Wiederholungsspiel nach Regenmatch Spiel gegen Dresden – FCS gewinnt im Ludwigspark

Saarbrücken · Beim Drittliga-Spiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Dynamo Dresden hat der FCS gesiegt. Der FCS ging schon mit Führung in die zweite Halbzeit und konnte sich durchsetzen.

Patrick Sontheimer vom 1. FC Saarbrücken und Paul Will von Dynamo Dresden. Das Spiel musste im Oktober abgebrochen werden und wird jetzt nachgeholt.

Patrick Sontheimer vom 1. FC Saarbrücken und Paul Will von Dynamo Dresden. Das Spiel musste im Oktober abgebrochen werden und wird jetzt nachgeholt.

Foto: Andreas Schlichter

Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Die wegen Unbespielbarkeit des Platzes im Saarbrücker Ludwigsparkstadion abgebrochene Partie in der 3. Fußball-Liga zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Tabellenführer Dynamo Dresden konnte am Sonntag nachgeholt werden. 14 352 Zuschauer sahen ein intensives Kampfspiel und am Ende den ersten Sieg des FCS nach fünf Liga-Spielen ohne Erfolgserlebnis.

FCS gelingt Befreiungsschlag gegen Spitzenreiter Dynamo Dresden

Das 1:0 (1:0) kann für die Blau-Schwarzen einen Befreiungsschlag bedeuten. „Ich bin einfach nur sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Vor einer Woche gab es hier sehr viele Pfiffe“, sagte FCS-Trainer Rüdiger Ziehl, „die Stimmung war schon etwas kribbelig.“ Beide Clubs standen vor Anpfiff unter Druck. Der FCS wollte nicht tiefer in den Tabellenkeller abrutschen, die Gäste sind dagegen zum Aufsteigen verdammt. Dynamo musste bei der turbulenten Mitgliederversammlung unter Ausschluss von Medienvertretern am Samstag ein Minus von rund 2,5 Millionen Euro in der laufenden Spielzeit einräumen.

„Wir haben viel investiert, um den sportlichen Erfolg wahrscheinlicher zu machen“, sagte Dresdens Geschäftsführer Kommunikation David Fischer, der zuvor sieben Jahre beim FCS gearbeitet hat, „aber wir gehen nur so viel Risiko, wie wir uns auch leisten können.“

Die erste Chance des Nachholspiels hatte der FCS

Die erste Chance des Nachholspiels hatten die Hausherren. Nach neun Minuten köpfte Kai Brünker eine Flanke von Amine Naïfi aus vier Metern am Tor vorbei. Saarbrücken versuchte in der Folge hoch zu pressen, Dresden das Geschehen mit Kombinationsspiel in die Hälfte der Saarländer zu verlagern. Weitere Torraumszenen gab es lange nicht. Das lag aber nicht an der Spielfläche. Der Rasen war über 90 Minuten ordentlich zu bespielen – doch nicht nur das Geläuf hat unter der jüngsten Nässe gelitten. In den Katakomben des Stadions bröselt der Putz von den Wänden, an verschiedenen Stellen scheint es Schimmelbefall zu geben.

In der 40. Minute flankte dann Calogero Rizzuto, Brünker hielt erneut den Kopf hin, und der Ball segelte ins lange Eck – das 1:0 fiel aus dem Nichts, aber war nicht unverdient. „Wenn du nicht gewinnst, steckt das natürlich immer in den Köpfen. Den Sieg waren wir den Fans schuldig. Es war ein sehr intensives Spiel, ein ganz harter Kampf“, sagte Brünker. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff reklamierten viele im Park einen Strafstoß für die Hausherren. Doch der sonst eher kleinliche Schiedsrichter Max Burda (Berlin) sah beim Zweikampf zwischen Brünker und Stefan Kutschke keinen Handlungsbedarf.

FCS-Trainer Ziehl hatte seine Startelf gegenüber der 2:3-Heimniederlage gegen 1860 München auf zwei Positionen verändert: Luca Kerber spielte im Mittelfeld für Tim Civeja und Boné Uaferro kam statt des zuletzt schwachen Lukas Boeder in der Dreierkette zum Einsatz. Der Innenverteidiger hatte nach gut einer Stunde die Entscheidung auf dem Fuß. Aus dem Getümmel heraus traf Uaferro aber nur an die Unterlatte des Dyanmo-Gehäuses. „Wir haben einfach nicht genug nach vorne gebracht“, sagte SGD-Trainer Markus Anfang. Erst eine Viertelstunde vor Schluss war FCS-Torwart Tim Schreiber erstmals wirklich gefordert. Beim Schuss von Jakob Lemmer musste sich die Leihgabe von RB Leipzig ganz lang machen, um den Ausgleich zu verhindern. Es war die erste wirklich gefährliche Situation der Ostdeutschen, die fünf Minuten vor dem Ende Glück hatten: Claudio Kammerknecht hatte Naïfi im Strafraum zu Fall gebracht, Schiri Burda verlegte den Tatort aber vor die Strafraumlinie – eine Fehlentscheidung.

Es gab knappe elf Minuten Nachspielzeit

In der Schlussminute rettete Schreiber dann stark gegen Manuel Schäffler, zog sich dabei eine Platzwunde zu – es gab knappe elf Minuten Nachspielzeit, in der aber nichts mehr passierte. Saarbrücken brachte den Sieg in trockene Tücher, und Brünker sprach allen aus der Seele: „Ich hoffe, wir fangen jetzt an zu klettern in der Tabelle.“