Fans waren in Innenraum eingedrungen Nach Eklat bei Köln-Spiel: FCS zieht erste Konsequenzen

Saarbrücken · Nach dem Eindringen von Fans in den Innenraum nach der 0:1-Heimniederlage gegen Viktoria Köln reagiert Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken. Diese Maßnahmen ergreift der FCS.

 FCS-Torwart Daniel Batz diskutierte nach der Saarbrücker 0:1-Heimniederlage am Samstag gegen Viktoria Köln mit aufgebrachten Fans.

FCS-Torwart Daniel Batz diskutierte nach der Saarbrücker 0:1-Heimniederlage am Samstag gegen Viktoria Köln mit aufgebrachten Fans.

Foto: Andreas Schlichter

Es waren Szenen, die in der Fanszene durchweg verurteilt wurden. Am Samstag waren nach der bitteren 0:1-Heimpleite des 1. FC Saarbrücken gegen Viktoria Köln rund 50 „Fans“ des FCS in den Innenraum eingedrungen (wir berichteten). Dort rüttelten sie dann vor der Fantribüne an der elektronischen Werbebande, kritisierten Trainer Uwe Koschinat und die Mannschaft harsch. Spieler wie Torwart Daniel Batz und der Coach diskutierten mit ihnen, in den Gesichtern war viel Unmut zu sehen.

Auf den Bildern soll auch ein Mann mit einem Kleinkind auf dem Arm zu sehen gewesen sein, der gewalttätig wurde. Die Ereignisse nach dem Spiel der 3. Fußball-Liga sorgten bundesweit für Gesprächsstoff. Zumal der FCS zwar die zweite Niederlage in Folge erlitten hatte, aber immer noch oben dabei ist. Auch die unverhältnismäßige Erwartungshaltung mancher Anhänger wurde heftig diskutiert, der Verein befindet sich im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg auf die bundesdeutsche Fußballbühne.

Jetzt hat der blau-schwarze Traditionsverein reagiert. Einige der in den Innenraum gelangten Fans wurden ausfindig gemacht und bekommen jetzt eine Strafe.

Hier die offizielle Pressemitteilung des 1. FC Saarbrücken im Wortlaut:

Der 1. FC Saarbrücken hat auf die Vorkommnisse beim Heimspiel gegen Viktoria Köln reagiert und gegen insgesamt fünf Personen ein Verfahren zur Durchsetzung eines Stadionverbotes eingeleitet. Anhand öffentlich zugänglicher Quellen aus den Übertragungsformaten von Magenta Sport und des Saarländischen Rundfunks konnten Personen identifiziert werden, die die Stadionregeln grob missachtet und durch die Ausübung von Gewaltakten auffällig geworden sind.

Der Aufklärungsprozess ist allerdings noch nicht abgeschlossen, weitere Maßnahmen sind noch zu erwarten. Neben der konsequenten Durchsetzung von bundesweit wirksamen Stadionverboten sowie der intensive Aufarbeitung der Geschehnisse vom Samstag, wird der FCS den am gestrigen Sonntag eingeleiteten Dialog mit denjenigen Fangruppierungen fortsetzen, die sich gegen Gewalt im Fußball aussprechen.

Am Sonntag hatte der FCS in einer anderen Pressemitteilung bekanntgegeben:

Wir bedanken uns bei den Vertretern unserer organisierten Fanszene für denkonstruktiven Gedankenaustausch beim heutigen Sonntagstraining. Für unserenTrainer Uwe Koschinat, Sportdirektor Jürgen Luginger und die Pressestelle warder Dialog außerordentlich wichtig, um die Ereignisse nach dem Spiel gegenViktoria Köln nun besser einordnen zu können. Wir sind stolz auf die Haltungunserer organisierten Fans, die sich in der überwiegenden Mehrheit klar von denÜbergriffen distanziert haben. Gleichzeitig sind wir beeindruckt von ihrem Realismus in Bezug auf die allgemeine Erwartungshaltung in dieser Saison undganz besonders von ihrer Leidenschaft für den FCS.

Wir wissen selbst, dassunsere Mannschaft in den vergangenen beiden Spielen ihre eigene Zielsetzungnicht erfüllt hat und können daher die Enttäuschung unserer Anhänger gutverstehen. Nach dem heutigen spontanen Treffen mit unseren Fans wissen wiraber, dass unsere bisherige Leistung über die gesamte Saison hinweg insgesamt doch respektiert wird. Das gibt uns Kraft und Zuversicht für die kommendenAufgaben. Lasst uns also gemeinsam das Maximale aus dem Rest der Saisonherausholen.

(red/raps)
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