Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken spielt morgen bei der Spvgg. Unterhaching
Saarbrücken · In Saarbrücken genießt Marc Lerandy einen guten Ruf. Bei Gegenspielern in der 3. Fußball-Liga nicht. Morgen um 19 Uhr spielt er mit dem FCS in Unterhaching. Dort muss er gegen viele junge Spieler verteidigen.
Saarbrücken. Bei Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken ist Marc Lerandy aus der Innenverteidigung kaum wegzudenken. In den letzten zweieinhalb Jahren, seit er von Bezirksligist VfR Willstätt kam, hat der 30-Jährige nur ein Liga-Spiel verpasst. Während er beim FCS wegen seiner freundlichen und umgänglichen Art zum stellvertretenden Spielführer gewählt wurde, hat er bei Gegenspielern keinen guten Ruf. "Ich kann nicht verstehen, warum mich einige als Buhmann hinstellen", sagt Lerandy: "Ich habe in dieser Saison gerade einmal eine Gelbe Karte gesehen. Das zeigt doch schon, dass ich meine Gegenspieler nicht einfach auf die Laufbahn trete." Doch schonen tut der in Lahr geborene Lerandy weder sich noch die Gegner. Intensive Duelle liebt der Verteidiger: "Ich denke gerne an die Duelle mit Offenbachs Olivier Occean. Auch die gegen Braunschweigs Dominick Kumbela waren rassig."
Morgen trifft der FCS im Sportpark Unterhaching um 19 Uhr auf weniger namhafte Konkurrenz. Vor der Saison haben 16 Spieler die Spvgg. Unterhaching verlassen. 17 neue, vor allem junge Spieler wurden geholt. "Wenn wir glauben, es ginge auch mit nur einem Schritt weniger als beim 3:1 am Samstag gegen Kickers Offenbach, werden wir unser blaues Wunder erleben", warnt Trainer Jürgen Luginger vor Überheblichkeit: "Die Hachinger sind schwer auszurechnen, denn sie haben eine junge Mannschaft. Und an einem Tag gelingt gerade jungen Spielern alles, an anderen eben nichts." Wie gut die Bayern sind, wenn man sie lässt, musste Titelfavorit SV Wehen erfahren, der mit 5:1 im Sportpark unter die Räder kam.
Dass es dem FCS nicht so ergeht, dafür sollen unter anderem Lerandy und sein Kollege in der Innenverteidigung, Christian Eggert, sorgen. "Wir haben die fairsten Innenverteidiger, die ich je gesehen habe", stellte Luginger fest, "die dürften ruhig manchmal etwas giftiger sein". Nicht vergiftet, sondern entspannt sieht die Personallage aus. "Außer Giuseppe Pisano und Markus Fuchs sind alle Mann an Bord", sagte Luginger. Pisano fehlt nach seiner Operation nach einer Muskelverletzung, Fuchs schmerzt das Schambein. "Alexander Otto und Manuel Stiefler sind wieder so weit, dass sie mit nach München fahren können", sagte Luginger erleichtert.
Am Rande
Gestern platzte Dieter Ferner der Kragen. Thema war der Transfer von Philipp Wollscheid vom 1. FC Saarbrücken zum 1. FC Nürnberg. "Man muss da niemanden kritisieren, schon gar nicht das Präsidium", schimpfte der FCS-Sportdirektor: "Wenn jemand zu kritisieren ist, dann bin ich es, weil ich damals nicht erkannt habe, dass aus Wollscheid innerhalb von zwei Jahren ein Stammspieler in der Bundesliga werden kann." Auch sei Wollscheids Entdecker ein ganz anderer, als Saarbrückens Ex-Trainer Alfred Kaminski. Der hatte kürzlich wiederholt in Medien verkünden lassen, er sei der Entdecker des Innenverteidigers. "Der damalige Physiotherapeut der A-Jugend, Mathias Tetersmarck, hat Vize-Präsident Harald Ebertz den Tipp gegeben - und der hat Wollscheid dann vom SV Hasborn zum FCS geholt." cor