FCS-Spieler und Fans tragen die Niederlage mit Fassung

Saarbrücken/Regensburg · Jahn Regensburg hat nicht nur die 21 ungeschlagene Spiele andauernde Serie des 1. FC Saarbrücken gebrochen – mit dem 4:1 (1:1) löste der Jahn den FCS auch an der Tabellenspitze ab. Verantwortliche, Spieler und Fans der Saarländer trugen die Niederlage aber mit Fassung.

Saarbrücken/Regensburg. Liebe und Leidenschaft für ihren Verein bewiesen am Samstag erneut über 300 Fans des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, die ihre Mannschaft zum Spitzenspiel bei Jahn Regensburg begleitet hatten. "Wenn es so gut läuft, muss man einfach hinfahren - trotz Fernseh-Übertragung", sagte Marco Backes aus Holz, der ebenso rechtzeitig im Stadion war wie Jan Franosch. Der Mann aus Dudweiler studiert in Nürnberg und war mit dem Zug angereist: "Ich habe drei Freunde mitgebracht, um ihnen guten Fußball zu zeigen", sagte er.

Das wollten auch Annelie Sarzio und ihr Mann Klaus. "Wir haben am Telefon von einem Riesenstau auf der Autobahn gehört und sind über die Landstraße gefahren", erzählte Annelie, die den FCS schon seit 35 Jahren unterstützt. Andere hatten weniger Glück, standen drei Stunden und erreichten das Stadion erst, als 20 Minuten gespielt waren.

Ihr "Glück", denn sie verpassten die einzige wirklich gute Aktion ihrer Mannschaft in Minute 31 nicht. Stephan Sieger hatte eingeworfen, Marius Laux verlängerte den Ball. Manuel Stiefler traf mit seinem Direktschuss die Latte, den Abpraller verwandelte Tim Kruse zum 1:0 für die Saarländer. Bis dahin war Regensburg die bestimmende Mannschaft. "Wir sind von Anfang an nicht in die Gänge gekommen und haben es auch nach der Führung nicht verstanden, Ruhe in unser Spiel zu bekommen", sagte Kapitän Sieger, "Regensburg war einfach griffiger."

Die Führung hielt nur vier Minuten. Tobias Schweinsteiger verwandelte einen von Marc Lerandy verursachten Foulelfmeter zum Ausgleich (35.). "Lippenbekenntnisse in der Kabine nutzen nichts, man muss auf dem Platz Zeichen setzen", sagte FAbwehrspieler Christian Eggert. Daran hielten sich nur die Gastgeber. Schweinsteiger (56.), Michael Klauss (65.) und Thomas Kurz (73.) erhöhten zum 4:1.

Die erste Niederlage des FCS seit dem 12. März (1:2 bei Wehen/Wiesbaden) war auch in dieser Höhe verdient. "Solche Tage gibt es einfach", sagte FCS-Trainer Jürgen Luginger gefasst, "große Vorwürfe sind fehl am Platz. Die Spieler wollten, aber sie konnten einfach nicht. Wer da von irgendwas geträumt hat, ist jetzt in der Realität angekommen." Fan Jan Franosch meinte nur: "Der Dämpfer kam vielleicht zum richtigen Moment. Ich glaube, die fangen sich wieder." Das Schlusswort sprach FCS-Sportdirektor Dieter Ferner: "Wer 21 Mal Party macht, darf auch einmal aussetzen. Wichtig ist nur, dass die Party danach weitergeht."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort