Tischtennis Mit einem Paukenschlag ins Champions-League-Turnier

Saarbrücken · Der deutsche Tischtennis-Meister 1. FC Saarbrücken verlängert kurz vor der Endrunde in Düsseldorf mit Nationalspieler Franziska und Jorgic bis 2023.

 Patrick Franziska kam 2016 aus Düsseldorf nach Saarbrücken.

Patrick Franziska kam 2016 aus Düsseldorf nach Saarbrücken.

Foto: Andreas Schlichter

Kurz vor dem Start der Champions-League-Endrunde an diesem Freitag in Düsseldorf wartet der deutsche Tischtennis-Meister 1. FC Saarbrücken mit zwei Nachrichten auf, die alle Anhänger in Verzücken versetzen dürften. Patrick Franziska und Darko Jorgic haben ihre am Ende der Saison auslaufenden Verträge um jeweils zwei Jahre bis 2023 verlängert.

Nachdem der Manager von Rekordmeister Borussia Düsseldorf Andreas Preuß bereits vor einigen Wochen das Interesse an einer Verpflichtung Franziskas öffentlich gemacht hatte, war im Umfeld die Skepsis gewachsen, ob der FCS seine Nummer eins über die Saison hinaus an sich binden kann. Diesen Zweifeln hat der 28-Jährige nun einen Riegel vorgeschoben.

„Klar macht man sich Gedanken, wenn man die Möglichkeit hat, in Düsseldorf zu spielen. Es war auf jeden Fall eine Option, aber es war auch relativ schnell klar, dass ich hier bleiben möchte, weil es für mich eine sehr große Rolle spielt, dass ich mich wohl fühle“, berichtet Franziska. Bevor die heutige Nummer 16 der Welt 2016 nach Saarbrücken wechselte, hatte Franziska zwei Jahre für Düsseldorf gespielt.

Während seine Leistungskurve in jenen Jahren einen unregelmäßigen Verlauf genommen hatte, stabilisierte sich der gebürtige Bensheimer in Saarbrücken auf Weltklasse-Niveau. „Für mich ging es vor allem darum, selbstständiger zu werden. Ich brauchte ein bisschen mehr Freiheit, die ich in Düsseldorf so nicht hatte. In Saarbrücken habe ich diese Freiheiten gefunden. Das hat einfach gepasst“, sagt Franziska.

Die nun erfolgte Vertragsverlängerung der beiden Spieler soll nur der erste Schritt auf einem langen gemeinsamen Weg werden, wie FCS-Trainer Wang Zhi berichtet: „Das sind jetzt nur die ersten zwei Jahre. Wir wollen, solange es geht, mit den beiden zusammenarbeiten.“ Aktuell dürfte diesem Wunsch in beiden Fällen nichts im Wege stehen. Auch der 22-jährige Slowene Jorgic hatte nach seiner hervorragenden letzten Saison mit dem FCS Angebote von anderen Vereinen in Deutschland und darüber hinaus. „Ich fühle mich in Saarbrücken sehr wohl. Die Mannschaftskameraden und auch die Leute drumherum sind klasse. Darum habe ich hier gerne verlängert“, sagt Jorgic, der 2018 vom TSV Bad Königshofen zum FCS gekommen ist.

Gefragt nach ihren sportlichen Zielen mit dem FCS, haben Franziska und Jorgic exakt die gleichen Ambitionen: die Verteidigung des nationalen Meistertitels und die Besteigung des europäischen Throns in der Champions League, die in diesem Jahr coronabedingt als einwöchiges Turnier ausgetragen wird – in einer „Blase“ in Düsseldorf.

Das Turnierformat sieht an diesem Freitag, Samstag und Sonntag die Gruppenphase mit vier Vierergruppen vor. An deren Ende ziehen der Erst- und Zweitplatzierte aus jeder Gruppe ins Viertelfinale ein. Die jeweils Dritt- und Viertplatzierten jeder Gruppe steigen in den Europapokal ab. Der FCS bekommt es in der Gruppe C mit SPG Walter Wels aus Österreich (Freitag, 20.30 Uhr), Roskilde Bordtennis BTK61 aus Dänemark (Samstag, 20.30 Uhr) und AS Pontoise Cergy aus Frankreich mit den Ex-Saarbrückern Patrick Baum und Adrien Mattenet (Sonntag, 20.30 Uhr) zu tun. „Wir sind in unserer Gruppe favorisiert. Aber leicht wird das nicht. Ich denke, Pontoise dürfte der härteste Gegner sein“, sagt FCS-Trainer Wang Zhi.

 Darko Jorgic wechselte 2018 aus Bad Königshofen zum FCS.

Darko Jorgic wechselte 2018 aus Bad Königshofen zum FCS.

Foto: Andreas Schlichter

Die Saarbrücker Spieler sind ohnehin forscher in ihren Voraussagen. „Orenburg, Düsseldorf, Jekaterinburg und wir“, zählt Franziska den Favoritenkreis auf den Titel auf. Für Jorgic ist Orenburg um den deutschen Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov der Topfavorit. Der Slowene macht aber keinen Hehl daraus, dass die eigenen Ambitionen zu denen des Titelverteidigers in direkter Konkurrenz stehen: „Wir haben auch eine starke Mannschaft und können jeden schlagen.“ Gelingt das, könnte der FCS am Freitag kommender Woche den Champions-League-Titel holen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort