Saarbrücken kurz vor der 3. Liga Der Weg zum Aufstieg scheint für den FCS frei (mehrfach aktualisiert)

Saarbrücken · DFB-Bundestag schmettert Vorschlag des Saarländischen Fußball-Verbandes ab.

 Die Spieler des 1. FC Saarbrücken dürfen nach den Pokalsensationen wohl auch bald über den Aufstieg in die 3. Liga jubeln.

Die Spieler des 1. FC Saarbrücken dürfen nach den Pokalsensationen wohl auch bald über den Aufstieg in die 3. Liga jubeln.

Foto: dpa/Thomas Frey

Mit 240 Ja-Stimmen bei nur sechs Enthaltungen und ohne Gegenstimme hat der außerordentliche Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Montagnachmittag den Antrag des Spielausschusses befürwortet, nach dem die jeweiligen Regionalligen mit Beendigung der aktuellen Runde eigenständig einen Aufsteiger für die 3. Liga ermitteln. Der Dachverband wird diesen dann anerkennen. Damit scheint der Weg frei für den 1. FC Saarbrücken. Die Saarländer sind aktuell Tabellenführer der Regionalliga Südwest, waren dies zur Hälfte der Saison und vor der Winterpause. Auch die sogenannte Quotientenregelung spricht für die Blau-Schwarzen.

„Jetzt müssen die Gesellschafter der Regionalliga Südwest – das sind die drei Landesverbände – abschließend entscheiden“, sagt Rafael Kowollik, Sprecher der Vereine und Geschäftsführer des FC Homburg: „Dabei werden sie das Votum der Vereine sicher berücksichtigen. Die haben sich für einen Abbruch ohne Absteiger und den Aufsteiger 1. FC Saarbrücken ausgesprochen.“

Kowollik erwartet eine Entscheidung im Verlauf dieser Woche. "Wir sehnen die Entscheidung natürlich herbei", sagt FCS-Sportdirektor Marcus Mann und bleibt bekannt vorsichtig: "Mit dem Bundestag hat sich für uns erst mal nur eines geändert: Es ist klar, dass es in der nächsten Saison nur eine eingleisige 3. Liga geben wird."

Auf seiner Facebookseite schrieb der FCS: „Die Regionalliga Südwest wird diese Entscheidung wohl in den nächsten Tagen treffen. Auch bei uns kribbelt es schon. Aber erst nach dieser Entscheidung steht fest, ob wir als Tabellenführer in die 3.Liga aufsteigen. Bis dahin eine kleine Bitte: Auch für Fans eines (hoffentlich) künftigen Drittligisten gelten weiterhin die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Diese gemeinsame Verantwortung sollten wir immer im Hinterkopf haben.“

Eine Fortsetzung der Saison unterhalb der 3. Liga und damit die Herbeiführung einer Abschlusstabelle mit Auf- und Absteigern auf sportlichem Weg scheint aktuell vor dem Hintergrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht mehr möglich. Der Antrag des Saarländischen Fußball-Verbandes zur Einführung einer zweigleisigen 3. Liga, der auf einem Konzept des Regionalligisten SV Elversberg fußte, wurde mit 92,4 Prozent der Stimmen geradezu abgeschmettert. "Das Ergebnis spricht Bände", sagte Mann über den Vorstoß des Verbandes

Hier der Original-Wortlaut der Pressemitteilung des DFB-PRESSEMITTEILUNG

DFB-Bundestag passt Regelungen zum Aufstieg in die 3. Liga an

Der Außerordentliche DFB-Bundestag hat sich neben der Fortsetzung der Saison in der 3. Liga auch mit dem Aufstieg aus der Regionalliga beschäftigt. Das höchste Gremium des Deutschen Fußball-Bundes legte dabei fest, dass bei einer vorzeitigen Beendigung der Saison in der Regionalliga der zuständige Regionalverband beziehungsweise Rechtsträger der jeweiligen Staffel über die sportliche Qualifikation zum Aufstieg in die 3. Liga beziehungsweise zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen entscheiden muss. Diese Meldungen sind für den DFB bindend.

Der DFB-Spielausschuss kann auf Vorschlag der DFB-Zentralverwaltung eine Ausschlussfrist festlegen, innerhalb derer die Aufsteiger sowie die beiden Teilnehmer an den Aufstiegsspielen benannt sein müssen. Wird bis zum Ablauf dieser Frist vom zuständigen Regionalliga-Träger kein Klub gemeldet, würde das Aufstiegsrecht beziehungsweise Teilnahmerecht an den Aufstiegsspielen für die jeweilige Staffel ersatzlos verfallen. Wäre davon eine Regionalliga betroffen, die in der aktuellen Saison ein direktes Aufstiegsrecht hat, würden die Aufstiegsspiele entfallen und die hierfür gemeldeten Teilnehmer stattdessen beide direkt aufsteigen. Die Rechtssicherheit der Aufsteiger in die 3. Liga ist vom zuständigen Träger der jeweiligen Regionalliga sicherzustellen.

Ein Direktaufstiegsaufrecht haben in dieser Saison die Regionalligen Südwest, Nord und Bayern. Der vierte Aufsteiger ist aus den Staffeln West und Nordost zu ermitteln.

Der DFB-Spielausschuss kann nach dem heutigen Beschluss des Außerordentlichen DFB-Bundestages bei entsprechender Notwendigkeit beschließen, dass die Aufstiegsspiele in einem neutralen Stadion mit Hin- und Rückspiel oder nur als einfaches Entscheidungsspiel durchgeführt werden. Diese Möglichkeit wurde im übergeordneten Sinne des Wettbewerbs zur Durchführung des Spielbetriebs geschaffen, insbesondere zur Gewährleistung und Durchsetzung hygienischer Standards im Zuge der Pandemie-Bekämpfung. Sollten die Aufstiegsspiele aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie nicht rechtzeitig ausgetragen werden können, würde der DFB-Vorstand über die Folgen entscheiden.

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