum Auftakt am Samstag (ab 13 Uhr/DAZN) Maria (WTA-Nr. 67) auf Alexandra Sasnowitsch (Nr. 33), Petkovic (Nr. 68) bekommt es anschließend mit der Weltranglistenneunten Aryna Sabalenka zu tun. Die 20-Jährige ist eine der Aufsteigerinnen auf der WTA-Tour.

Die Deutschen sind klare Außenseiter, von Druck ist im eingeschworenen Team keine Spur. „Den spüre ich gar nicht mehr. Ich bin inzwischen auch schon Ü30. Das Schönste am Alter und der Erfahrung ist, dass man diese Drucksituationen auch genießen kann“, sagte die 31-jährige Petkovic: „Als ich jung war, konnte ich das noch nicht, weil ich mir so viel Stress gemacht habe.“

Jung – und extrem talentiert – ist ihre erste Gegnerin: „Sabalenka steht für die Zukunft im Tennis. Sie spielt so ähnlich wie Naomi Osaka. Ich mag diese furchtlose Generation“, sagte Petkovic, die nach zwei Jahren Pause zurück im Fed-Cup-Team ist. Bei ihrem letzten Auftritt hatte sie in den USA gegen Coco Vandeweghe den Sieg nach einem Einbruch im zweiten Satz verspielt. Deutschland verlor 0:4 – und Petkovic kam fortan nicht mehr im Fed Cup zum Einsatz.

Nun steht sie vor ihrem Debüt unter Teamchef Jens Gerlach, der vor einem Jahr in der weißrussischen Hauptstadt Minsk seine Premiere mit einem Rumpfteam und einem überraschenden 3:2-Erfolg gefeiert hatte. Damals wuchs Maria über sich hinaus und holte zwei Punkte.

„Daran erinnern wir uns gerne zurück. Das war etwas ganz Tolles“, sagte die 31-Jährige, die unter Gerlach bislang bei jeder Fed-Cup-Partie dabei war. Dieses Jahr treten die Weißrussinnen jedoch in Bestbesetzung an. Die DTB-Auswahl will mit dem Heimvorteil in der Volkswagenhalle und dem guten Teamgeist dagegenhalten. „In mir ist so ein bisschen eine Teamsportlerin verloren gegangen, denn ich genieße die Fed-Cup-Wochen immer total. Letztes Jahr war ich traurig, nicht dabei sein zu können“, sagte Petkovic.

Am Sonntag (ab 11 Uhr/DAZN) stehen sich zunächst Maria und Sabalenka gegenüber, danach spielt Petkovic gegen Sasnowitsch. Für das Doppel nominierte Gerlach die erfahrene Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn) und Laura Siegemund (Metzingen). Das Duo trifft auf die ehemalige Weltranglistenerste Wiktoria Asarenka und Doppelspezialistin Lidsija Marosawa.

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