Paukenschlag beim Drittligisten Ferner scheidet als FCS-Vizepräsident aus

Saarbrücken · Dieter Ferner hat immense Verdienste um den 1. FC Saarbrücken. Jetzt zieht er sich aus der vordersten Linie in der Vereinsarbeit zurück. Warum er nicht mehr FCS-Vizepräsident sein will, erklärt er hier.

Vereinsikone Dieter Ferner wird nicht mehr länger Vizepräsident des 1. FC Saarbrücken sein.

Vereinsikone Dieter Ferner wird nicht mehr länger Vizepräsident des 1. FC Saarbrücken sein.

Foto: Andreas Schlichter

Unter den eingefleischten Fans des 1. FC Saarbrücken genießt Dieter Ferner Heldenstatus. Die Vereinsikone half Ende der 2000-er-Jahre als Trainer, den in die fünftklassige Oberliga abgestürzten Verein mit den Aufstiegen in die Regionalliga und 3. Liga wieder auf der bundesdeutschen Fußballkarte zu etablieren. Auch in den vergangenen Jahren gestaltete der 72-Jährige die Zukunft des FCS als Vizepräsident mit. Jetzt will sich der ehemalige Kult-Torhüter etwas zurückziehen und künftig nicht mehr FCS-Vize sein. Das gab der Verein, der mit dem Sportlichen Leiter Jürgen Luginger und dem neuen Cheftrainer Uwe Koschinat in die neue Saison gehen wird, an diesem Dienstagabend kurz vor dem ersten deutschen EM-Spiel gegen Frankreich bekannt. Die emotionale Identifikationsfigur der Blau-Schwarzen möchte künftig kürzertreten.

Hier die Original-Pressemeldung des FCS:

Dieter Ferner scheidet als Vizepräsident beim FCS aus. Im Rahmen der gestrigen erweiterten Präsidiums- und Aufsichtsratssitzung hat Vizepräsident Dieter Ferner beiden Gremien offiziell mitgeteilt, dass er sein Amt zum 30. Juni 2021 niederlegen wird. Dahinter steckt der Wunsch, sich wieder mehr den Dingen zu widmen, die zuletzt zu kurz gekommen waren. Der Rücktrittsgedanke besteht bereits seit geraumer Zeit, jedoch wie es so häufig im Leben ist, kamen bei den Blau-Schwarzen immer wieder ungeahnte Wendungen beziehungsweise Herausforderungen auf den Verein zu in den vergangenen anderthalb Jahren, die Dieter Ferner diesen Schritt aufschieben lassen haben. Er war und ist sich seiner Verantwortung von jeher bewusst und wollte den Verein in einem ruhigen Fahrwasser wissen, bevor er sich zurückziehen wollte. Dieser Zeitpunkt ist nun nach Einschätzung Dieter Ferners gekommen.

Mit Dieter Ferner verliert der Verein ein Präsidiumsmitglied, der den Club in- und auswendig kennt, der in diversen Positionen den Verein in den letzten Jahrzehnten begleitet sowie geprägt hat und mit dessen Namen eine Vielzahl von Erfolgen verknüpft waren und sind. Der 1. FC Saarbrücken lässt Dieter Ferner nur ungern ziehen, hat aber allerhöchsten Respekt vor dieser Entscheidung und möchte sich an dieser Stelle recht herzlich und in aller Form bedanken für den unermüdlichen Einsatz, die Leidenschaft, die Hingabe und die Emotionen, die er für den FCS, für seinen Verein, aufgebracht hat.

Bekanntlich geht man aber niemals ganz und wir freuen uns zukünftig mit Dieter Ferner gemeinsam die Spiele im fertiggestellten Ludwigspark zu verfolgen. Eine gebührende und ihm angemessen Verabschiedung wird es natürlich geben, denn eine so prägende Persönlichkeit hat einen mehr als würdigen Abschied verdient.

„Der Rücktritt von Dieter Ferner ist ein großer Einschnitt zum einen für den Verein aber auch für mich und Schatzmeister Dieter Weller ganz persönlich. Die langjährige Zusammenarbeit im Präsidium war stets von Vertrauen, gegenseitigem Respekt und großer Wertschätzung geprägt. Dieter ist ein absoluter Sympathieträger des Vereins und ein Gesicht der letzten Jahrzehnte, eine wahre Identifikationsfigur. Deshalb respektieren wir seine Entscheidung mit großer Dankbarkeit für seine geleistete Arbeit. Sein Rat wird auch in Zukunft gefragt sein, denn er bleibt ja Teil der FCS-Familie. Ich bin sicher, wir werden Dieter Ferner regelmäßig im Ludwigspark begrüßen können und wünschen ihm alles erdenklich Gute für die weitere Zukunft“, so FCS-Präsident Hartmut Ostermann.

„Jeder der mich kennt weiß, dass mir diese Entscheidung nicht leicht fällt. Jedoch habe ich bereits vor geraumer Zeit meinen Wunsch gegenüber meinen Präsidiumskollegen geäußert, dass ich kürzer treten möchte. Mein Abschied sollte aber dann sein, wenn der Verein auf einer soliden Basis steht und alle Dinge in geregelten Bahnen laufen. Dies empfinde ich aktuell und daher ist es genau jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Ausscheiden. Ich bedanke mich recht herzlich für die Zusammenarbeit mit meinen Mitstreitern im Präsidium und dem Aufsichtsrat, den sportlichen Verantwortlichen in den letzten Jahren, den Team um die Mannschaft sowie den Spielern, die ich kennenlernen durfte, den Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle und im Nachwuchsleistungszentrum sowie allen Ehrenamtlichen, die den Verein all die Jahre unterstützt haben. Natürlich möchte ich auch unseren Fans danken, die den FCS zu dem machen, was er ist, ein toller Traditionsverein mit einem lebhaften Umfeld und der endlich wieder auf der deutschen Fußballkarte zu sehen ist nach dem Aufstieg in die 3. Liga sowie den Erfolgen im DFB-Pokal. Mein Herz hängt sehr an den Blau-Schwarzen und Abschiednehmen tut immer weh, jedoch gehe ich mit einem guten sowie zufriedenen Gefühl. Wir alle haben in den letzten Jahren viel erreicht und dies sollte auch der Ansporn für die Zukunft sein. Ich freue mich auf die kommende Saison und man darf sich sicher sein, dass ich dem ein oder anderen Spiel beiwohnen werde“, so Vizepräsident Dieter Ferner zu seinem Ausscheiden als Vizepräsident des 1. FC Saarbrücken.

(red/raps)
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