Saarbrücken gewinnt 5:2 gegen Oberhausen

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken hat sein letztes Heimspiel des Jahres mit 5:2 gegen Oberhausen gewonnen. Dabei traf Johannes Wurtz drei Mal. Sein Sturmpartner Marcel Ziemer glänzte als Torschütze und Vorbereiter.

Saarbrücken. Gut eineinhalb Stunden nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Benjamin Brand (Gerolzhofen) kam Johannes Wurtz endlich ans Büffet im Vip-Zelt des Fußball- Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Für den 19-jährigen Offensivspieler, der mit seinen drei Toren und einer Torvorlage entscheidenden Anteil am 5:2 (1:1)-Erfolg des FCS gegen Rot- Weiß Oberhausen hatte, war es der erste ruhige Moment nach dem Spiel und dem anschließenden Interview-Marathon.

"Die Interviews gebe ich gern. Sie beweisen doch, dass man vorher etwas geleistet hat", sagte der Bexbacher lächelnd. Zusammen mit dem überragenden Marcel Ziemer (ein Tor, zwei Vorlagen) hatte Wurtz Oberhausen fast im Alleingang zerlegt. "Marcel ist körperlich robuster, gewinnt Kopfbälle und klemmt den Ball stark ab. Ich gehe dafür in die Räume", sagte Wurtz, der laut ARDSportschau bei Zweitligist VfL Bochum im Gespräch sei. Da bleibt Raum für Spekulationen, zu denen Wurtz nichts sagte. Zu viel Raum für den Gegner waren vor 5000 Zuschauern im Ludwigsparkstadion die FCSProbleme im ersten Durchgang. Nach drei Minuten gingen die Oberhausener durch Mario Klinger in Führung. FCS-Kapitän Stephan Sieger war zu weit weg. "Der Ball war lange in der Luft, ich dachte, ein Verteidiger geht noch dazwischen", erklärte der Saarbrücker, "dann sehe ich schlecht aus." Gleiches gilt für Marc Lerandy beim 2:3 (70. Minute): Florian Abel hob den Ball über die Freistoßmauer, Lerandy ließ Felicio Brown-Forbes laufen, und der verlängerte per Kopf zum Anschlusstreffer.

"Wir haben eine Halbzeit lang richtig gut dagegen gehalten", sagte Oberhausens Trainer Mario Basler, "dann ist das passiert, wovor wir Angst hatten: Saarbrücken kam aus der Kabine und spielte den Fußball, der sie ganz nach oben gebracht hat. Für den FCS ist die 2. Liga greifbar nah." Noch vor dem Wechsel sorgte Ziemer per Kopf für den Ausgleich (45.+1). "Das war wichtig", meinte der Mittelstürmer, "danach klappte einfach fast alles." Ziemer passte mit dem Außenrist, Wurtz schob mit etwas Glück den Ball vorbei an RWO-Torwart Niklas Hartmann zum 2:1 (51.). Fünf Minuten später prallte ein Schussversuch von Lukas Kohler vor die Füße von Wurtz, der aus elf Metern eiskalt auf 3:1 erhöhte. Eine Viertelstunde vor Schluss fand Ziemer erneut die Lücke und wieder ließ Wurtz Hartmann keine Chance - 4:2 (76.).

Die Krönung der FCS-Gala folgte in der 82. Minute: Wurtz legte quer zum eingewechselten Moustapha Salifou, der in seiner 15. Spielminute für den FCS seinen ersten Treffer markierte. "Es bedeutet mir sehr viel, dass ich heute den Fans etwas zurückgeben konnte", sagte der Togolese nach dem Spiel, "es ist ein perfekter Tag für uns." Es war zumindest ein guter Tag für den FCS. Die erste Hälfte war sicher nicht optimal, und in der Schlussphase vergab die Mannschaft gute Möglichkeiten, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben. "Oberhausen hat uns das Leben schwer gemacht", sagte FCS-Trainer Jürgen Luginger, der zwölf Jahre als Spieler, Trainer und Manager in Diensten von RWO stand, "ich hoffe, dass sie ab sofort alle Spiele gewinnen und in der Liga bleiben." Der FCS in der Form der zweiten Halbzeit kann die Liga durchaus nach oben verlassen.

www.saarbruecker-zeitung.de/fcs

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