FCS wartet weiter auf den ersten Sieg in 2012

Saarbrücken · Abstiegsangst? Bestimmt nicht. Aber sicher gehen will der 1. FC Saarbrücken so schnell wie möglich. Daher forderte Kapitän Stephan Sieger nach der 0:2-Niederlage in Osnabrück, sich ab sofort nach hinten zu orientieren.

Saarbrücken. Die Wahrnehmung ist abhängig vom Blickwinkel des Betrachters. Das gilt auch im Fußball und wurde am Freitagabend nach der 0:2 (0:1)-Niederlage des Drittligisten 1. FC Saarbrücken beim VfL Osnabrück wieder einmal deutlich. "Es ist bitter, wenn du gar nicht schlecht spielst und trotzdem verlierst", sagte FCS-Trainer Jürgen Luginger. Sein Osnabrücker Kollege Claus-Dieter Wollitz sah es grundsätzlich ähnlich, betonte aber: "Wenn wir unsere Möglichkeiten konsequenter ausspielen, kann es noch deutlicher werden."

Der FCS geriet nach einer konzentrierten und engagierten Anfangsphase wieder einmal in Rückstand - erneut durch eine Standardsituation. Martin Hudec nutzte per Kopf das nicht konsequente Herauslaufen von FCS-Torwart Enver Marina. "Wir versuchen es seit letzter Woche mit Raumdeckung", erklärte Kapitän Stephan Sieger zum 0:1 in der 20. Minute: "Wenn so ein Riese mit Tempo in die Schnittstelle geht, ist das schwer zu verteidigen."
Sieger hatte vor dem Wechsel die beste Möglichkeit, den mit 8500 Fans gefüllten Hexenkessel im Stadion an der Bremer Brücke abzukühlen. Doch statt selbst die Verantwortung zu übernehmen, schob er den Ball zurück zu Marcel Ziemer, der in letzter Sekunde gestört wurde (33.). "Hinterher bist du immer schlauer", sagte Sieger: "Vielleicht hätte ich da draufhauen sollen." Nicht sollen, sondern müssen.

Nach dem Wechsel nahm der FCS eine Auszeit, ließ Gegner und Zuschauer sich am Spiel des VfL berauschen. Nach mehreren Chancen war das 2:0 (51.) ebenso verdient wie unglücklich. Der Freistoß von Rouwen Hennings war abgefälscht, so sah FCS-Torhüter Marina erneut schlecht aus. "Beim Gegner gehen solche Bälle im Moment ins Tor - bei uns nicht", meinte Luginger achselzuckend: "Aber wir hatten auch unsere Möglichkeiten. Die müssen wir dann einfach auch mal wieder machen." Bei einem Schuss von Lukas Kohler fehlten Zentimeter (48.), nach einem Querpass von Giuseppe Pisano hätte Sieger nur einen weiteren Schritt zum vielleicht erfolgreichen Abschluss (71.) gebraucht.
Dem FCS fehlt derzeit das Quäntchen Glück und darum auch Selbstvertrauen. Wie wichtig das ist, erklärte Osnabrücks Trainer Wollitz: "Meine Mannschaft hat einfach Bock. Und wenn du Bock hast, und ein bisschen Selbstvertrauen, dann kannst du auch gut kicken. So einfach ist das." Fehlenden "Bock" darf man den Blau-Schwarzen allerdings nicht vorwerfen. Aber der Blickwinkel, der hat sich verändert, wie Stephan Sieger klarstellte: "Ich hoffe, das Thema Aufstieg verschwindet jetzt in den Schubladen. Wir müssen uns nach hinten orientieren und ganz schnell 45 Punkte erreichen." cor

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