Sanierung des Ludwigsparkstadions: Finanzierung steht – Ausschreibungen starten

Saarbrücken · Der Saarbrücker Stadtrat hat die ersten 900 000 Euro für die Sanierung des Ludwigsparkstadions freigegeben. Damit sollen nun die ersten Ausschreibungen finanziert werden. Anfang des Jahres fallen die ersten Bäume.

 Das aktuelle Modell des Ludwigsparkstadions: Damit will die Planungsgesellschaft in die Ausschreibungen gehen. Foto: GIU/SZ

Das aktuelle Modell des Ludwigsparkstadions: Damit will die Planungsgesellschaft in die Ausschreibungen gehen. Foto: GIU/SZ

Foto: GIU/SZ

Beim Heimspiel des 1. FC Saarbrücken gegen den FC Homburg vergangene Woche haben sie sich das alte Stadion genau angeschaut. Jürgen Schäfer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU), und Udo Schneider, Leiter der Polizeiinspektion in Saarbrücken, spazierten durch den Park, um ihn sich "unter Wettkampfbedingungen anzuschauen", wie Schäfer meinte. "Und um meine letzten Wünsche abzuarbeiten", wie Polizeichef Schneider anmerkte.

Schäfer ist bei der GIU gemeinsam mit Jens Düwel dafür verantwortlich, die Umbauarbeiten am Ludwigspark zu planen und durchführen zu lassen. Dazu sitzt Schäfer auch in der "Projektgesellschaft Sanierung Ludwigsparkstadion " (PSL), die die Arbeiten verantwortet. Dass sie auf die Wünsche der Polizei eingehen, scheint verständlich. Schließlich soll der neue Park nicht nur schöner, sondern auch sicherer werden. Dazu brauche es übrigens keinen Tausch der Fanblöcke, wie beide auf Anfrage versicherten.
Optimistische Planer

Das war eine Befürchtung der Fans , dass der Saarbrücker Fanblock von der Seite der Saarlandhalle auf die Seite des jetzigen Marathontores wandert. Das waren aber nur "kleine" Sorgen. Die größte gilt der Umsetzung an sich. "Die bauen eh nie", ist eine unter Fans weit verbreitete Formulierung, wenn es um die Stadionsanierung geht. Verständlich scheint sie, zumal über die Sanierung bereits seit 15 Jahren diskutiert wird, ständig gibt es neue Pläne, Visionen, Machbarkeitsstudien, schicke Modelle - passiert ist nichts. Das soll nun anders sein, versichern die Planer. "Alles läuft nach Plan", sagt zum Beispiel Jens Düwel.

Der Plan, auf den sich der Diplom-Geograph bezieht, sieht grob so aus: Es wird drei neue Tribünen geben. Die alte Ostkurve Richtung Saarlandhalle wird teilweise abgetragen, die Massen im jetzigen Innenraum zu einem Wall aufgehäuft, an dem die GIU eine Tribüne für 4600 Fans angelegen will. Sie soll bis zehn Meter hinter das Spielfeld heranreichen. Weiteres Material für den Wall kommt von der anderen Stadionseite, vom Marathontor, das ebenfalls abgetragen wird.

Anstelle des Marathontores soll auch eine neue Tribüne entstehen. Darauf sollen 3250 Personen stehen können. Dazu soll es eine gänzlich neue Haupttribüne geben, die in etwa 7,6 Millionen Euro kosten soll. Darauf sollen 2850 Fans Sitzplätze finden. Stadt und Land (10,7 Millionen Euro) stellen insgesamt 16 Millionen zur Verfügung. Bis vor kurzem war nicht klar, wie das Geld ohne größere "Steuer-Reibungsverluste" zur Planungsgesellschaft kommen kann. Dazu war eine Finanzierungsvereinbarung zwischen Stadt und Land nötig, die jetzt unter Dach und Fach sei. Daher konnte der Saarbrücker Stadtrat am Dienstag die ersten 900 000 Euro für die PSL anweisen. Mit diesem Geld sollen Ausschreibungen finanziert werden.
Start nach letztem Heimspiel?

"Die ersten Ausschreibungen, die noch dieses Jahr rausgehen, betreffen die Rodungsarbeiten hinter dem Marathontor", erklärt Düwel. Die Bäume , die fallen sollen, seien bereits ausgesucht. "Bis Februar werden wir damit fertig sein", erklärt Düwel. Währenddessen sollen Anfang des Jahres die Ausschreibungen für die Erdarbeiten raus. Ob auch die Ausschreibung der neuen Haupttribüne zeitgleich rausgeht, ist in der Prüfung. Die dazu nötigen schalltechnischen Gutachten und Konzepte für den Anwohnerschutz seien in der Mache. Mit dem Bau der Haupttribüne könne erst begonnen werden, wenn die neue Osttribüne an der Saarlandhalle steht. Wann mit den Erdarbeiten dazu begonnen wird, ist unklar, hängt aber auch vom Abschneiden des FCS in dieser Runde ab. Am 16. Mai ist das letzte Saison-Heimspiel. Bis dahin sollten die Ausschreibungen durch und die Aufträge vergeben sein. Falls dem FCS der Sprung in die Relegation gelingt, wäre sogar Anfang Juni noch ein Relegationsspiel im Stadion. "Wenn dem so ist, werden wir erst nach dem letzten Spiel bauen. Alles andere wäre dämlich", sagt Düwel.

Sollte der FCS nicht mehr um den Aufstieg mitspielen, könnte auch vor dem 16. Mai begonnen werden. "So viel Flexibilität müssen wir einplanen", sagt Düwel. Ob der FCS in der kommenden Saison während der Bauphase noch Spiele im Ludwigspark bestreitet oder eventuell nach Elversberg umzieht, ist noch nicht klar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort