Kampf um den Rasen war erfolglos Heimspiel des FCS gegen Duisburg fällt aus

Saarbrücken · Erst am späten Nachmittag herrschte Klarheit: Das Heimspiel des FCS muss ausfallen.

 Der Rasen war vom Schnee geräumt, rote Linien gezogen: Nutzte letztlich aber alles nichts, das Heimspiel des 1. FC Saarbrücken gegen den MSV Duisburg im Ludwigsparkstadion musste ausfallen.

Der Rasen war vom Schnee geräumt, rote Linien gezogen: Nutzte letztlich aber alles nichts, das Heimspiel des 1. FC Saarbrücken gegen den MSV Duisburg im Ludwigsparkstadion musste ausfallen.

Foto: Andreas Schlichter

Es war eigentlich abzusehen, aber irgendwie wollte scheinbar niemand die Entscheidung treffen. So blieb es am Montag Schiedsrichter Tobias Reichel (Stuttgart) überlassen, das Drittliga-Spiel des 1. FC Saarbrücken gegen den MSV Duisburg wegen Unbespielbarkeit des Platzes abzusagen.

„Der Schiedsrichter sah eine erhöhte Verletzungsgefahr gegeben", sagte FCS-Geschäftsführer David Fischer, „er war der Meinung, dass kein reguläres Spiel auf der Spielfläche abgewickelt werden kann."

Die Stadt Saarbrücken kann darauf verweisen, dass man mit Sonderschichten und Einsatz bis zur letzten Minute daran gearbeitet hat, dass die Partie stattfindet. Über 50 Menschen haben den Platz über Tag belüftet, gesandet, vom Neuschnee befreit und gewalzt. Der Verein kann sich darauf berufen, dass man sich gegen das Ausweichstadion Frankfurt entschieden und auf den Ludwigspark als Spielstätte festgelegt hat. Und darauf, dass man als Aufsteiger im ersten Jahr keine Rasenheizung braucht. Zumal die beim gestrigen Schneefall ohnehin nicht viel gebracht hätte. "Die Rasenheizung dient nicht dazu, wohlige Fußwärme zu verbreiten", heißt es in einer diesbezüglichen Bedienungsanleitung im Internet: "sie bringt das Spielfeld auf Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Damit wappnet sie den Stadionbetreiber weder gegen die Folgen starker Schneefälle noch kurzfristig eintretenden extremen Frosts mit weniger als minus zehn Grad."

Der Ärger bei den Mannschaftsverantwortlichen der Saarländer dürfte sich in Grenzen halten, schließlich hätten mit Manuel Zeitz (gesperrt), Ma­rio Mül­ler, Ste­ven Zell­ner, Se­bas­ti­an Bö­sel und Bjar­ne Tho­el­ke (alle verletzt) fünf starke Defensivspieler gefehlt. Die Zebras dagegen hatten sich trotz schwieriger Straßenverhältnisse auf den Weg ins Saarland gemacht und dürfen nun zum noch nicht feststehenden Nachholtermin erneut "antraben". Zumindest sie hätten sich sicher früher Klarheit gewünscht, auch wenn Spielabsagen im Winter nun wirklich niemanden überraschen sollten.

Übrigens: Ähnliche Probleme gibt es auch im hohen Norden bei einem Mitaufsteiger. Auch das für Dienstag angesetzte Nachholspiel des VfB Lübeck gegen Hansa Rostock in der 3. Fußball-Liga ist abgesagt worden. Nach einer Besichtigung der Platzkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurde am Montag entschieden, dass die Hinrunden-Partie vom 19. Spieltag erneut ausfällt. Nach dem Dauerfrost der vergangenen Tage ist der Platz gefroren. Das Dietmar-Scholze-Stadion hat keine Rasenheizung. Deren Einbau ist nach dem Saisonende im Mai vorgesehen. Schon das Spiel der Lübecker am vergangenen Samstag gegen den TSV 1860 München war abgesagt worden.

Der DFB forderte den Tabellenletzten VfB Lübeck auf, Ausweichstadien für die Heimspiele zu suchen. Erste Gespräche mit Profivereinen in der näheren Umgebung seien bereits erfolgt, aber ohne Ergebnis geblieben, hieß es in einer Mitteilung des VfB. Einen von den Lübeckern und Hansa vorgeschlagenen Tausch des Heimrechts hatte der DFB abgelehnt.

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