FCS-Stürmer Wurtz geht zu Bundesligist Bremen

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken kam gegen den VfB Stuttgart II nicht über ein 0:0 hinaus. Eine der vielen guten Torchancen vergab am Samstag Johannes Wurtz. Der 19-Jährige wechselt zu Bundesligist Werder Bremen.

 Johannes Wurtz erhält nach SZ-Informationen bei Bundesligist Werder Bremen einen Zweijahresvertrag.

Johannes Wurtz erhält nach SZ-Informationen bei Bundesligist Werder Bremen einen Zweijahresvertrag.

Foto: fcs

Saarbrücken. Am Samstag zierte ein Foto von Johannes Wurtz noch einmal das Titelbild des Stadionmagazins des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Ab Sommer wird der 19-Jährige, dessen Vertrag ausläuft, aber für Bundesligist Werder Bremen auf Torejagd gehen. Er erhält nach SZ-Informationen einen Zweijahresvertrag. Der Bexbacher, der in 24 Einsätzen sechs Tore erzielte, und sein Berater Rainer Derber wollten die Informationen der Saarbrücker Zeitung nicht bestätigen. "Ich habe mich entschieden", sagte Wurtz nach dem 0:0 am Samstag gegen den VfB Stuttgart II: "Aber ich kann dazu nichts sagen, das müssen die Vereine mitteilen." Für den FCS tat das indirekt Trainer Jürgen Luginger: "Der 1. FC Saarbrücken hat sicher alles getan, um ,Jojo' zu halten. Wenn aber ein Bundesligist anklopft, hast du schlechte Karten."

Nach Mike Frantz, Philipp Wollscheid und Manuel Zeitz, die alle zum Bundesligisten 1. FC Nürnberg wechselten, ist Wurtz der vierte Spieler, der in der jüngeren Vergangenheit den Sprung zu einem Erstligisten wagt. Gegen den VfB II gehörte Wurtz zur Startformation. Er erhielt den Vorzug vor Sven Sökler und hätte bei seinem 24. Saisoneinsatz der Mann des Tages werden können - ja müssen. Stephan Sieger hatte den Ball am Fünfmeterraum quer gelegt, Wurtz zog sofort ab. "Dann steht da noch einer auf der Linie - unglaublich", schilderte Wurtz die Szene aus der 65. Minute, in der Christoph Hemlein für den geschlagenen VfB-Torwart André Weis klärte. Wurtz ergänzte: "Wir haben einen Negativ-Lauf. Am Anfang der Saison wäre der drin gewesen."

Und nicht nur der. Saarbrücken verzweifelte vor 3454 Zuschauern im eiskalten Ludwigspark-Stadion an der Chancenverwertung und am bärenstarken Weis. Keine fünf Minuten waren gespielt, als Weis mit einer reflexartigen Reaktion einen abgefälschten Volleyschuss von Moustapha Salifou parierte. Der togolesische Fußball-Verband hatte eigens Beobachter der Nationalmannschaft in den Ludwigspark entsandt, um den 28-Jährigen unter die Lupe zu nehmen. Und die sahen einen im Vergleich zu den vergangenen Spielen verbesserten Salifou. Der Mittelfeldmann war auch an der zweiten 100-prozentigen FCS-Torchance beteiligt. Seine Flanke von der rechten Seite landete in der 72. Minute auf dem Kopf von Giuseppe Pisano. Der stand völlig frei, hatte viel Zeit, um sich eine Ecke auszusuchen. Er machte es auch richtig, indem er gegen die Laufrichtung des Torwarts köpfte - doch eben nicht weit genug. So konnte Weis parieren und den Schwaben einen Punkt festhalten. Stuttgart, in der Vorrunde beim 1:1 noch spielerisch herausragend, enttäuschte diesmal und hatte keine echte Torchance. "Saarbrücken hätte eigentlich das Tor machen müssen", gestand auch VfB-Trainer Jürgen Kramny: "Ich bin mit dem Punktgewinn absolut zufrieden."

Enttäuscht waren die Saarbrücker vor allem über das vierte Remis in diesem Jahr, in dem der FCS sieglos bleibt und zuschauen muss, wie die Konkurrenten vorbeiziehen - wie der 1. FC Heidenheim nach dem 5:0 gegen den SV Babelsberg. "Wir hatten zwischendurch immer wieder Passagen, in denen der Ball richtig gut lief. Und wir haben endlich wieder einmal zu Null gespielt", sah Kapitän Sieger einen Aufwärtstrend. "Wir haben es geschafft, über 90 Minuten konzentriert Fußball zu spielen", lobte Luginger. Wenn jetzt das Glück im Abschluss zurückkehrt, kann sich der FCS vielleicht doch noch einmal nach oben orientieren. So wie Johannes Wurtz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort