Am Ende irgendwie erfolgreich

Saarbrücken · Es war der Aufreger des Abends: Beim 3:1-Sieg gegen Saar 05 hat der 1. FC Saarbrücken den ersten Gegentreffer der Saison kassiert. Schlussmann David Hohs war wegen eines vorangegangenen Fouls außer sich.

 Felix Luz (Mitte) traf am Freitag gleich doppelt. Hier feiert er mit Peter Chrappan (links) und Alexandre Mendy. „Die beiden Tore waren gut für die Mannschaft – und für mein Selbstvertrauen“, sagt Luz.

Felix Luz (Mitte) traf am Freitag gleich doppelt. Hier feiert er mit Peter Chrappan (links) und Alexandre Mendy. „Die beiden Tore waren gut für die Mannschaft – und für mein Selbstvertrauen“, sagt Luz.

 Trainer Timon Seibert ist ratlos: Saar 05 wartet weiter auf den ersten Saisonsieg. Fotos: Schlichter

Trainer Timon Seibert ist ratlos: Saar 05 wartet weiter auf den ersten Saisonsieg. Fotos: Schlichter

Das 3:1 (1:0) im Hauptstadt-Duell zwischen dem FCS und Saar 05 Saarbrücken war ein "Arbeitssieg", fand FCS-Trainer Falko Götz nach der Partie der Fußball-Regionalliga am Freitagabend im Ludwigspark. Über das hektische und vor allem von 05er Seite oft an der Grenze des Erlaubten geführten Spiel werden die 5300 Zuschauer sicher weniger lange sprechen als über das erste Gegentor für die Blau-Schwarzen in dieser Spielzeit. "Ich nehme den Ball an. Der Torwart kommt, wir knallen aneinander. Der Ball geht durch die Beine. Tor", schilderte Felix Dausend, Torschütze zum zwischenzeitlichem 1:2 die Situation aus seiner Sicht, die außer ihm nur Schiedsrichter Martin Petersen teilte.

FCS-Schlussmann David Hohs war dagegen außer sich: "Ich rege mich nicht auf, weil wir jetzt mal ein Gegentor bekommen haben. Ich habe den Ball an den Händen. Dann den ganzen Körper volley zu nehmen, ist schon eine harte Nummer. Mein Schädelbruch ist damals nicht abgepfiffen worden, das hier auch nicht. Da sollte man auch mal hinterfragen, was mit den Torhütern alles gemacht werden darf." Selbst Timon Seibert, Trainer der St. Johanner, "hätte bei unserem Tor klar auf Foulspiel entschieden".

Nach zehn Minuten war der haushohe Favorit in Führung gegangen. Felix Luz - er ersetzte den verletzten Matthew Taylor - hatte per Kopf vorgelegt, Solomon Okoronkwo vollendete. "Solo" stand dabei nicht im Abseits, Verteidiger David Seibert hatte gepennt. "Das frühe Tor spielte uns eigentlich in die Karten, aber dann haben wir es nicht geschafft, ruhig weiterzuspielen", sagte Luz, "wir haben uns von der Hektik anstecken lassen". Luz' eigenes Spiel war symptomatisch für den FCS-Auftritt: sichtlich bemüht, technisch nicht immer befriedigend, am Ende aber irgendwie erfolgreich. Nach Freistoß von Sven Sökler kam der Ball irgendwie zum Schwaben, der das Leder zum 2:0 (64.) über die Linie köpfte. Beim 3:1 (90.) schloss Luz einen schönen Flankenlauf von Marco Meyerhöfer ab. "Die beiden Tore waren gut für die Mannschaft - und für mein Selbstvertrauen", so der 33-Jährige.

Selbstvertrauen tanken wollte auch ein anderer an alter Wirkungsstätte: Saar-05-Neuzugang Christian Eggert hat von 2011 bis 2014 das blau-schwarze Trikot getragen und war kurz vor Ende der Wechselfrist vom Ligakonkurrenten SV Elversberg an den Kieselhumes gewechselt. "Christian bringt für uns eine unfassbare Erfahrung mit. Er hat die Führungsrolle, die er einnehmen soll, schon gut ausgefüllt", lobte Trainer Seibert den ersten Auftritt seines neuen Schützlings. "Er ist natürlich nicht im Rhythmus drin, das wird auch noch dauern. Aber er ist für uns sehr wertvoll und ich bin froh, dass er den Weg mit uns gehen möchte." Mehr als gehen, war für den 29-jährigen Eggert nach der Partie auch kaum möglich. "Ich habe Krämpfe überall. Da merkt man, dass ich lange nicht mehr gespielt habe", sagte der gebürtige Herner. "Der FCS ist ein Spitzen-Team. Wir haben gut dagegengehalten, müssen unsere Punkte aber gegen andere holen."

Für beide Saarbrücker Mannschaften geht es in dieser Woche zunächst im Saarlandpokal weiter. Der FCS spielt schon morgen beim FSV Saarwellingen. "Wir sollten den Gegner nicht unterschätzen", sagte Götz, "aber da sollten wir uns schon durchsetzen können". Saar 05 spielt am Mittwoch auf dem Hartplatz beim 1. FC Fitten. "Wir nehmen den Pokal sehr ernst", meinte Timon Seibert, kündigte wie Kollege Götz aber einige personelle Veränderungen an. Danach geht's für Saar 05 nach Kassel.

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