FCS spielt beim Vorletzten Jena trotz Überzahl nur 1:1

Jena · Der 1. FC Saarbrücken ist schlecht aus der Winterpause gekommen. Nach dem 1:1 (1:0) bei Abstiegskandidat Carl Zeiss Jena rutschte die Elf von Trainer Jürgen Luginger von Relegationsplatz drei auf Rang vier.

 “Wir dürfen nicht träumen und glauben, wir könnten jede Mannschaft spielerisch auseinandernehmen„, sagt Trainer Jürgen Luginger.

“Wir dürfen nicht träumen und glauben, wir könnten jede Mannschaft spielerisch auseinandernehmen„, sagt Trainer Jürgen Luginger.

Foto: fcs

Jena. Man muss nicht glücklich sein, wenn man Glück hatte. Diese Erfahrung machte der Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken am Samstag beim FC Carl Zeiss Jena. Gegen den Vorletzten holte der FCS in Überzahl im ersten Spiel nach der Winterpause ein schmeichelhaftes 1:1 (1:0). "Wir dürfen nicht träumen und glauben, wir könnten jede Mannschaft spielerisch auseinandernehmen", sagt Trainer Jürgen Luginger. Und: "Wir gewinnen unsere Spiele, wenn wir hinten organisiert stehen."

Das gelang vor 4850 Zuschauern in der Anfangsphase nur bedingt. Bei einem Schuss von Rene Eckardt bekam FCS-Torwart Enver Marina gerade noch die Fäuste zur Abwehr hoch (9. Minute), einen Kopfball von Alexander Voigt klärte Verteidiger Christian Eggert kurz vor der Linie, den Nachschuss von Neuzugang Danko Boskovic parierte Marina (27.).

Ziemers sechster Saisontreffer

Die einzige nennenswerte Offensiv-Aktion des FCS führte zur überraschenden Führung: Kai Gehring, der in der Abwehr mit Eckardt alle Hände voll zu tun hatte, flankte von der Grundlinie. Marcel Ziemer traf per Kopf zum 1:0 (33.) - sein sechstes Saisontor. "Natürlich ist es für einen Stürmer gut, wenn er trifft", sagte Ziemer trotz eines Schönheitsfehlers: "Den einen Ball muss ich Kai quer legen, dann ist das Ding gelaufen." Ziemer war mit Ball schneller als zwei Abwehrspieler, übersah dann aber den mitgelaufenen Gehring. Sein Schuss ging am langen Eck vorbei (70.). Das 2:0 wäre die Entscheidung gewesen. Denn da spielte der FCS schon sechs Minuten lang in Überzahl. Martin Ullmann hatte nach einem Foul an Manuel Stiefler die Rote Karte von Schiedsrichter Karl Valentin (Taufkirchen) gesehen. "Wir haben die Überzahl nicht gut ausgespielt, zu viele lange Bälle gespielt", gestand Markus Pazurek, der im defensiven Mittelfeld eine ordentliche Leistung zeigte. Was man von seinen offensiven Kollegen Stiefler und Sven Sökler nicht behaupten kann. "Sven hat sich öfter mal verdribbelt. In Überzahl musst du einfach spielen und dich richtig verteilen. Und wir müssen das Spiel weiter von unserem Tor weg halten", sagte Luginger. Drastischer formulierte es Saarbrückens bester Feldspieler Martin Forkel: "Mit Hacke, Spitze kommen wir nicht weiter."

Jena machte es vor, spielte trotz Unterzahl nach vorne. Nicht immer zwingend, aber mit Herz. Bei einem Seitfallzieher von Sebastian Hähnge (66.) und einem Schuss von Tino Schmidt (71.) waren die Gastgeber dicht dran am 1:1. Weit weg vom Gegenspieler waren dagegen Eggert und Gehring zwölf Minuten vor dem Abpfiff. Nach einer Flanke von Dominik Becken bedankte sich Nils Pichinot und traf zum verdienten 1:1. Jena wurde belohnt, weil die Mannschaft mehr in dieses Spiel investierte.

Am Rande

Werder Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs hat nach dem Bundesliga-Spiel am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern (0:0) auf SZ-Anfrage das Interesse seines Clubs an Johannes Wurtz vom 1. FC Saarbrücken indirekt bestätigt. Der Vertrag des Stürmers beim Drittligisten läuft aus. Näher kommentieren wollte Allofs die Personalie nicht. Doch er erklärte vielsagend: "Grundsätzlich haben wir Interesse an jedem guten Spieler. Und wenn Sie sagen, das ist ein guter Spieler, dann haben wir auch an ihm Interesse." jbö

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