FCS fährt bei Wacker Burghausen 2:1-Sieg ein

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken hat im Abstiegskampf der 3. Liga einen wichtigen Auswärtssieg bei einem direkten Konkurrenten gefeiert. Bei Wacker Burghausen setzte sich die Mannschaft von Trainer Milan Sasic mit 2:1 durch.

Wenn Marcel Ziemer nach Burghausen kommt, scheinen Schlagzeilen programmiert. Bei der 1:2-Niederlage gegen Wacker im Februar sorgte der Stürmer des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken für Aufsehen, weil ihn Trainer Jürgen Luginger aus disziplinarischen Gründen aus dem Aufgebot strich. Am Samstag beim 2:1 (1:1) des FCS war Ziemer an allen drei Toren maßgeblich beteiligt. "Irgendwas läuft hier immer ganz komisch für mich", sagte Ziemer: "Aber wichtig ist ohnehin nur, dass wir gewonnen haben." Danach sah es aber im ersten Durchgang nicht aus. "Da können wir uns bei Timo bedanken und der Burghauser Unfähigkeit", gestand der frühere Burghauser Martin Forkel. Torwart Timo Ochs bewahrte den FCS mehrfach vor dem Rückstand und durfte nach der ersten Torchance seiner Mannschaft gleich jubeln. Da waren 28 Minuten gespielt.

Eine Freistoßflanke von Nils Fischer legte Ziemer per Kopf ab, Philipp Hoffmann köpfte über Torhüter Stephan Loboué hinweg zum 1:0 für den FCS in Netz. Die Gastgeber brauchten trotz drückender Überlegenheit und klarster Möglichkeiten eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Jonas Weickenmeier (Frankfurt), um zum Ausgleich zu kommen. Marco Holz verlängerte Wackers dritten Eckball mit dem Fuß Richtung FCS-Tor, Ziemer soll den Ball im Strafraum mit der Hand berührt haben - eine Meinung, die Wackenmeier trotz bester Sicht exklusiv hatte. "Ich nehme den Arm hoch, um das Gesicht zu schützen, aber ich berühre den Ball überhaupt nicht mit der Hand", beteuerte Ziemer kopfschüttelnd. Christoph Burkhard ließ sich die Chance zum 1:1 nicht nehmen (36. Minute). Zur Pause kam beim FCS Maurice Deville für Christian Eggert. Der bis dahin unauffällige Raffael Korte rückte zurück auf die Doppelsechs neben Forkel und drückte plötzlich dem Spiel seinen Stempel auf.

"Die Umstellung war nötig, der Gedanke ist gelungen", urteilte FCS-Trainer Milan Sasic: "Raffael ist wie alle anderen in der zweiten Hälfte stärker geworden." Ein Beispiel: Langer Ball von Korte, freie Bahn für Deville, doch Loboué reagierte stark. Auch bei den Nachschüssen von Ziemer und Hoffmann klärte der Wacker-Torhüter überragend. "Es war der erste Ball, nachdem ich reingekommen bin. Das ist schwer", sagte Deville, "aber dann habe ich ja doch noch das gemacht, wofür ich da bin." Diesmal war Ziemer der Passgeber und Deville aus ähnlicher Position absolut kaltschnäuzig. Das Ergebnis: der 2:1-Siegtreffer (51.). Nach 20 starken FCS-Minuten übernahm dann wieder Wacker das Kommando. Der FCS schaffte es nicht mehr, sich zu befreien. Aber: "Wo es gefährlich war, waren wir dazwischen", sagte Sasic, "wo es gefährlicher war, war Timo Ochs." Der FCS hat den Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz verkürzt, muss aber im nächsten Spiel gegen RB Leipzig auf Kim Falkenberg (fünfte Gelbe Karte) und Vito Plut (Gelb- Rot in der Nachspielzeit) verzichten. "Ich habe letzte Woche nicht auf die Tabelle geschaut, ich tue es jetzt auch nicht", sagte Martin Forkel, "wichtig ist, dass wir weiter an uns arbeiten." cor

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