Salifou kehrt nach dem Tod seiner Schwester zum FCS zurück

Saarbrücken · Erneuter Schicksalsschlag für Moustapha Salifou: Nachdem der Mittelfeldspieler 2010 den Terroranschlag auf den Bus der togolesischen Nationalelf erlebte, muss er jetzt den Unfalltod seiner Schwester verarbeiten.

 Erneuter Schicksalsschlag für Moustapha Salifou: Nachdem der Mittelfeldspieler 2010 den Terroranschlag auf den Bus der togolesischen Nationalelf erlebte, muss er jetzt den Unfalltod seiner Schwester verarbeiten.

Erneuter Schicksalsschlag für Moustapha Salifou: Nachdem der Mittelfeldspieler 2010 den Terroranschlag auf den Bus der togolesischen Nationalelf erlebte, muss er jetzt den Unfalltod seiner Schwester verarbeiten.

Foto: fcs

Saarbrücken. Er hatte wohl die längste Anreise zum Training. Und sein verspätetes Eintreffen ist verständlich. Seit diesem Freitag nimmt Moustapha Salifou wieder am Training des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken teil. "Ich bin am Donnerstag um 14 Uhr in München gelandet und um 17 Uhr saß ich im Zug nach Saarbrücken", erzählt Salifou, den an Silvester ein Schicksalsschlag ereilt hat. "Meine Schwester, ein Cousin und ein Freund der Familie sind in einen Verkehrsunfall verwickelt worden", sagt der Togolese mit traurigem Blick, "ein betrunkener Lkw-Fahrer ist ihnen ins Auto gefahren. Meine Schwester und der Freund sind tot, der Cousin liegt im Krankenhaus im Koma." Salifou, der ein sehr enges Verhältnis zu seiner Schwester hatte, machte sich sofort auf den Weg in seine togolesische Heimat nach Lomé. Die Verantwortlichen beim FCS hatten dem Sonderurlaub zugestimmt. Jetzt ist der Mittelfeldspieler wieder da.
"Kopf ist noch nicht ganz frei"

"Natürlich ist der Kopf noch nicht ganz frei", sagt Salifou, "aber der Fußball hat mir schon immer geholfen, über schwere Momente hinweg zu kommen". 2010 saß er im Mannschaftsbus der Nationalelf Togos, die auf dem Weg zum Afrika-Cup in Angola war. An der Grenze zu Angola verübte eine separatistische Organisation aus der zu Angola gehörenden Exklave Cabinda einen Terroranschlag auf den Bus. Sieben Personen wurden verletzt, drei getötet - darunter der Co-Trainer und der Pressesprecher. Salifou überlebte den Terrorakt unverletzt. Die Nationalelf Togos sagte nach dem Attentat ihre Teilnahme am Afrika-Cup ab.

"Bin noch nicht völlig fit"

Jetzt will sich der 28-Jährige auf seine Arbeit beim FCS konzentrieren, wo er seit Ende November unter Vertrag steht. Nach sechsmonatiger Arbeitslosigkeit reichte die Fitness vor der Winterpause nur zu zwei Kurzeinsätzen. Eine Zehenentzündung warf ihn erneut zurück. Jetzt fehlen Salifou drei Tage der ohnehin kurzen Vorbereitung. Der Togolese sagt: "Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, war auch in Togo jeden Tag am Strand laufen. Natürlich bin ich noch nicht völlig fit. Aber wir haben ja noch zwei Wochen Zeit."

Bei den Testspielen am Samstag, 14.30 Uhr, gegen Saarlandligist SC Friedrichsthal - die Partie wurde auf den Kunstrasenplatz der DJK Bildstock verlegt - und am Sonntag, 14.30 Uhr, in Baumholder gegen Regionalligist SC Idar-Oberstein hofft Salifou, "dass ich zumindest eine Halbzeit spielen darf". Trainer Jürgen Luginger lässt die Entscheidung offen: "Das müssen wir mal sehen."

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